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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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für jegliche Kraft, außer sie war äußerst subtil. Es war nicht undurchlässig – Bailic musste schließlich atmen –, aber jegliche Drohung oder Anwendung von Gewalt würde es nur weiter stärken. Bailic sah sie alle stumm vor ihm stehen und begann, irre zu lachen. Er wusste, dass sie verloren hatten.
    »Es tut mir leid, Nutzlos« , flüsterte sie kläglich. »Ich dachte, ich könnte es schaffen.«
    »Ich weiß« , erwiderte er beruhigend in ihren Gedanken. »Bailic wusste, dass du es darauf abgesehen hattest. Wir alle werden wieder gesund – sofern wir diese Nacht überleben. Gemeinsam werden wir retten, was zu retten ist.« Seine Augen glitzerten bedauernd im letzten Tageslicht, als die Sonne unwiderruflich versank.
    Bailics Siegesschrei brach über ihnen zusammen. »Seht ihr!«, höhnte er, als Lodesh vor ihm stehen blieb. »Sie gehören mir! Sechzehntausend Seelen. Ihr, Lodesh Stryska.« Bailic zeigte mit einem dünnen Finger auf die aufrechte Gestalt. »Der Weise, der Gerechte – der Narr. Ich brauche eine gewaltige Streitmacht, ich brauche ein ganzes Volk, Euer Volk, um meine Ziele zu verfolgen.«
    Lodesh neigte traurig den Kopf und seufzte. »Was sollen wir für Euch tun?«
    »Ich werde über das Tiefland herrschen«, rief Bailic, »über die Küste und die Berge. Ihr werdet meine Diener sein und Tiefland und Hochland dazu treiben, in rasender Wut übereinander herzufallen«, faselte er.
    Lodesh hob den Kopf. »Ihr bittet uns, die Hochländer und Tiefländer gegeneinander aufzuhetzen?«
    »Ich bitte nicht darum«, schrie Bailic mit verzerrtem Gesicht. »Ich verlange es!«
    Lodesh verneigte sich vor Bailics Raserei und wand sich dabei sichtlich. Dann richtete er sich auf. »Ihr bittet uns, zu zerstören, was wir zu schützen geschworen haben«, protestierte er leise, aber beharrlich. »Wir haben diesen Fehler einmal begangen. Wir wünschen nicht, ihn zu wiederholen.«
    »Das werdet ihr aber!«, heulte Bailic, trunken vor leidenschaftlichem Hass.
    »Wir sind so, wie Ihr uns heute seht«, sagte Lodesh, »weil wir uns von jenen abgewandt haben, die unser Mitgefühl verdient hätten. Es ist ein Fehler, von uns zu verlangen, dass wir dies über die Menschen bringen, die wir einst im Stich ließen.«
    Bailic stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf. »Ich verlange es aber!«, kreischte er mit irrem Blick.
    Die Sonne war fast untergegangen, und im Dämmerlicht musste Alissa hilflos zusehen, wie Lodesh den Kopf senkte und auf das weiche grüne Moos zu seinen Füßen blickte. »Wir sind hier, um zu dienen«, sagte er leise, »bis wir für unser Versagen gesühnt haben. Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Ja! Ich weiß!« Bailics triumphierendes Gelächter hallte über die Lichtung und erfüllte Alissas Ohren mit dem geisteskranken Klang seines Stolzes. »Ich befehle Euch«, schrie er, »Euch und Eurem gesamten Volk, sich zu erheben und alle zu vernichten, die sich gegen mich wenden.« Er begann irre zu lachen und zeigte mit zitterndem Finger auf Strell, Nutzlos und Alissa. »Mit denen fangt Ihr an«, fügte er atemlos hinzu und krümmte sich beinahe vor Heiterkeit.
    »Bei den Wölfen«, flüsterte Strell, und gemeinsam wichen er und Alissa zurück. Das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    Lodesh hob langsam den Kopf und neigte ihn mit einem vertrauten schlauen, selbstsicheren Ausdruck zur Seite. Alissa stockte der Atem. »Ah«, seufzte er, offenbar zufrieden. »Jetzt ist die Zweideutigkeit geklärt. Ich danke Euch.«
    Bailics Lachen brach abrupt ab.
    »Wir dienen demjenigen, der uns erweckt«, sprach der Stadtvogt in die völlige Stille hinein.
    »Ich … ich …«, stammelte Bailic, plötzlich unsicher. »Ich habe Euch erweckt.« In der Stille erlosch das letzte Sonnenlicht. Das unheimliche rote Leuchten wich einem besänftigenden Grau. Bailic, das wusste Alissa, war nun so gut wie blind. »Ich habe Euch erweckt!«, tobte er.
    »Das habt Ihr nicht«, widersprach Lodesh sanft.
    »Nein«, flüsterte Bailic.
    »Die, der ich diene, hat uns sanft aus unserem trauernden Schlaf geweckt, mit einer Vision von Frieden und Ruhe. Sie würde so etwas nicht von uns verlangen. Ihr mögt ihr Buch als Unterpfand bei Euch tragen, doch durch Euren Befehl, sie zu vernichten, ist nun eindeutig bewiesen, dass Eure Behauptung, an ihrer Stelle zu handeln, falsch ist.« Er lächelte, ein müdes, aber aufrichtiges Lächeln. »Ich werde sie nicht vernichten. Das kann ich nicht.«
    »Nein«, heulte Bailic und schüttelte langsam den Kopf. Seine

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