Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
Vom Netzwerk:
Anteil an dem genommen, was um sie herum geschah. Und Besties Emotionen Lodesh gegenüber waren geradezu verstörend. Seufzend verwarf Alissa diese Gedanken. Vielleicht hatte es nur an der Musik gelegen.
    Redal-Stans Balkon hieß sie hell erleuchtet willkommen. Alissa hielt darauf zu, umkreiste aber hinter Connen-Neute erst den Turm, um ihre Geschwindigkeit zu verringern. » Ä h, Connen-Neute?«, fragte sie stumm. »Was hat Redal-Stan damit gemeint, dass ich mein Stimmrecht verlieren könnte?«
    »Wir entscheiden heute darüber, wer der nächste Stadtvogt wird.«
    »Wir entscheiden?«, stieß sie hervor. »Ich dachte, das entscheidet die Stadt.«
    »Ja und nein«, entgegnete er gedehnt. »Da der Stadtvogt in empfindliches, gut gehütetes Wissen eingeweiht ist, haben wir auch etwas zu sagen. Die Familien der Zitadelle kommen heute Nacht zusammen, um einen Kandidaten auszuwählen. Und wir auch.«
    Alissa zögerte und bremste erschrocken ab. »Talo-Toecan ist also hier?«
    »Bei den Hunden, nein. Wir treffen uns im Geiste.«
    Beruhigt folgte Alissa ihm hinab, und sie landeten auf Redal-Stans Balkonbrüstung. Keribdis’ Stiefel prallte dumpf auf den Boden. Alissa verwandelte sich und zog ihren Rock tief hinab, um die Löcher in ihren Strümpfen zu verbergen. Sie spürte ein Zupfen an ihrem Geist, und ein Paar grauer Pantoffeln erschien. Sie lächelte Connen-Neute dankbar zu, sprang von der Brüstung und schlüpfte in die beiden viel zu großen Ungetüme. Sie waren mit grauem Pelz gefüttert, und ihre Wangen wurden heiß, als sie sich vorstellte, wie sich das erst an ihren nackten Füßen anfühlen würde.
    Redal-Stan schob den Kopf durch die Tür zu seinem Schlafgemach. »Na endlich«, brummte er und fuhr sich mit der Hand über den kahlen Kopf. Er trat vor und bedeutete ihnen, sich zu setzen. »Kommt. Beeilt euch. Sie haben schon begonnen.«
    Connen-Neute blieb auf dem Balkon. Er würde nicht in das Zimmer passen, wenn er sich nicht verwandelte, doch er wirkte recht zufrieden dort draußen, als er die goldenen Augen schloss und in eine leichte Trance fiel.
    Redal-Stan, in einen samtig braunen Überwurf gehüllt, machte es sich in seinem Sessel bequem und sah sie erwartungsvoll an. »Nun?«, bellte er.
    Alissa balancierte auf einer Stuhlkante. »Ich habe keine Ahnung, was von mir erwartet wird«, gestand sie.
    Er blinzelte. »Du hast noch nie an einer Konferenz teilgenommen? Warum nicht?«
    »Es ist ja nur Talo-Toecan da«, erinnerte sie ihn und ärgerte sich, weil sie das erst laut aussprechen musste.
    »Oh. Ach ja.« Er senkte den Blick und schüttelte das Kissen in seinem Sessel auf. »Hm, ich mache dir einen Vorschlag. Du kannst ohnehin nicht abstimmen, da du ja gar nicht hier sein dürftest. Füge deine Gedanken ganz leicht an meine, damit du zuhören kannst. Außer natürlich, du kannst dreiundsechzig Felder gleichzeitig halten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur fünf.«
    »Fünf!«, rief Connen-Neute und riss überrascht die Augen auf. Auf das missbilligende Stirnrunzeln seines Lehrmeisters hin schloss er sie sogleich wieder.
    »Das ist ein Anfang«, versicherte ihr Redal-Stan. »Wenn du so weit bist …«
    Alissa setzte sich bequem zurecht und sandte ihre Gedanken zu seinen aus. Sogleich überkam sie das Gefühl, sich in einem großen Saal zu befinden, umgeben von hunderten von Menschen. So war es natürlich nicht. Es waren nur dreiundsechzig, oder vierundsechzig, wenn sie sich selbst mitzählte. Es war mehr als bedrückend, als würde sie von unsichtbaren Schatten bedrängt und geschubst. Geflüsterte Worte und Satzfetzen huschten am Rande ihres Bewusstseins herum, und ihr wurde ein wenig flau im Magen.
    »Es hilft nichts«, flüsterte Redal-Stan. »Dieses G edränge muss man ertragen. Um sich Gehör zu verschaffen, muss man schreien … Wie«, donnerte er dann unerwartet, »steht die Wahl?«
    »Das wurde aber auch Zeit!«, erhob sich ein ganzer Chor ungehaltener Gedanken, und Alissa hatte Mühe, Bestie ruhig zu halten. Ihr gefiel das überhaupt nicht.
    Ein fester, weiblicher Gedanke drang klar durch das Gebrabbel. »Willkommen, Redal-Stan. Connen-Neute hat nun abgestimmt, und damit stehen wir informell bei einer Abwesenheit, zwei für Marga Stryska, acht für die A bschaffung des Amtes an sich, vier für die Auswahl einer neuen Familienlinie, sechs dafür, den jungen Trook entsprechend aufzuziehen, und einundvierzig für den B ewahrer Earan Stryska.«
    »Earan!«, rief Bestie aus, und Alissa brachte sie

Weitere Kostenlose Bücher