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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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Vermutlich litt sie unter Höhenangst und hatte Panik davor hinabzustürzen. Doch sie schien all´ ihren Mut zusammenzunehmen, streckte die Arme zur Seite aus und begann langsam einen Fuß vor den anderen zu setzen. Anfangs verlief alles gut, aber dann riss Allan die Augen schockiert auf, was Zalir ablenkte. Die Schattenwesen hatten den Ballsaal erreicht und waren nicht weit von ihnen entfernt.
    »Was ist los, Allan?« Sie kämpfte um ihr Gleichgewicht.
    »Nichts«, log Allan. »Geh´ weiter!«
    Dann tat die Prinzessin etwas, von dem er gehofft hatte, sie würde es unterlassen. Sie drehte sich um, entdeckte die Wesen, wurde zittrig und machte den Eindruck, als würde sie die Fassung verlieren.
    »Ich bin bei dir, Zalir. Du schaffst das. Setze weiter einen Fuß vor den anderen. Ganz ruhig und langsam.«
    »Ganz ruhig und langsam?«, wiederholte sie aufgebracht. »Wie soll ich denn ruhig und langsam bleiben, wenn die Schattenwesen hinter mir sind?«
    »Sie müssen dich erst einmal einholen, um dich zu bekommen. Wenn du aber nicht bald zu mir kommst, werden sie das auch schaffen. Also geh´ endlich weiter!«
    Sie setzte sich in Bewegung und kam näher.
    »Du machst das großartig, Zalir. Gleich bist du bei mir.«
    »Ich bin so froh, wenn ich endlich festen Boden ...«
    »Zalir!«
    Allan hatte kaum Zeit, zu registrieren, was soeben geschehen war. Sie hatte ihr Gleichgewicht verloren und war abgerutscht. Am Rand des Lochs hatte sie sich festhalten können, doch ohne Hilfe würde sie bald loslassen und abstürzen. Um ihre Hand zu nehmen und sie zu sich zu ziehen, war sie zu weit von ihm entfernt. Also musste er ihr entgegenkommen. Er spürte, wie der Boden unter seinen Füßen wackeliger wurde. Die Last, welche er, Zalir und die Schattenwesen verursachten, schien er nicht standzuhalten. Ihre Verfolger waren unmittelbar hinter ihnen. Allan hastete zu ihr, ohne über die Folgen nachzudenken, packte ihren Arm und half ihr zur anderen Seite des Saals hinüber. Wiedererwartend brach der Boden nicht zusammen.
    »Komm!«, sagte er und wollte Zalir weiterziehen.
    »Warte!« Die Prinzessin stampfte mit dem Fuß so fest auf den Boden, bis dieser zusammenbrach und die Schattenwesen mit sich in die Tiefe riss. Sie liefen weiter und folgten einem langen Gang, welcher zu einer Wendeltreppe führte. Sie erklommen diese und blieben vor einem Fenster in der Turmspitze stehen.
    »Wir sind da«, sagte Zalir mit bebender Stimme.
    »Dann werde ich mal da raus klettern und das Relikt zerstören.«
    Beide zuckten zusammen, denn in dem Moment, in dem Allan seinen Satz beendet hatte, begann der Himmel über ihnen zu grollen und zu donnern. Ein gewaltiger Blitz schlug unter der Turmspitze im Boden ein und versetzte die dort stehenden Büsche in Flammen.
    »Gib` auf dich acht!«, bat ihn die Prinzessin. »Ich habe das Gefühl, dass es schwieriger wird, als du denkst.«
    »Ich werde das schon schaffen, Zalir. Ich konnte Xantos schon nicht aufhalten. Aber Esary wird ihre Pläne nicht weiter in die Tat umsetzen können. Bald wird Tylonia wieder so sein, wie wir es kennen.«
    »Ich bete dafür und vertraue auf dich.« Sie umarmte Allan und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann öffnete sie das Fenster und machte ihm Platz, damit er hinaussteigen konnte.
    Der Regen, welcher eingesetzt hatte, peitschte ihn im Gesicht und der Wind versuchte, ihn vom Dach zu fegen. Es war mühsam und kräfteraubend. Allans einzige Möglichkeit, auf der Turmspitze Halt zu finden, waren die Dachziegel. Er trat von einem Ziegel auf den nächsten, ohne es zu überstürzen. Langsam erklomm er den Turm. Auf einmal hörte er über sich etwas kreisen. Hoch am Himmel erblickte er einen schwarzen Punkt, welcher auf ihn zukam. Schnell verwandelte sich der Punkt in einen riesigen, schwarzen Greifvogel, der dieselben Tentakel auf dem Kopf trug, wie die Schattenwesen. Ein Schattenvogel, den Allan noch nie gesehen hatte. Immer mehr dieser grausamen Schattenkreaturen waren durch das zusammengesetzte Relikt auf die Erde gekommen. Der Vogel kreiste über ihm und versuchte ihn mit seinen Tentakeln aus dem Gleichgewicht zu bringen. Im ersten Moment ignorierte Allan den Angriff, um zur Turmspitze zu gelangen. Doch als die Situation brenzliger wurde und er abzustürzen drohte, hielt er sich mit einer Hand an einem Dachziegel fest und zog mit der anderen sein Schwert aus der Scheide. Er drückte sich so weit er konnte vom Dach ab, immer darauf bedacht den Halt nicht zu verlieren, und schlug auf

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