Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
Vom Netzwerk:
ihn zum Stehen. »Noch nicht, nein.«
    Connen-Neute holte sie gelassen ein, seine Augen leuchteten. Alissa blickte hinauf zum Turm, um sich zurechtzufinden. »Komm.« Sie packte Lodeshs Hand, verließ den Pfad und rannte lachend quer durch den Garten zur verborgenen Tür in der Mauer.
    »Das ist nicht lustig, Alissa«, brummte Lodesh.
    »Doch, Stadtvogt, das ist es«, bemerkte Connen-Neute, der seinen würdevollen Gang nun zu einem lockeren Laufschritt beschleunigt hatte.
    Die drei kamen vor der Mauer zum Stehen und richteten den Blick auf den hohen Rand. »Wir können nicht hinüberklettern«, jammerte Lodesh, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
    Connen-Neute rückte seine rote Schärpe zurecht. »Ihr sprecht aus Erfahrung?«
    »Ja. Ich meine, nein!«, erwiderte Lodesh barsch und sah zu, wie Alissa leicht mit den Fingern über den kalten Stein strich. »Was tust du da, Alissa?«
    »Ich hab’s!«, rief sie triumphierend, als sie ein schwaches Kribbeln spürte. Sie drehte sich um und sah, dass die beiden sie anstarrten, als hätte sie den Verstand verloren. »Hier ist eine Tür!«, rief sie.
    »Stadtvogt!«, schrie Breve, und Connen-Neute und Lodesh warfen sich gegen die Mauer. Alle drei stürzten durch die Tür, als Breve sich krachend durch das Gebüsch arbeitete. »Halt!«, schrie er. »Connen-Neute, haltet ihn auf!«
    Connen-Neute warf Breve einen kalten Blick zu, legte Lodesh eine Hand auf die Schulter und warf die Tür zu.
    »Lodesh!«, drang es schwach über die Mauer. Gemeinsam rannten sie kichernd bis zum nahen Wald. Alissa lehnte sich an einen Baum, drückte sich die Hand an die Seite und krümmte sich vor Lachen.
    »Wohin jetzt?« Lodesh war nicht mehr so panisch, und seine vertraute freche Haltung kehrte zurück. Ein lautes Krachen war von der Feste zu hören, als das Portal aufgestoßen wurde. »Die Hunde sollen ihn holen«, fluchte Lodesh. »Merkt der Mann denn nie, wenn er nicht erwünscht ist?« Er hob die Finger an die Lippen und stieß einen grellen Pfiff aus.
    Connen-Neute und Alissa starrten ihn an. Damit ließ er Breve doch wissen, wo sie waren. Aber dann war dumpfer Hufschlag zu hören, und Graus trabte fröhlich heran. Zumindest wirkte er fröhlich, bis er die Rakus witterte.
    Verängstigt von den angelegten Ohren und dem hoch erhobenen Kopf drückte Alissa sich an Connen-Neute und war froh über dessen beachtliche Größe. Lodesh besänftigte das hässliche Pferd, bis Graus ruhig stehen blieb. »Na, na«, murmelte er. »Connen-Neute wird dich heute gewiss nicht fressen. Du erinnerst dich doch an ihn, oder?«
    Lodesh drehte sich um und fuhr zusammen, als er Alissas argwöhnische Miene bemerkte. »Ich hatte keine Zeit, ihn in den Stall zu bringen«, erklärte er verlegen, rupfte ein paar Handvoll von dem langen Gras aus, das am Waldrand wuchs, und rieb sein Pferd damit ab. Graus versuchte das Gras zu fressen, wesentlich begieriger darauf, sich den Magen vollzuschlagen, als sich den Schweiß vom Fell reiben zu lassen.
    »Lodesh!« Breves barscher Ruf ließ Graus erneut den Kopf heben. Seine Ohren zuckten nach hinten, dann wieder lauschend nach vorn. »Ich werde die Schüler der Feste zusammentrommeln und Euch aus dem Gebüsch treiben lassen wie ein Karnickel!«
    Lodesh ließ das Gras fallen und schwang sich geschickt auf das Polster, das er anstelle eines Sattels benutzte. Er beugte sich hinab und streckte Alissa die Hand hin. Im Gedanken an schlagende Hufe und schnappende Zähne wich sie erneut zu Connen-Neute zurück. »M-m.«
    Er wackelte mit den Fingern. »Bitte, Alissa«, flehte er. »Graus wird dich schon tragen, wenn ich dabei bin. Ganz sicher. So viel Spaß hatte ich seit zwei Tagen nicht mehr. Connen-Neute kann uns durch die Luft folgen. Wir treffen uns im Hain.«
    »Nein«, sagte Connen-Neute, und Alissa drehte sich überrascht um. »Geht ihr beiden nur«, sagte er, und seine weißen Zähne blitzten auf, als er grinste. »Ich begleite Bewahrer Breve.«
    »Wunderbar!«, rief Lodesh. »Schnell. Nichts wie weg.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Alissa, die wünschte, sie könnte sich einfach verwandeln und zum Hain fliegen.
    »Stadtvogt!«, war Breves Ruf zu hören, schon wesentlich näher.
    Lodesh blickte in den wolkenlosen Himmel auf. Sein Gesicht wirkte gequält, sein Blick sehnsüchtig, als er sich wieder zu ihr umwandte. »Bitte, Alissa. Du bist der einzige Mensch seit zwei Tagen, der mich mit meinem Namen anspricht.«
    Sie warf einen Blick auf Graus, der die Ohren

Weitere Kostenlose Bücher