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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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sich gehören würde«, fuhr Nisi fort.
    »Jedenfalls war dieser Empfang unvergesslich«, bemerkte Ren, und Alissa lächelte dünn. Ihre Knie wackelten immer noch, aber zumindest schrie sie jetzt niemand mehr an. Das hier war nicht richtig. Alles falsch. Ihr war schlecht.
    Nisi wandte sich um. »Alissa? Das ist Ren. Er ist Schüler.«
    Ren begrüßte sie mit einem Winken und blieb, wo er war. Nachdem der junge Mann gesehen hatte, wie Earan auf den Tisch geschleudert wurde, schien er kein Bedürfnis zu verspüren, sich ihr zu nähern. »Kein Nachname?«, fragte Alissa.
    Breve trat vor. »Ren kam hier hereinspaziert, als er fünf Jahre alt war«, erklärte er. »Er hat keinen Namen außer dem, den er sich selbst gegeben hat.« Alissa nickte, und Breve umschloss ihre Hand mit seiner. »Breve«, sagte er mit seiner dunklen Stimme. »Bewahrer. Ich brauche keine Frau, um mich vorzustellen.«
    Nisi räusperte sich warnend. »Und Lodesh kennt Ihr bereits?«
    Alissas Unruhe flammte wieder auf. »Anscheinend nicht«, sagte sie, und die Anspannung im Raum ließ merklich nach.
    »Dann erlaubt mir, ihn Euch vorzustellen«, sagte Nisi. »Alissa, das ist Lodesh. Er ist Bewahrer.«
    Lodesh trat vor sie hin. Seine grünen Augen blickten begierig, und sein Lächeln war so vertraut und tröstlich wie die Morgensonne. »Ich bin hocherfreut, Euch endlich ordentlich vorgestellt zu werden, meine Teuerste.« Er nahm ihre Hand und übte einen leichten Druck aus, als frage er, ob sie sich mehr als die Freundschaft vorstellen könnte, die er ihr anbot. Früher hätte sie das aus der Fassung gebracht, doch nun fand sie es nur tröstlich. Dies war ihr Lodesh. Er war das Einzige, was sich nicht verändert hatte, der Einzige, der ihr vertraut war, und ihre erschütterte Seele klammerte sich an diese Tatsache, stützte ihre geistige Gesundheit auf Lodeshs Unveränderlichkeit.
    »Ist mir ein Vergnügen«, murmelte sie und hielt seinem glühenden Blick stand, wie sie es so oft tat, wenn sie einander neckten. Zu ihrer großen Überraschung ließ Lodesh ihre Hand fallen und starrte sie erschrocken an.
    »Bei den Wölfen«, stieß Ren hervor. »Sie ist nicht rot geworden!«
    »Nein, aber Lodesh«, bemerkte Breve mit belustigtem Schnauben.
    Auch Nisi lächelte. »Dann haben wir noch Connen-Neute.« Sie drehte sich nach dem leeren Stuhl vor dem Kamin um und seufzte enttäuscht. »Na schön. Ihr werdet ihn zweifellos noch kennen lernen, wenn es ihm genehm ist. Wir haben unseren Überwacher verloren, meine Herren. Vielleicht sollten wir für heute Schluss machen.«
    »Ach, komm schon, Nisi«, jammerte Ren. »Nur noch eine Runde.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Glaub ja nicht, ich hätte nicht gesehen, wie du die Karten vorsortiert hast.«
    »Nisi!«, rief der Junge, die Augen in gespieltem Schmerz weit aufgerissen. »Ich bin zu gut, als dass ich mogeln müsste.«
    Nisi runzelte die Stirn. »Die Oberste ist eine Königin«, sagte sie gelangweilt. »Die Nächste ein Bettler.«
    »Vielleicht hast du recht«, erwiderte er und schlug die Augen nieder. »Es ist spät, und ich habe für morgen schon wieder Feldarbeit gezogen.«
    »Würdest du mir dann einen Gefallen tun?«, fragte Nisi, und Ren erstarrte mit der Hand über den Karten. »Redal-Stan sollte Alissa jetzt kennen lernen, denn sonst wird das durch seine anderen Verpflichtungen lächerlich lange aufgeschoben. Sie braucht einen Schlafplatz, und so ungern ich das zugebe, aber Earans Anschuldigungen sollte gleich begegnet werden, ehe er sie überall herumerzählt.«
    »Was hat das mit mir zu tun?«, entgegnete Ren, der nun nervös die Karten mischte.
    »Jemand muss ihn wecken, sofern Connen-Neute das noch nicht getan hat.«
    »Nein.« Ren wich vom Tisch zurück. »Das letzte Mal, als jemand ihn geweckt hat, wurden die Ärmsten …«
    »Er wird sich gewiss dafür entschuldigen«, schnitt Nisi ihm das Wort ab, als würde das alles ändern.
    »Nein.« Bleich schüttelte Ren den Kopf.
    »Die dritte Karte war ein Page«, sagte Nisi leichthin. »Und mir wolltest du einen Wolf geben.«
    »Also schön. Ich gehe.«
    Breve klopfte Ren auf die Schulter. »Ich begleite dich. Wenn wir zu zweit sind, wird er nicht wissen, auf wen er zuerst wütend werden soll, und wir haben Zeit, die Störung zu erklären, bevor er ernsthaften Schaden anrichtet.«
    »Asche, danke.« Solche Erleichterung hatte Alissa vermutlich noch nie in irgendeiner Stimme gehört. Ren war so jung, dass er fast noch hinter die mütterlichen

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