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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Jubel. Aus dem Augenwinkel sah Lodesh Alissa mit einer Hand vor den Augen zusammensinken.
    Redal-Stan trat drei Schritte vor das Zelt, so dass seine Füße in der Sonne standen. Er hob eine Hand über den Kopf. »Ese’ Nawoer!«, rief er. »Sei mir gegrüßt!«
    Ein donnernder Lärm schwoll an, und Lodesh wurde bleich. Das Getöse verstummte, als Redal-Stan die Hand sinken ließ. »Ich bin, wie ihr wisst, Redal-Stan, und mein Rang ist der eines Meisters der Feste. Ich habe euch hier zusammengerufen, um in einer Angelegenheit von höchster Wichtigkeit eure Meinung zu erfahren.«
    Die Menge antwortete mit begierigem Murmeln. Die Leute wussten, warum sie hier waren.
    »Die Stadt ist ohne Vogt«, sagte Redal-Stan, sobald wieder Ruhe herrschte. »Das darf nicht sein. Die Zitadelle hat euch einen Kandidaten gegeben, und da zu Selbstachtung und Zufriedenheit die Wahlfreiheit gehört, hat die Feste euch einen zweiten vorgeschlagen.«
    Redal-Stan wartete, bis sich ein neuerliches Raunen gelegt hatte. Klar und sanft trieb seine Stimme über die Menschenmenge hinweg, von einem Bann bis an die Ränder der Wiese getragen. »Die Entscheidung, Ese’ Nawoer, liegt bei dir.« Er wandte sich ab und flüsterte: »Tretet vor, alle beide. Einer auf jede Seite.«
    Lodesh bewegte sich wie im Nebel, überwältigt von der Menge und dem, was hier geschah.
    »Kennt ihr die Bewerber?«, fragte Redal-Stan, und die Leute brüllten zustimmend. »Gibt es einen dritten Kandidaten?«, fragte er, und die Wiese wurde still. »Dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren.« Redal-Stan wandte sich nach rechts. »Earan Stryska, Bewahrer der Feste, ältester Sohn von Marl und Lucian Stryska, tritt vor.«
    Tosender Lärm brach aus, der das Grüppchen vor dem gelben Zelt betäubte. Earan hob entschlossen die Hand, um den Gruß entgegenzunehmen. Sein Gesicht war gerötet, und er wirkte sehr selbstsicher. Lodesh holte vorsichtig Luft. Vielleicht würde doch noch alles gutgehen.
    »Ich danke dir, Earan«, sagte Redal-Stan über den Lärm hinweg und sah dabei so erleichtert aus, wie Lodesh sich fühlte. »Wenn du bitte zurücktreten würdest.« Der Meister holte tief Luft. »Lodesh Stryska«, sagte er laut. »Bewahrer der Feste, jüngster Sohn von …«
    Die Menge schien anzuschwellen und übertönte seine letzten Worte mit einer solchen Woge von Lärm, dass er sie wie eine greifbare Kraft traf und alle bis auf Lodesh unwillkürlich einen Schritt zurückwichen. Mit offenem Mund trat Lodesh zögerlich einen Schritt vor. Die Leute verdoppelten ihre Anstrengungen. Entsetzt drehte Lodesh sich zu Redal-Stan um. »Ihr könnt mich nicht dazu zwingen«, sagte er mit aschfahlem Gesicht. Dann wandte er sich in die andere Richtung. »Vater«, flehte er. »Lass nicht zu, dass sie mir das antun.«
    »Reiß dich am Riemen, Junge«, sagte der kleine Mann. »Ich habe dich nicht dazu erzogen, dich von jenen abzuwenden, die dich brauchen.«
    »Aber ich weiß überhaupt nicht, wie man eine Stadt regiert.«
    Reeves Stirnrunzeln zerfloss zu einem Lächeln. »Hör ihnen zu«, sagte er. »Sie wollen niemanden, der ihnen vorschreibt, wie sie zu leben haben. Sie wollen jemanden, der ihnen nicht in die Quere kommt. Jemanden, der zuhört, wenn etwas schiefgeht. Jemanden, der ihre Bedürfnisse vor seine eigenen Wünsche stellt.«
    »Aber deine Bäume«, sagte Lodesh. »Wer wird sich um sie kümmern?«
    Reeve umarmte ihn kräftig und drückte ihm einen rauen Kuss auf die Wange. »Du wirst das tun«, flüsterte er. »Du wirst es tun, mein Junge, wenn die Zeit gekommen ist. Jetzt geh, und begrüße jene, die sich auf dich verlassen.«
    Lodesh wandte sich seinem Bruder zu. »Earan, ich wollte nicht … Ich wurde nicht dazu ausgebildet …«
    Earan zuckte säuerlich mit den Schultern und bemühte sich vergeblich, seine Enttäuschung zu verbergen. »Ich auch nicht, kleiner Bruder. Wir waren nie zum Regieren vorgesehen, aber ich glaube nicht, dass die das kümmert.« Earan wies mit einem Nicken auf die versammelte Menge, die nun unruhig zu werden begann.
    »Entscheide dich rasch, Lodesh.« Redal-Stan war plötzlich an seiner Seite. »Nimm ihre Entscheidung an oder nicht. Eine verschmähte Stadt ist bösartiger als eine stolze Frau, die man betrogen hat.«
    Lodeshs Augen weiteten sich, als er erkannte, dass die Falle bereits zugeschnappt war. »Ich kann mich ihnen nicht verweigern«, flüsterte er. »Ganz gleich, was ich sage, es würde sich wie eine Beleidigung anhören.« Er drehte sich nach

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