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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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und Leichen lief, ohne sich von ihrem Ziel ablenken zu lassen. Sie fanden es schneller als gedacht.
    »Vater!«
    Ihr Vater lag in dem Teil der Ruine, der einst der Schlossgarten gewesen war. Er war schwer verletzt, lebte aber noch. Sie ließ sich zu ihm niederfallen und umarmte ihn.
    »Zalir«, erwiderte der König überrascht. »Was machst du denn hier? Wieso hast du dich nicht in Sicherheit gebracht?«
    »Meinst du etwa, ich würde dich zurücklassen?«
    »Nein«, antwortete er mit einem gequälten Lächeln. Jede Bewegung schien zu schmerzen. Xantos hatte ihn schlimm zugerichtet. Er hatte eine klaffende Wunde in seiner Brust, welche ihn langsam dahinraffen ließ. »Es wäre töricht von mir, wenn ich so etwas denken würde.«
    »Vater! Xantos hat das Relikt der Götter berührt. Dann ist es zersprungen und verschwunden.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Was meint Ihr damit?«, fragte Allan. »Gibt es für uns denn keine Hoffnung mehr, ihn noch unschädlich zu machen?«
    »Doch, die gibt es.« Er hatte Mühe zu sprechen.
    »Und die wäre?«
    »Wie ihr gesehen habt, besteht das Relikt aus drei Fragmenten. Zu Beginn der Zeit wurden drei Weise dazu ausgewählt, jeweils eines dieser Fragmente zu beschützen.« Er fasste sich an die offene Brust und nahm dann Zalirs Hand. »Findet die Fragmente und setzt sie wieder zusammen. Nur so könnt ihr Xantos in die Unterwelt verbannen.«
    Der König stöhnte laut auf. Anscheinend waren seine Schmerzen kaum noch auszuhalten.
    »Vater!«
    »Ist schon gut, mein Liebling.«
    Zalir rannen die Tränen über die Wangen.
    »Wo befinden sich die Weisen?« Allan wusste, dass es ein schlechter Zeitpunkt war, doch hätte er jetzt nicht gefragt, würde er vermutlich nie eine Antwort bekommen.
    »Osten ... Süden ... Westen. Dort werdet ihr sie finden.«
    Das waren seine letzten Worte. Dann starb der König Tylonias in den Armen seiner Tochter.
    Obwohl sie sich beeilen mussten, gaben sie Zalir die Zeit, die sie brauchte, um sich von ihrem Vater zu verabschieden. Kurz darauf stand sie auf und drehte sich zu den dreien um.
    »Ihr habt gehört, was mein Vater gesagt hat. Erweist ihm die letzte Ehre und findet die drei Weisen. Nur so kann Tylonia wieder seinen alten Glanz zurückerlangen.«
    »Und was ist mit Euch?«, fragte Noma. »Werdet Ihr nicht mitkommen?«
    Zalir schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht. Ich werde hierbleiben.«
    »Aber was ist, wenn Xantos zurückkehrt?«
    »Dann ... werde ich mich für den Tod meines Vaters rächen. Entweder werde ich es überleben oder ... ich werde sterben.«
    Allan hatte gehofft, so etwas nicht hören zu müssen.
    »Wie auch immer es kommen wird«, fuhr Zalir fort, »ich werde das tun, was in meiner Macht steht. Und zwar hier ... Zuhause.«
    Sie war fest entschlossen in den Ruinen des Schlosses, in den Ruinen ihres Heimes zu bleiben und auf das zu warten, was kommen würde. Allan verstand sie nur zu gut. Er würde genauso handeln, wenn er in ihrer Haut stecken würde.
    Zalir begann damit, ein paar von den noch übriggebliebenen Blumen zu pflücken und legte sie neben den Kopf ihres Vaters. Sie schien ihre Umgebung nicht mehr wahrzunehmen. Also verließen er, Noma und Esary die Ruinen, ohne ein Wort des Abschieds zu sagen.
    Allan hatte gedacht, dass die Suche endlich ein Ende finden würde. Doch nun ging sie von neuem los. Wo sollten sie nur damit beginnen? Der König hatte Osten, Süden und Westen erwähnt. Im Süden lag der Piron-Wald. Wie sehr wünschte er sich, dorthin zurückzukehren. Vielleicht für ein allerletztes Mal. Wenn einer der Weisen im Süden zu finden war, könnte der Älteste der Pironen ihnen vielleicht weiterhelfen. Als wenn Noma seine Gedanken gelesen hätte, fragte sie ihn: »Und wo fangen wir an?«
    »Wir gehen in den Süden.«
    »Kennst du dort jemanden?«
    »Ja, ich komme von dort. Es gibt da jemanden, der uns wahrscheinlich weiterhelfen kann. Wir müssen es versuchen. Wie sollen wir sonst die drei Weisen finden?«
    »Aber nicht ohne Pferde«, pflegte Esary dazu beizutragen. Als hätten sie keine größeren Sorgen.
    »Wir haben aber keine Pferde«, erwiderte Noma. »Also werden wir uns wohl oder übel zufuß auf den Weg machen müssen.«
    »Dann treiben wir eben welche auf.«
    »Und wo? Schau´ dich doch mal um, Esary. Das Land liegt in Schutt und Asche. Wo könnten wir hier Pferde, geschweige denn irgendwelche anderen lebenden Tiere finden?«
    Noma hatte recht und das schien Esary zu wissen, auch wenn es ihr scheinbar nicht

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