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Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Aliens in Armani: Roman (German Edition)

Titel: Aliens in Armani: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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würde aussehen, als ob wir unschuldige Menschen abschlachten, genau wie Terroristen.«
    »Aber es sind keine Menschen mehr.«
    »Tja, die Sache ist die: Wenn der Parasit nicht aktiv ist, oder besser, wenn das Überwesen nicht aussieht wie ein Überwesen, dann hat es auch nach dem Tod menschliche Form. Und außerdem«, fügte er an, »kann der Parasit dann entkommen und sich an jemand anderem festsetzen. Der Parasit muss und kann nur getötet werden, wenn das Wesen seine nicht-menschliche Form angenommen hat oder sich noch nicht mit einem Wirt verbunden hat.«
    Ich dachte nach. »Aber ihr habt mir erzählt, dass man den Wirt nur töten kann, wenn der Parasit es zulässt.«
    »Das stimmt ja auch. Nehmen wir mal Yates. Er verwandelt sich also zurück in einen Menschen und ist völlig verwirrt, weil er mitten auf dem Rollfeld steht. Du tötest ihn. Der Parasit könnte beschließen, dass er sich lieber mit dir verbinden will – Yates ist alt, du erscheinst ihm passender, Yates kann sich zu leicht jederzeit wieder in einen Menschen verwandeln, was auch immer. Der Parasit lässt zu, dass du Yates umbringst und springt dann auf dich über.«
    »Und dann tötet ihr mich mitsamt dem Parasiten.« Das gefiel mir ganz und gar nicht, aber es schien die logische Konsequenz zu sein.
    »Richtig, aber glaubst du, wir könnten das?«
    Ich wusste, dass er nicht danach fragte, ob sie wohl kompetent genug dazu wären. »Ich weiß nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass wir es könnten, wir kennen dich.«
    »Schon, aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand, sagen wir mal Christopher oder so, darüber wegkommt und es trotzdem schafft. Und«, musste ich zugeben, »es wäre richtig.«
    »Vielleicht, aber ich möchte wirklich nicht in die Lage geraten, in der ich das herausfinden muss, weder mit dir noch mit sonst irgendeinem unserer Kollegen. Außerdem brauchen wir die Leichen in ihrer mutierten Form, als Forschungsobjekte und als Beweise. Wenn wir Yates töten, sind wir Terroristenmörder, wenn wir ein Überwesen töten, sind wir Helden.«
    »Netter Plan, nur etwas schwierig umzusetzen, wenn er doch unverwundbar ist.«
    »Er ist durchaus verwundbar, wir müssen nur herausfinden, wo sich der Parasit in ihm versteckt. Das ist schwieriger, als man glauben könnte.«
    »Jedenfalls nicht in seinem Oberkörper oder seinem Kopf.«
    »Das könnte immer noch sein, man muss genau die richtige Stelle treffen. Deshalb klappt es mit Panzern und schweren Geschützen ja auch so gut. Die Chancen, den Parasiten zu treffen, steigen gewaltig, wenn man gleich das ganze Wesen trifft.«
    »Warum hat eigentlich niemand das Militär gerufen? Ich meine, da ist ein riesiges Monster auf der Rollbahn des JFK-Flughafens herumgetrampelt. Ich verstehe nicht, warum nicht sofort die Polizei mit kompletter Besatzung angerückt ist.«
    Reader seufzte. »Wir überwachen all diese Vorkommnisse vom Forschungszentrum und anderen Stützpunkten aus. In dem Moment, in dem wir ein Überwesen lokalisieren, manipulieren wir die Aufnahmen sämtlicher Medien. Niemand sieht es, also reagiert auch niemand.«
    »Wie viele Stützpunkte gibt es?«
    »Viele, auf der ganzen Welt verstreut. Nach den Stützpunkten in den USA ist der aktivste unsere Euro-Basis in Paris, aber es gibt auf jedem Kontinent einige davon. In den USA gibt es besonders viele, und die Schleusentechnologie erlaubt es uns, schnell von einem zum anderen zu kommen. Natürlich haben wir Schleusen in jedem Flughafen, auch in den sehr kleinen und unbekannten.«
    »Super, aber wo wir gerade davon sprechen, was ist mit all den Menschen am Flughafen? Was haben die von der ganzen Sache gehalten?«
    Reader schien plötzlich verlegen. »Tja, das ist kompliziert.«
    Schon wieder dieses »kompliziert«. »Es geht um die Gedankenkontrolle, die Martini erwähnt hat, richtig?«
    »Richtig.« Reader klang erleichtert. »Es ist aber wirklich kompliziert zu erklären«, wiederholte er, für den Fall, dass ich es beim ersten Mal nicht mitbekommen hatte. Ich wollte ihn fragen, ob »kompliziert« sein Codewort für »das möchte ich lieber nicht verraten« war, befürchtete aber, er würde antworten, dass auch das kompliziert war.
    Ich entschied, es darauf ankommen zu lassen. »James, was soll diese Sache mit dem ›kompliziert‹? Es kommt mir vor wie ein Code.«
    »Du bist wirklich gut.« Er klang beeindruckt. »Kompliziert bedeutet ›als geheim eingestuft‹. Zivilisten werden darüber nicht informiert.«
    »Warum erzählst du es mir dann?

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