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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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Haus des Ältesten an, doch niemand öffnete. Vermutlich war er zu schwach, um aufzustehen. Also öffnete er die Tür und sie traten ein. Als die Tür ins Schloss fiel, hörten sie eine Stimme.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Ältester. Allan.«
    Die Stimme kam aus dem Schlafgemach, in dem sie Igos in seinem Bett unter einer dicken Decke vorfanden.
    »Allan«, keuchte er. Noma kamen die Tränen. Vermutlich tat ihr der Anblick des alten, kranken Mannes weh. »Dass ich dich noch einmal wiedersehe, hätte ich nie gedacht.«
    Er wollte sich aufrichten, doch Allan bat ihn, liegen zu bleiben. Ihm war anzusehen, dass jede Überanstrengung ihn töten könnte.
    »Ich auch nicht. Es ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte.«
    »Ich weiß, aber daran trifft dich keine Schuld. Es kam so, wie es kommen musste.«
    »Ihr wisst, was sich jenseits der Wälder abspielt? Dass sich Leid und Schrecken über das Land ausbreiten und ...«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dann werdet Ihr auch wissen, dass ich für all´ das verantwortlich bin.«
    »Nein, Allan. Sag´ das nicht!«
    »Aber es ist doch so.«
    »Nein, das stimmt nicht. Alles muss sich seinem Schicksal fügen. Und dein Schicksal ist es, weiter zu suchen und Xantos zu besiegen.«
    »Ihr wisst also auch, wer für Tylonias Zerstörung verantwortlich ist?«, fragte Noma.
    »Ich weiß so Einiges, mein Kind.« Er lächelte sie an und schien sie zu mögen. Doch als sein Blick zu Esary schwenkte, erschrak er.
    »Halte dich von diesem Mädchen fern!«, flüsterte er Allan ins Ohr. Die beiden Frauen hatten nicht einmal eine Regung des Alten mitbekommen. Er wollte wissen, was er damit meinte, doch der Älteste sprach weiter. »Ich weiß auch, dass ihr auf der Suche nach den drei Reliktfragmenten seid.«
    »Das stimmt«, sagte Allan. »Könnt Ihr uns sagen, wie wir sie finden? Der König nannte uns die Himmelsrichtungen. Aber das Land ist groß und wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen.«
    »Begebt euch in den verbotenen Teil des Waldes. Dort werdet ihr die Antwort finden.«
    »In den verbotenen Teil des Waldes?«
    »Ja. Du kennst ihn doch noch, nicht wahr?«
    »Das schon, aber es war uns doch immer untersagt, dieses Waldstück zu betreten.«
    »Das ist wahr, aber das hier ist eine Ausnahme. Und nun macht euch auf den Weg. Euch wird nicht viel Zeit bleiben.«
    Bevor sie das Schlafgemach verließen, fragte Allan noch: »Wisst Ihr, wo Sinalia hingegangen ist?«
    »Auch die Antwort auf diese Frage wirst du im verbotenen Teil des Waldes finden. Und was die Pferde angeht ...« Er schien wahrhaft vieles, wenn nicht sogar alles zu wissen. »... Ihr werdet sie nicht brauchen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Noma.
    »Vertraut mir!«
     
    »Was für ein komischer, alter Kauz«, sagte Esary, nachdem sie das Haus verlassen hatten.
    »Ich mag ihn«, entgegnete Noma.
    »Er ist ein guter Mann«, erwiderte Allan. »Hoffentlich lebt er noch lange.«
    Weshalb der verbotene Teil des Waldes verboten war, konnte er sich nicht erklären. Er war nicht anders als der Rest seiner Heimat und von ihm ging keine Gefahr aus. Sie folgten dem Weg und kamen an eine Lichtung, die so stark von der Sonne erhellt wurde, dass sie kaum etwas sehen konnten. Als sich das Licht dämmte, traute Allan seinen Augen kaum: Am Rande der Lichtung, auf einem Baumstumpf, saß eine ihm altbekannte und sehr geliebte Person. Sie war mit dem Rücken zu ihnen gewandt. Als sie jemanden hinter sich hörte, drehte sie sich um und blickte Allan freudestrahlend an.
    »Allan! Da bist du ja endlich.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

10
    Allan lief auf Sinalia zu und umarmte sie überglücklich. Er hatte nicht erwartet, sie so schnell wiederzusehen. Dass sie sich überhaupt wiedersehen würden, hatte er bezweifelt.
    »Sinalia! Ich bin so froh dich zu sehen.«
    Er bemerkte, wie argwöhnisch Esary seine alte Freundin betrachtete. War sie denn auf jede Frau, welche ihn umgab, eifersüchtig? Noma hingegen schien sich für ihn zu freuen.
    »Was machst du hier?«, wollte er wissen.
    »Kannst du dir das nicht denken?«, fragte sie mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen.
    »Bist du etwa eine der Weisen?«
    »Ja. Ich bin die Weise des Tempels der Nacht.«
    »Des Tempels der Nacht?«
    Sinalia drehte sich um und deutete auf den Baum, welcher sich hinter ihr befand.
    »Dies ist der Tempel der Nacht.«
    Er betrachtete ihn, doch konnte er nichts Ungewöhnliches an ihm feststellen. Er schien

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