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Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Alissa 2 - Die geheime Wahrheit

Titel: Alissa 2 - Die geheime Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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sich nicht zurückhalten und erschuf ein winziges Feld direkt vor seiner Nase.
    »Genug!«, bellte er und ließ ihr Feld von seinem eigenen zerschmettern. Es verschwand mit einem scharfen Knall. Die plötzliche Leere schmerzte. Sie schnappte nach Luft und verwandelte den Laut geistesgegenwärtig in ein Niesen. Es war schließlich ziemlich staubig hier. Sie verbarg ihr Gesicht und gab vor, nach einem Taschentuch zu suchen.
    »Das wäre nicht nötig gewesen, Bailic«, krächzte Strell heiser, denn er hatte erkannt, was hinter ihrem Niesen steckte, und tat so, als hätte er den Schmerz gespürt.
    Bailics Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Strell. Der gefallene Bewahrer beugte sich über den Tisch, bis sein Gesicht nur noch eine Handbreit von Strells entfernt war. Der Staub glitzerte und tanzte um sie herum und ließ die erstarrte Szene unwirklich erscheinen. Alissa nieste erneut, diesmal weil sie tatsächlich niesen musste, und der Staub verschwand. Alle drei erstarrten, als sie die plötzliche Veränderung wahrnahmen. Alissa dachte, sie hätte unabsichtlich irgendetwas getan, und geriet in Panik.
    »Die Sonne ist weg«, sagte Bailic verärgert und richtete sich auf. »Dein Unterricht ist fast vorbei.«
    Sie sank erleichtert zusammen, als sie erkannte, was geschehen war. Die dräuenden Schneewolken hatten die Sonne verschluckt. Und da ihr Licht damit verloren war, war auch der Staub nicht mehr zu sehen.
    Bailic blickte höhnisch auf Strell hinab. »Der Unterricht ist dann beendet, wenn du den Staub wieder in die Schachtel geschafft hast.« Angewidert schüttelte er den Kopf und ging.
    »Der Unterricht ist dann beendet«, äffte Strell ihn nach, »wenn du den Staub wieder in die Schachtel geschafft hast.«
    »Leise«, mahnte Alissa. »Sonst hört er dich noch.«
    Strell kippte auf zwei Stuhlbeinen nach hinten und schaute durch die offene Tür. »Das ist mir gleich.«
    »Bitte, Strell«, flehte sie. »Ich habe bereits einen sehr anstrengenden Vormittag hinter mir.«
    »Ach, na schön.« Strells Stuhl fiel knallend wieder auf alle vier Beine. Er betrachtete seine Hände und holte tief Luft, als müsse er sich beruhigen. »Was hat dich denn heute Morgen aufgehalten?«, fragte er, griff nach dem Frühstückstablett und nahm sich eine Ecke Käse.
    Ihre Sorge verflog, und sie grinste. »Ich habe jetzt die Erlaubnis, selbständig mit Feldern zu arbeiten«, sagte sie. Mit einer Lockerheit, die sie nicht empfand, trat Alissa an den Tisch, um sich selbst etwas für ihr Frühstück zu holen. Wenn sie das nicht gleich tat, könnte Strell sie vergessen und alles aufessen. Es wäre nicht das erste Mal.
    »Das habe ich mir schon zusammengereimt. War auch höchste Zeit«, brummte er.
    »Und«, fuhr sie voller Freude fort, »ich habe meinen Quellenstaub gebunden!«
    »Das ist schön.« Er zog das Tablett zu sich heran. Sein Frühstück interessierte ihn offensichtlich viel mehr als ihre Neuigkeiten. »Gibt es unten noch mehr von diesen süßen Brötchen?«
    »Strell!«, rief sie. »Freust du dich denn gar nicht?«
    Er wandte ihr die braunen Augen zu und zog die Brauen in die Höhe. »Sicher«, nuschelte er und tropfte mit der Marmelade dekorative Muster auf seine Scheibe Brot. »Schön für dich.«
    Alissa schürzte beleidigt die Lippen. Strell schien das völlig gleichgültig zu sein. »Schön? Es war unbeschreiblich.«
    »Wenn du das sagst.« Er biss kräftig ab. »Mm. Würdest du mir bitte den Tee reichen?«
    »Arrg …« Alissa rauschte zum Fenster, sah den ersten Schneeflocken zu und biss die Zähne zusammen. Sie ärgerte sich über seine Missachtung. Lodesh hätte es verstanden. Lodesh hätte sich für sie gefreut.
    Sie hörte Flüssigkeit in einen Becher plätschern, gefolgt von einem lauten Schlürfen. »Kalt«, brummte er.
    »Du erwartest hoffentlich nicht von mir, dass ich ihn wieder aufwärme«, sagte sie. »Ich weiß noch nicht, wie das geht.« Sie fuhr herum und fing seinen überraschten Blick auf. Alles war besser als seine Gleichgültigkeit, und sie runzelte die Stirn.
    »Das könntest du?«
    »Vermutlich, aber du wirst es nie erfahren.« Alissa beschloss, ihn zu ignorieren, setzte sich auf die lange Fensterbank und sah zu, wie der Schnee eine frische Schicht Weiß auf die schwarzen Äste der Bäume legte. Dort unten war der Brunnen, in dem sie das Buch ihres Papas gefunden hatte; das Loch hob sich schwarz und kreisrund von der Lichtung ab, die Nutzlos dort geschlagen hatte, um zu landen. Die aufgewühlte Erde war von

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