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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Richtungen ausdehnte und zu seinem Anfangspunkt zurückkehrte.
    Das Schimmern erlosch und wurde durch eine noch komplexere Form ersetzt. »Und wie ist es damit?«
    »M-hm.«
    »Tatsächlich? Und wie ist es … hm … mit diesem hier?«
    »Ja. Was bewirkt diese Form?«
    Augenblicklich verschwand der Glanz. »Das spielt keine Rolle.« Sie spürte ein kurzes Zögern. »Ich würde sagen, deine Pfade sind vollständig verheilt.«
    »Aber was tun diese Muster?« , beharrte sie, und dann hellte sich ihre Stimmung schlagartig auf. »So erschafft man einen Bann, nicht wahr?«
    Die Frage war Nutzlos offenkundig unangenehm, denn er brummte in ihren Gedanken: »Das ist eine sehr ko m plexe Angelegenheit.«
    Alissa spürte ein Prickeln der Erregung. »Muss ich erst diese überkreuzte Schleife machen?« , dachte sie und stieß im selben Augenblick einen Gedanken durch das Geflecht, das ihre Quelle umgab. Ein schimmernder Pfeil aus Energie schoss in einer eleganten S-Kurve zu ihren Pfaden hinüber. Dann fuhr er in einer Spiegelung der ursprünglichen Kurve zu ihrer Quelle zurück und schuf so eine schimmernde, in sich gewundene Schleife.
    »Halt! Abbrechen!« , rief Nutzlos mit der Kraft eines heftigen Schlages in ihren Gedanken.
    Verängstigt brach Alissa die Verbindung ab. Die überkreuzte Schleife verblasste, als die Energie wieder in ihrer Quelle verschwand. Nutzlos floh aus ihrem Geist und hinterließ ein unerwartetes Gefühl des Verlustes in ihr. Wieder allein, blickte sie auf und sah, dass er den Kopf in den Händen barg und ins Feuer murmelte. Irgendetwas hatte Kralle aufgeschreckt, und der kleine Vogel schimpfte leise und trat erregt von einem Fuß auf den anderen.
    »Alter Narr«, hörte sie Nutzlos brummeln, als hätte er ganz vergessen, dass sie da war. »Ich hätte es wissen müssen, nach ihrem hartnäckigen Gejammer über mein Buch.«
    »Das ist nicht Euer Buch«, sagte Alissa bestürzt.
    Er hob den Kopf. »Das ist es allerdings«, erklärte er empört.
    »Es gehört mir!«, rief sie erschrocken. Es war genau so, wie sie befürchtet hatte. Nun, da Nutzlos frei war, würde er es sich nehmen. Sie hatte nicht die Berge überquert und sich einen Winter lang einem Wahnsinnigen ausgeliefert, nur damit Nutzlos es jetzt für sich beanspruchte!
    »Das reicht, Schülerin«, sagte er ruhig, noch immer an das Feuer gewandt. »Es ist mein Buch.«
    »Ihr habt es meinem Papa gegeben!«, rief sie, und die Angst trieb sie auf die Beine. »Und er hat es mir gegeben. Es ist meins! Ich lasse nicht zu, dass Ihr es Euch nehmt.«
    Nutzlos wandte sich ihr zu. »Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich lasse es nicht zu«, wiederholte sie zittrig, und ein Rest Klugheit ließ sie zumindest die Stimme senken.
    Er erhob sich mit einer fließenden Bewegung und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Setz dich hin.«
    »Nein«, flüsterte sie und spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sie würde sich von ihm nicht sagen lassen, was sie zu tun hatte.
    »Du setzt dich auf der Stelle hin!«, befahl Nutzlos und trat einen beängstigenden Schritt näher.
    »Aber es ist meins!«, rief sie aus, ohne sich darum zu scheren, was als Nächstes geschehen mochte.
    Nutzlos hielt inne. Er ließ den Arm sinken und atmete langsam aus. Voller Furcht starrte Alissa ihn an. »Du wirst dich jetzt setzen, Schülerin«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. »Wenn du von mir unterwiesen werden willst, wirst du tun, was ich dir sage, und unterlassen, was ich dir verbiete. Ich werde dich lehren, was ich will, und deine Unterweisung wird so schnell oder so langsam voranschreiten, wie ich es für richtig halte. Das geschieht nicht aus Boshaftigkeit oder Überheblichkeit, sondern um deine … Haut … zu … retten.« Er trat zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich werde dich nicht durch Zwang oder Zauber im Zaum halten. Du bist allein durch dein Wort gebunden. Aber du wirst dich meinem Ermessen fügen, sonst werde ich nicht wiederkommen.«
    Er würde mich verlassen? , dachte Alissa und geriet in Panik. Dann würde sie nichts lernen, nichts haben. Bein und Asche, verfluchte sie sich selbst, als sie spürte, wie es ihr die Kehle zuschnürte und ihre Schultern herabsanken. »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, flüsterte sie, und ihre Angst wich schierem Elend.
    Der Meister blinzelte, und sein Zorn verpuffte vor Überraschung. »Wie bitte?«, fragte er ungläubig.
    »Ich sagte«, schrie sie, furchtbar wütend auf sich selbst, »ich weiß nicht, ob

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