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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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wurde von einem peitschenden Schwanz plattgedrückt. »Ich weiß nicht, wie du hierhergekommen bist, kleiner Mensch, aber ich werde dich lehren, was zahm bedeutet!«
    »Connen-Neute?«, hauchte Nutzlos, der drei Schattierungen weißer geworden war.
    Die Bestie verschwand in einem wirbelnden perlweißen Nebel. Connen-Neute erschien einen Moment später, und er sah keinen Tag älter aus als vorhin, da sie ihn zuletzt gesehen hatte.
    Mit einem leisen Seufzen fiel Talo-Toecan in Ohnmacht. Kralle begann zu kreischen und stürzte beinahe von Strells Schulter. »Nutzlos!«, japste Alissa und streckte zu spät die Arme nach ihm aus. »Oh, bei den Hunden. Nutzlos?« Sie kniete sich neben ihn und tätschelte seine Wangen. Er war bewusstlos. Auf dem Felsen über ihr kreischte Kralle und hüpfte auf und ab, doch niemand achtete auf sie, während Alissa Nutzlos in eine bequemere Lage zerrte. Strell bückte sich, um ihr zu helfen, als Connen-Neute vortrat, groß und Respekt einflößend. Kralle zeterte und hüpfte auf dem flachen Felsen herum, als sei sie verrückt geworden.
    »Du bist Strell?«
    Strell hörte die Gefahr in dieser grauen Stimme und richtete sich auf. Alissas Blick folgte ihm. Oh, Bein und Asche, dachte sie. Strell hat ihn als zahm bezeichnet. Mit einem letzten Blick auf Nutzlos stand Alissa auf. Sie hatte keine Ahnung, wie Connen-Neute hierhergekommen war, aber im Augenblick war ihre Geduld für meisterliche Empfindlichkeiten sehr begrenzt. Mit geschürzten Lippen trat sie zwischen den zornigen Connen-Neute und den bleichen, erschrockenen Strell.
    »Strell.« Sie räusperte sich laut. »Dies ist Connen-Neute, ein Schüler und Meister der Feste, der lange vor mir kam.«
    Connen-Neute hielt inne, und sein Zorn wich der Verblüffung. Offenbar war er noch nie derart förmlich jemandem vorgestellt worden. Er war das Nesthäkchen der Feste, trotz seiner hundertsechzehn Jahre.
    »Connen-Neute?«, sagte Alissa in die plötzliche Stille hinein, als Kralle endlich den Schnabel hielt. »Dies ist Strell Hirdun, der letzte Sohn eines großen Hauses von Kunsthandwerkern.« Sie beugte sich vor und flüsterte laut: »Er hat dich mit einer wilden Bestie verwechselt, die seine Musik in der Vergangenheit oft angelockt hat.« Alissa lächelte. »Du verstehst?«
    Der Meister nickte vorsichtig.
    »Könntest du mir bitte einen Papierbecher machen?«, bat sie ihn. Sie hätte das selbst tun können, doch dies sollte eine subtile Zurschaustellung weiblicher Dominanz werden. Sie würde nicht zulassen, dass die beiden sich stritten wie schlecht erzogene Kinder. Ein knallgelbes Papierhütchen erschien in ihrer Hand, und sie reichte es Strell. Er zog die Augenbrauen hoch. »Wasser?«, sagte sie und wies mit einem Blick auf den nahen Teich. »Für Nutzlos?«
    Strell nickte und trat an die Quelle. Kralle beobachtete sie stumm, und als Alissa sie ansah, zwitscherte sie und hüpfte ihr auf die Schulter. Alissa brannten Tränen in den Augen, als sie Kralles seidiges Gefieder streichelte. Sie hatte ihren Vogel mehr vermisst, als ihr bewusst gewesen war. Ein scharfes Zwicken am Ohr änderte allerdings ihre Meinung.
    Connen-Neute bot Strell seine Hand dar, um ihm vom Teich aufzuhelfen. »Es ist mir eine Freude, den Mann kennen zu lernen, der das Herz einer so starken Fliegerin einfangen konnte«, murmelte er.
    »Äh, danke.« Die beiden reichten sich die Hand, und Strell erhob sich. »Gleichfalls, denke ich.« Er zögerte verlegen. »Bitte entschuldigt meine Bemerkung über wilde Bestien.«
    Connen-Neute nickte. »Und bist du ein Bruder von Sarken Hirdun, der sich mit Marga Stryska vermählt hat?«
    Strells Augen weiteten sich.
    Connen-Neute, der genug Worte für einen ganzen Tag in wenigen Augenblicken von sich gegeben hatte, lächelte nur. Die beiden kehrten zurück, und von Alissa fiel eine Anspannung ab, die sie vorher gar nicht bemerkt hatte. »Danke, Strell.« Sie nahm den feuchten Papierbecher und spritzte Nutzlos ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht, doch nichts geschah. Strell schaukelte auf den Fersen vor und zurück und wusste offenbar nicht, was er sagen sollte. Ihre Lichtkugel im kurzen Gras tauchte alles in ein weiches, weißes Licht.
    Connen-Neute sank neben ihr auf die Knie und betrachtete stirnrunzelnd Nutzlos’ faltiges Gesicht. »Ich dachte, der Sinn der Sache sei, dich zu deinem Pfeifer zurückzuschicken.« Argwöhnisch beäugte er Kralle auf ihrer Schulter. »Und nicht, deinen Pfeifer zu dir zu holen. Was wird er tun, wenn er

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