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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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wenn ich deiner Meinung nach ein kleines Mädchen bin, weiß ich sehr wohl, was ich zu tun habe, wenn mein Land in Gefahr ist.«
    »Das mag schon sein, meine Liebe. Doch hat dein Plan nicht so funktioniert, wie du es dir erhofft hast.«
    Zalir beschlich ein ungutes Gefühl. Ihr stockte der Atem, als Xantos seinen Mantel öffnete und das dritte Reliktfragment hervorholte.
    »Unterschätze niemals den rechtmäßigen König.«
    Er hatte zwar nicht alle Fragmente, doch ohne dem dritten könnte Allan das Relikt nicht zusammensetzen. Jetzt würde nur ein Wunder helfen können, Xantos von seinem Plan abzuhalten.
     
    Sie standen wieder vor der Tür des Bürgermeisters und Allan versuchte, sich die richtigen Worte für Bess zusammenzulegen. Doch dafür gab es keine richtigen Worte. Wie sollte er ihr erklären, dass ihr geliebter Mann gestorben war? Die Tür öffnete sich und er blickte in hoffnungsvolle Augen.
    »Da seid ihr ja endlich. Aber ... aber wo ist mein Mann?«
    »Bess«, begann Allan, »es tut mir leid, aber ...«
    Ihre Hoffnung schien zu verschwinden und ein Schleier der Trauer legte sich über ihre Augen. »Ist er ... tot?«
    Er nickte bedrückt.
    »Ich wusste es.« Sie brach schluchzend zusammen. »Er war im Tempel, nicht wahr?«
    »Ja, er war einer der Weisen«, erklärte Noma. »Xantos´ Schergen waren vor uns dort.«
    Erstaunlicherweise sammelte sich Bess schnell wieder und stand auf. Bulesto hatte recht behalten: Seine Frau war sehr stark.
    »Ihr müsst euch beeilen. Geht! Sofort!«
    »Aber Bess«, entgegnete Noma. »Was ist mit dir? Wir können dich doch nicht einfach zurücklassen.«
    »Doch das könnt ihr. Und das müsst ihr. Tylonias Rettung ist wichtiger als meine Trauer. Ich habe viele Menschen um mich, die mir beistehen werden.« Ihr Blick galt dem Inneren des Hauses, in dem sich noch immer das Volk Okubas aufhielt. »Zügelt eure Pferde und seht zu, dass ihr zum Schloss gelangt. Dort wartet eure letzte Aufgabe auf euch. Doch lasst mich euch noch etwas mitgeben.« Bess verschwand im Haus und tauchte mit einem Beutel wieder auf. »Etwas Proviant für eure Reise. Es muss Ewigkeiten her sein, dass ihr etwas gegessen habt.«
    »Das kann man so sagen, ja«, bestätigte Allan.
    »Dank´ dir, Bess«, sagte Noma im Namen aller. Daraufhin zügelten sie ihre Pferde und waren im Begriff loszureiten. Doch dann fiel Allan etwas Wichtiges ein.
    »Wir sollen dir noch etwas von deinem Mann ausrichten.«
    »Was denn?«
    »Ihr werdet euch irgendwann wiedersehen.«
    Bess brachte ein Lächeln über die Lippen und ihre verweinten Augen begannen zu strahlen. “Er wird immer bei mir sein. Das weiß ich.”
     
    Sie waren nicht mehr weit vom Schloss entfernt, als in Okuba etwas ganz anderes stattfand. Eine Versammlung der Bevölkerung Tylonias wurde einberufen, um die Zukunft des Landes zu besprechen. Anführerin dieser Zusammenkunft war Bess. Sie hatte sich mit allen Bewohnern auf dem Marktplatz getroffen. Sie hatte befürchtet, dass nicht alle Platz finden würden. Doch die Ausbeute der Überlebenden war mager. Xantos hatte vielen Wesen den Tod beschert.
    »Ich habe euch aus gutem Grund hierher gerufen«, rief sie in die Menge. »Wir, das Volk Tylonias, müssen in den Kampf ziehen und die Welt vor Xantos bewahren!«
    »Aber wir sind zu wenig«, erwiderte ein Kanula. »Wir haben keine Chance gegen den Schattenprinzen.«
    »Wir sind wenig, doch sind wir nicht schwach. Und sind wir nicht auch zu stolz, als dass wir unser Land einem abscheulichen Monster überlassen?« Sie ging nervös auf und ab. Hoffentlich würde sie die Völker von ihrem Plan überzeugen können. »Tun wir nichts, sind wir mit am Sterben Tylonias schuld. Begeben wir uns zum Schloss und stellen uns ihm, sterben wir wenigstens mit reinem Herzen, sollte das Land untergehen.«
    Großes Gemurmel machte sich in der Menge breit. Bess hatte geahnt, dass es nicht leicht werden würde, die Völker in den sicheren Tod zu schicken. Doch jedem Einzelnen der hier Anwesenden lag etwas an ihrem Land - es war ihre Heimat, die sie nicht aufgeben durften. Bess hatte schon immer großes Durchsetzungsvermögen besessen. Sie appellierte an die Vernunft des Verstandes.
    »Alleine schafft Allan es nicht. Wir können und wir dürfen nicht einfach mit zusehen, wie Xantos alles Gute in unserem Land vernichtet und uns in die Sklaverei und in den Tod schickt.« Ihre Stimme wurde lauter. »Was wollt ihr euren Kindern, euren Enkelkindern erzählen? Dass ihr zu feige ward, für das

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