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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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furchteinflößendste Lebewesen auf vier Beinen, das Alissa je gesehen hatte. »Äh. Ich glaube nicht«, nuschelte sie und zog sich in die Mitte der Stallgasse zurück.
    »Unsinn.« Hilder streckte den Arm über die Gattertür, und Häppchen schnupperte daran. »Gebt ihr den Apfel. Wenn sie Euch mag, gehört sie für heute Euch.«
    Lodesh sollte nicht merken, welche Angst sie hatte, also bot sie dem Tier den Apfel an. Zu Alissas Erstaunen und Bestürzung stellte Häppchen die Ohren auf und nahm mit stacheligen und zugleich weichen Lippen die gelbe Frucht aus ihrer Hand. »Das ist gut«, sagte Hilder und lachte in sich hinein. »Holen wir ihren Sattel.«
    Nur allzu bald war Häppchen fertig. Kally und Lodesh waren bereits aufgestiegen – Lodesh saß auf einer Decke statt in einem Sattel – und lächelten ermunternd auf sie herab. »Aber sie ist so hoch!«, sagte Alissa, die schon kneifen wollte, als sie merkte, wie weit sie sich strecken musste, um nach dem Sattel zu greifen.
    »Ihr könnt hinter mir aufsitzen, wenn Euch das lieber ist«, sagte Lodesh.
    »Äh, es wird schon gehen.« Alissa holte tief Luft, stellte den Fuß in Hilders gefaltete Hände und fand sich plötzlich ein ganzes Stück über dem Boden wieder. Häppchen wich unruhig zur Seite aus, fasste sich aber rasch wieder. Alissa, stolz und verängstigt zugleich, versuchte zu lächeln.
    »Also«, sagte der große Stallmeister, während er ihr Bündel hinter Häppchens Sattel befestigte, »Häppchen ist freundlich. Sie wird nicht versuchen, sich mit Euch im Sattel zu wälzen oder Euch abzustreifen. Beugt Euch nach vorn, wenn sie schneller laufen soll, und nach hinten, um anzuhalten. Die Zügel gebraucht man so.« Er zeigte Alissa, wie man sie hielt, und drückte ihr die dünnen Riemen zwischen die Finger, wo sie sogleich heiß und klebrig wurden.
    »Keribdis hat dafür gesorgt, dass ihr Pferd gut ausgebildet wurde, obwohl sie das dumme Vieh nie selbst reiten konnte«, fügte Hilder hinzu. Als er sah, dass Alissa zwar nicht selbstsicher, aber zumindest halbwegs fest im Sattel saß, gab er Häppchen einen Klaps auf die Kruppe und rief: »Und jetzt ab mit Euch, bevor es heiß wird!« Und los ging es – sie platzten aus dem dunklen, kühlen Stall hinaus in die plötzliche Wärme und Helligkeit des Tages.

 
    – 9 –
     

    I hr habt sie gehen lassen?«
    »Verbal, Connen-Neute«, korrigierte ihn Redal-Stan. »Du brauchst mehr Übung.«
    Connen-Neute verzog das Gesicht, richtete sich auf und zupfte an seinen weiten Ärmeln. »Warum?«, fragte er undeutlich.
    Redal-Stan schwieg lange und betrachtete eine Aussicht, an der sich in den vergangenen fünf Jahrhunderten praktisch nichts verändert hatte. »Es ist wichtiger, dass sie beginnt, dauerhafte Bindungen herzustellen, als mit ihrem Unterricht anzufangen.« Als er Connen-Neutes fragenden Blick sah, rieb er sich die Augen. »Sie kann nicht zurückkehren.«
    »Aber gestern Abend sagtet Ihr …«
    »Verbal!«, bellte er, von seiner aufgestauten Frustration entnervt, doch dann zuckte er entschuldigend mit den Schultern. »Bitte«, fügte er hinzu.
    »… es gäbe einen Weg«, endete der junge Meister laut.
    Redal-Stan runzelte die Stirn. »Da dachte ich auch, es wäre möglich. Aber ich habe darüber nachgedacht. Sie ist hierhergekommen, indem sie von einem Septhama-Punkt aus über die Linien gesprungen ist. Das ist für mich auf unlogische Weise vollkommen nachvollziehbar, aber praktisch unmöglich. Die Pfade, die man für die Gestaltwandlung benutzt, und jene für einen Liniensprung überschneiden sich nicht. So etwas kann nicht geschehen.«
    »Ist es aber«, sagte Connen-Neute.
    Redal-Stan lehnte sich unruhig zurück, während sein Becher gefährlich auf einem angehobenen Knie wackelte. »Ja, das ist es, und ich werde herausfinden, wie. Es ist ein Jammer, aber selbst wenn ich das herausfinde, werde ich sie nicht zurückbringen können.«
    »Kann sie dasselbe nicht einfach noch einmal tun, nur umgekehrt?«
    »Sich selbst zurückschicken, indem sie eine ihrer eigenen Erinnerungen benutzt?« Redal-Stans Blick folgte einer Schar Vögel, die seine Schüler auf dem Weg in die Stadt aufgescheucht hatten. Geistesabwesend rettete er seinen Becher, der abzurutschen drohte. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Redal-Stan drehte sich um und erstarrte, als er die Würstchen zählte. Eines fehlte, und er zog den Teller näher zu sich heran, als Connen-Neute sich Krümel vom Kittel fegte. »Sie muss sich zu einer Erinnerung

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