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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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nur aus ihr geworden? Erst hatte sie sich Xantos angeschlossen, um mit ihm die Herrschaft über Tylonia zu erlangen, dann tötete sie ihn auf einmal, um die alleinige Macht zu haben. Er hätte niemals gedacht, dass sich diese einst so liebevolle und herzensgute Frau in ein grässliches Biest verwandeln würde. Er blickte zu Noma und Galero hinüber, die immer noch in den Klauen der Schattenwesen steckten. Sie konnten es vermutlich genauso wenig fassen, was soeben geschehen war, wie er. Das Blatt hatte sich vollkommen gewendet. Nun war nicht mehr Xantos derjenige, den sie zu Fall bringen mussten, sondern Esary, eine Frau, in deren tiefsten Inneren noch etwas Gutes steckte - das hoffte Allan zumindest. Doch darauf konnten sie keine Rücksicht nehmen. Wenn er sich von seinen Gefühlen leiten lassen würde, würden sie den Kampf gegen sie verlieren und Tylonia wäre dem Tod geweiht.
    »Esary, was hast du getan?« Nomas Stimme holte ihn aus seiner Trance hinaus.
    »Das siehst du doch«, antwortete sie, während sie das Schwert der Götter an sich nahm. »Ich habe Xantos getötet. Ihr solltet froh darüber sein, dass ich für euch die Drecksarbeit übernommen habe.«
    »Aber ändert das denn irgendetwas?«
    »Hm ... Ich denke nicht. Xantos ist zwar tot, doch es gibt immer noch mich, Esary, Königin über Tylonia.«
    »Du bist nicht unsere Königin«, fuhr Galero sie an. »Mein Vater ist der König.«
    »Dein Vater? Ich glaube, wir kennen uns noch nicht.«
    »Mein Name ist Galero und ich gehöre zur Königsfamilie. Ich bin Zalirs Bruder.«
    »Zalirs Bruder ... Also erstens: Dein Vater ist tot. Und zweitens: Ich bin, wie schon gesagt, die Königin.«
    »Mein Vater ist tot?«
    Davon hatte er nichts gewusst. Allan und Noma hatten es ihm nicht erzählt. Wären sie nur nicht so dumm gewesen, dann würde er nun nicht so unwissend dastehen.
    »Wusstest du das etwa nicht? Was seid ihr denn für Freunde, ihm nicht zu sagen, dass wir seinen Vater getötet haben?«
    Esary grinste so heuchlerisch, wie Xantos es immer getan hatte. Galero hingegen blickte enttäuscht zu Allan und Noma rüber.
    »Es tut uns leid, Galero«, flüsterte Noma ihm zu, der sie jedoch mit Ignoranz strafte. Er musste wohl das soeben Erfahrene erst verarbeiten. Diese Nachricht war wie ein Blitzschlag gekommen und tief in seine Seele eingedrungen.
    »Wo ist Zalir?«, frage Allan auf einmal.
    »Sie ist in Sicherheit«, antwortete Esary und deutete auf den schwarzen Kokon.
    »In Sicherheit?« Er war fassungslos. Wie konnte sie so etwas nur behaupten? »In Sicherheit wäre sie, wenn sie weit weg von hier wäre. Weit weg von dir.«
    »Wie du meinst, Allan. Auf jeden Fall kann ihr dort oben nichts zustoßen.« Sie verstummte und wirkte, als würde sie nachdenken. »Es sei denn ...«
    »Was? Es sei denn was?«
    »Es sei denn, die brachen Mauern würden zusammenstürzen. Dann könnte ich für nichts mehr garantieren.«
    »Wenn ihr etwas zustößt«, wandte Galero plötzlich ein, »werde ich dir die Gliedmaßen abreißen, das verspreche ich dir.«
    »Dann tu´ es doch. Versuch´ dein Glück.” Esary runzelte die Stirn. “Ach ja, ich vergaß: Ihr seid nur zu dritt und wir sind Hunderte.«
    Erst jetzt fiel Allan auf, dass sie wirklich von hunderten Schattenwesen umzingelt waren. Er fragte sich, ob sie von Anfang an da gewesen oder erst hinzugekommen waren. Wie auch immer es war, sie hatten keine Chance. Wie sollten sie es bewerkstelligen, gegen diese Masse anzutreten? Sie hatten jetzt schon verloren. Doch dann hörte er etwas, womit er und vermutlich Noma und Galero nicht gerechnet hatten.
    »Da sei dir mal nicht so sicher, meine Liebe!«
    Sie drehten sich um und hatten ein Bild der Hoffnung vor sich: Bess stand mitsamt aller Völker Tylonias im Schlossgarten, bewaffnet bis an die Zähne. Die Kanula waren gekommen, das Volk Okubas, die Enwob-Kriegerinnen - von denen er geglaubt hatte, sie seien tot -, der verrückte Müller aus dem Midora-Wald. Wirklich jedes noch lebende Wesen Tylonias hatte sich hierher begeben, um ihnen im letzten Gefecht beizustehen. Selbst Yalana und alle Feen des Königreichs ließen es sich nicht nehmen, sie zu unterstützen.
    Esary zögerte nicht, riss ihr Schwert in die Höhe und befahl den Schattenwesen schreiend: »Greift sie an! Tötet sie alle!«
    Daraufhin vermischten sich die zwei Gruppen, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, und fochten um das Leben Tylonias - und um ihr

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