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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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Eorewyn.«
    Sie hielt Anum auf dem Arm und sah ihren Mann mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Bist du mir noch böse?«
    »Ja, das bin ich und das werde ich auch lange sein. Doch irgendwann komme ich darüber hinweg und dann freue ich mich auf unser Wiedersehen.«
    Merelitos nickte. Er schien erleichtert über die Worte seiner Frau zu sein. Allan fragte sich, wie es war, so bedingungslos zu lieben. Er war noch nie verliebt gewesen.
    »Meine liebste Eorewyn.« Er gab ihr einen Kuss, wobei er sehr traurig wirkte. Allan konnte es verstehen. Sie würden sich eine lange Zeit nicht sehen, schließlich wussten sie nicht, wann sie zurückkehren würden. Er gab Anum einen Kuss auf die Stirn, woraufhin sein Jüngster zu lachen begann.
    »Sei´ uns bitte nicht böse, Mutter.« Esary griff nach ihren Händen.
    »Ich werde euch nur böse sein, wenn ihr nicht heil zu uns zurückkehrt.«
    Sie drückte ihre Mutter lang und innig, dann verabschiedete sie sich von Buto. Eorewyn wandte sich an Allan.
    »Pass´ mir gut auf meine beiden auf«, bat sie ihn.
    »Sie werden heil zurückkommen.«
    »Und auf dich passt du bitte auch auf.« Sie nahm ihn in den Arm. Er wusste nicht, wie ihm geschah, und hatte das Gefühl, dass sie in ihm so etwas wie einen Sohn sah. Wahrscheinlich, weil er für lange Zeit mit ihrem Mann und ihrer Tochter unterwegs sein würde.
     
    Wie besprochen suchten sie zuerst Merelitos´ Freund auf. So wie er erzählt hatte, hatten sie gemeinsam der Königsfamilie gedient. Berolius - so sein Name - war der Anführer seiner Kompanie gewesen. Er lebte in einem kleinen Haus am Rande des Winose-Gebirges. Sie benötigten nicht mehr als einen Tagesmarsch und gerieten, zu aller Freude, in keinen Kampf. Als sie sein Heim erreichten, war es bereits nach Mitternacht, doch brannte noch Licht in ihm. Sie banden Enola bei den anderen Pferden mit an und gingen zur Haustür. Merelitos klopfte an.
    »Überlasst mir das Reden. Er ist die letzten Jahre Fremden gegenüber etwas verklärt geworden.«
    Als sich die Tür öffnete, erschrak er. Scheinbar war er über sein schlechtes Aussehen schockiert. Er sah kaputt und mitgenommen aus. Seine Kleidung war schmutzig und zerschlissen und er schien sich längere Zeit nicht mehr rasiert zu haben. Allan fragte sich, ob ihm etwas zugestoßen war.
    »Merelitos!«, sagte er überrascht.
    »Hallo, alter Freund.«
    Berolius zögerte, sprach dann aber: »Kommt doch rein! Es ist kalt draußen. Wärmt euch ein wenig am Kamin auf.«
    Allan war diese Kälte nicht gewohnt und war froh über alles, was Wärme spendete.
    »Setzt euch!«
    Die drei nahmen auf einer Bank neben dem Kamin Platz.
    »Das ist ja eine schöne Überraschung dich nach all´ den Jahren wiederzusehen.«
    »Das finde ich auch, Berolius.« Merelitos blickte sich fragend um. »Wo sind deine Frau und deine Töchter?«
    »Sie sind bei Freunden in Kwalkei.«
    Merelitos runzelte die Stirn.
    »Alleine?«, fragte Allan. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann seine Familie bei all´ dem Unheil ohne Schutz losziehen lassen würde.
    Merelitos warf ihm einen bösen Blick zu. Er hatte das Wort ergriffen, obwohl Esarys Vater ihnen das untersagt hatte. Jedoch schien Berolius Fremden gegenüber nicht so verklärt zu sein, wie er es angenommen hatte.
    »Ja, alleine. Ich habe noch Einiges zu erledigen, aber bald werde ich mich auf den Weg zu ihnen machen.«
    »Bei dem, was draußen alles lauert, könnte ihnen doch etwas passieren.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Von den Wesen.«
    »Was für Wesen?«
    Allan setzte zur Antwort an, als er sah, wie Merelitos den Kopf schüttelte. Er wollte anscheinend das Reden wieder übernehmen.
    »Auf unserem Land haben sich fremde Wesen herumgetrieben, welche unsere Tiere getötet und mich schwer verletzt haben.«
    »Das tut mir leid, alter Freund. Hier treibt sich jedoch niemand herum.«
    Allan glaubte ihm nicht. Diese Kreaturen waren bestimmt schon überall zugegen. Wieso verschwieg er sie und tat, als würde er von nichts wissen?
    »Wie komme ich eigentlich dazu, euch drei hier sitzen zu haben? Sind das deine Kinder?«
    »Das ist meine Tochter Esary und das ist Allan, ein Freund der Familie.«
    Freund der Familie? Allan errötete. Mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet. Er war nicht davon ausgegangen, so schnell und vor allem überhaupt in die Familie aufgenommen zu werden.
    »Schön euch kennenzulernen.«
    »Wir freuen uns auch«, entgegnete Allan.
    »Also ...« Berolius wandte sich wieder Merelitos zu.

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