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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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ihr?«
    Da sah er etwas vor sich auf dem Boden liegen. Es war eine Schriftrolle. Ob sie überhaupt für ihn gedacht war, wusste er nicht, doch las er sie trotzdem.
     
    Wenn du deine Freunde lebend wiedersehen willst, dann sei bis Mitternacht am Samus-Fluss. Wenn deine Frist abgelaufen ist, werde ich sie eines qualvollen Todes sterben lassen.
     
    Das war alles, was auf dem Schriftstück stand. Von wem es auch geschrieben worden war, eins war klar: Er musste diesen Samus-Fluss finden, sonst würden Esary und Merelitos sterben.
    Er begab sich in den Ort und holte sich beim Bürgermeister Rat.
    »Kurz nachdem ich euch beim Feuerberg abgesetzt hatte und wieder zurückgekommen war, waren Fremde durch Okuba gekommen. Es waren einige jüngere Männer. Wer jedoch recht auffällig war, war der Anführer.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Es war ein alter und gebrechlicher Mann, den eine geheimnisvolle und finstere Aura umgab. Er sprach von Diebstahl und wollte wissen, wo die drei Fremden seien, die ihn in Kanula aufgesucht hatten.«
    Allan wünschte sich, sich dem Ladenbesitzer gegenüber anders verhalten zu haben. Doch jetzt war es zu spät. Wegen ihm waren seine Freunde in Lebensgefahr.
    »Wisst Ihr, wo sich dieser Samus-Fluss befindet?«
    »Er liegt ungefähr einen Tagesritt in westlicher Richtung von hier entfernt.«
    »Einen Tagesritt? So viel Zeit habe ich nicht. Und abgesehen davon habe ich nicht mal mehr ein Pferd.«
    »Dann ... sind deine Freunde dem Tod geweiht.«
    Es war aussichtslos. Wie sollte er bis Mitternacht an diesem Fluss sein, ohne Pferd und ohne Zeit? Da unterbrach der Bürgermeister seine Gedanken.
    »Es sei denn ...«
    »Was? Gibt es einen Weg, wie ich rechtzeitig am Samus-Fluss sein kann?«
    »Ja, aber wenn du nur einen Fehler machst, könnte es dich den Kopf kosten.«
    »Was muss ich tun?«
    »Wie gesagt: Es ist sehr gefährlich.«
    »Das spielt keine Rolle. Welche andere Wahl habe ich denn? Also sagt mir: Wie kann ich bis Mitternacht am Samus-Fluss sein?«
     
    Der Bürgermeister hatte ihm von einer Feen-Quelle ganz in der Nähe erzählt. Diese Fee war neben der Feen-Königin die Mächtigste und war imstande, die Wünsche aller Wesen Tylonias zu erfüllen ... wenn sie ihr gewachsen waren. Das Gefährliche war nicht die Fee selbst, sondern ihre Anziehungskraft. Nur wer sich ihrer Reize widersetzen könnte, würde einen Wunsch erfüllt bekommen. Alle anderen würden für die Ewigkeit im Bann der Fee gefangen gehalten werden. Allan würde sich gewiss nicht von einer Fee den Kopf verdrehen lassen. Auf Drängen und Bitten seinerseits hatte der Bürgermeister ihn zum Eingang der Feen-Quelle gebracht.
    »Mir bleibt nichts anderes übrig. Tue ich es nicht, werden meine Freunde sterben.«
    »Hast du auch schon mal darüber nachgedacht, was aus deinen Freunden und Tylonia wird, solltest du der Anziehungskraft der Fee nicht widerstehen können?«
    Der Bürgermeister hatte recht. Doch wie er das Blatt auch drehte und wendete, es änderte nichts. Eher würde er sterben wollen, als nicht alles Erdenkliche versucht zu haben, um seine Freunde zu retten.
    »Ich sehe schon: Du bleibst bei deiner Entscheidung.«
    »Ich kann Eure Besorgnis durchaus verstehen, aber ...«
    »Ich weiß: Du willst deine Freunde retten - um jeden Preis. Das finde ich sehr tapfer und loyal von dir. Ich würde genauso handeln.«
    Das tat gut zu hören. Es bestärkte Allan in seiner Entscheidung, die richtige getroffen zu haben.
    »Nun denn ...«, sagte der Bürgermeister zögernd. »Ich wünsche dir viel Glück bei allem, was du noch gedenkst zu tun. Es war mir eine Ehre, dich kennengelernt zu haben - Retter Tylonias.«
    Allan waren solche Schmeicheleien peinlich, doch war er froh zu hören, dass die Wesen Tylonias ihm vertrauten.
    »Für mich war es auch eine Ehre, Euch getroffen zu haben. Hoffentlich sehen wir uns eines Tages wieder.«
    Der Bürgermeister nickte ihm zu. Scheinbar würde er sich ebenso darüber freuen. Allan wandte sich dem Eingang der Feen-Quelle zu, der in einen riesigen Felsen eingelassen war. Er ging hindurch und geriet in eine andere Welt. Eine Welt voll Glückseligkeit, Freude und Liebe. Eine Welt ohne Hass, Trauer und Tod. Eine Welt, wie sie perfekter nicht hätte sein können. Vor ihm lag ein Meer aus glitzerndem, blauem Wasser, welches ruhiger war, als ein nicht mehr schlagendes Herz. Inmitten dieses Meeres lag eine kleine Insel, von der aus himmlische Musik zu hören war. Er hatte nicht gewusst, was auf ihn zukommen

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