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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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Schwertern drängten sich um die großen Tische in der Ecke, und ihre Eltern riefen einander etwas über das Getöse hinweg zu. Drei Tische unter dem Fenster waren von einem Rudel Mütter mit Babys in Beschlag genommen. Sie hatten sich mit Kinderwagen verbarrikadiert, zusammen mit unzähligen Fläschchen und Wischtüchern und kleinen Plastikbehältern mit babytaug lichen Snacks.
    Es gab einen einzigen Tisch in der Mitte, der abgesehen von zwei leeren Tassen frei war. »Sollen wir …«, setzte Romily an, indem sie darauf deutete, doch dann bemerkte sie Claires Gesicht.
    Sie war bleich geworden, um ihre blauen Augen hatten sich Fältchen der Anspannung gebildet, und sie nagte nervös an ihrer Lippe herum. Ihre Hände umklammerten den Riemen ihrer Handtasche. Romily folgte ihrem Blick zu einer Frau innerhalb der Kinderwagenburg, die sich ihr Baby an die Schulter gelegt hatte und ihm den Rücken rieb. Das Gesicht des Babys war von ihnen aus zu sehen: milchtrunkene Augen, Schmollmund, spitzes Kinn.
    »Wenn ich es mir recht überlege«, meinte Romily, »ist es hier drinnen zu laut, um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Gehen wir woanders hin.«
    »Ja«, antwortete Claire. Sie klang dankbar. »Machen wir das.«
    Erst als sie draußen auf dem Bürgersteig waren, lockerte Claire den Todesgriff um ihre Handtasche.
    »Du musst mich hassen«, sagte Romily.
    »Wie bitte? Nein, natürlich nicht. Warum sollte ich dich hassen?«
    »Weil du wie ich schwanger sein möchtest. Du willst dein eigenes Baby haben. Und du hast es so viele Jahre lang so sehr probiert, und ich betätige eine Spritze voll Sperma – und schwupps! Schon bin ich schwanger. Und dann schickst du mir all diese wunderbaren Lebensmittel und Geschenke, damit es mir besser geht, um zu zeigen, dass du mir nicht böse bist, und ich fasse das Ganze als Kritik auf und werfe es dir vor die Füße.«
    »Ich bin dir dankbar«, erwiderte Claire.
    »Dann bist du ein besserer Mensch als ich. Tut es … Ist es jedes Mal so, wenn du Babys siehst?«
    Claire schwieg, und Romily befürchtete, sie gekränkt zu haben. »Es wird sich ändern«, sagte Claire nach einer Weile. »Es wird bestimmt leichter sein, wenn das Baby erst einmal auf der Welt ist und ich es halten kann.«
    »Ich finde, du bist sehr tapfer.«
    »Nein. Nicht tapfer. Ich werde nur damit fertig. Hast du nie etwas gewollt, ohne es bekommen zu können?«
    »Ich … Oh, sieh mal, da ist ein Pub.« Sie gingen hinein. Der Biergeruch war nicht allzu schlimm. Sie stellten sich an die Bar und griffen nach den Speisekarten. »Ich wollte die Welt bereisen«, sagte Romily. »Aber stattdessen habe ich ein Baby bekommen.«
    »Du kannst es machen, wenn sie groß ist.«
    »Im Moment sieht es so aus, als würde Posie es für mich tun. Ben fällt der Anblick von Babys nicht so schwer, nicht wahr?«
    »Es ist nicht sein Versagen.« Claire blickte auf die Speisekarte, und Romily glaubte, dass das Thema damit erledigt sei. Doch dann fügte Claire hinzu: »Ich habe dich tatsächlich gehasst.«
    Romily legte die Speisekarte beiseite.
    »Deshalb habe ich dich anfangs nicht besucht«, sagte Claire. »Ich war neidisch. Stolz darauf bin ich nicht.«
    »Du solltest nicht neidisch auf mich sein. Mein Leben ist das reinste Chaos.«
    »Ich glaube nicht, dass man jemanden wirklich beneiden kann, den man versteht«, erklärte Claire. »Und ich sehe ein, dass du auch zu kämpfen hattest. Posies Vater und all diese wichtigen Entscheidungen. Dein Leben ist auch nicht nach Plan verlaufen. Aber das ist in Ordnung.« Sie holte tief Luft. »Wie dem auch sei, die Cupcakes sollten das alles ausdrücken. Es tut mir leid, dass ich dich gehasst habe. Du hattest es nicht verdient.«
    Romilys Wangen wurden rot. »Ist schon gut. Ich nehme es dir nicht übel.«
    »Ich denke«, sagte Claire, »im Grunde wollen wir die gleichen Dinge.«
    An dem Abend, allein in ihrem Bett, während das Baby in ihr Ruhe gab und ihre Tochter nebenan schlief, holte Romily ihr Notizbuch mit dem grünen Umschlag hervor. Sie schlug eine leere Seite auf.
    Du darfst Ben Lawrence nicht lieben, schrieb sie. Immer und immer wieder, die ganze Seite voll, als könnte sie es wahr machen, indem sie es niederschrieb.
    Du darfst Ben Lawrence nicht lieben.

Ein Fenster nach innen
    C laire konnte es kaum fassen, dass es sich bei dem Bild auf dem Bildschirm vor ihr um ihr Baby handelte. Stupsnase, zarte, komplizierte Wirbelsäule, die Beine angezogen, um in die Gebärmutter zu passen.
    »Das

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