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Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition)

Titel: Allan - Das Relikt der Goetter (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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machen und ihrer Mutter einen Besuch abstatten. Sie musste vom Tod ihrer Tochter und ihres Mannes erfahren.
    Nun war nicht mehr die versteinerte Frau von seiner Aufmerksamkeit betroffen, sondern etwas kleines Schwarzes, was über ihrem Kopf schwebte.
    »Das ist ein Schattenteil«, hörte er Yalana sagen, die auf ihn zukam. »Ein Stück Seele eines Schattenwesens. Es war scheinbar vom Körper seines Besitzers in den von Esary gefahren - was erklären würde, weswegen sie sich so drastisch verändert hatte.«
    Allan wurde alles klar. Schon kurz, nachdem sie aus ihrer Heimat aufgebrochen waren, hatte Esary begonnen, sich sonderbar zu verhalten.
     
    Sie hatte soeben dem Schattenwesen den Kopf abgeschlagen. Zum ersten Mal war sie einem dieser Kreaturen begegnet und hatte den Kampf mit ihm aufgenommen. Sie zog den leblosen Körper mit sich, bekam zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mit, dass etwas hinter ihr her war. Der Schädel des Wesens, welcher einige Schritte hinter ihr lag, hatte zu zucken begonnen und ein schwarzes Stück seiner Seele ausgespuckt. Dieses Fragment schwebte in ihre Richtung, mit der Absicht, sich in ihrer Seele einzunisten.
    Esary musste Pause machen. Das schreckliche Wesen war eine enorme Belastung für sie und ließ ihre Schultern schmerzen. Sie legte es auf dem Boden ab und atmete durch, als sie plötzlich ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Kopf verspürte. Es war kein Schmerz, doch schien irgendetwas in sie gefahren zu sein. Sie schüttelte den Gedanken, etwas hätte sich in ihrem Gehirn eingepflanzt, wieder ab, packte sich das Schattenwesen auf die Schulter und brachte es zu sich nachhause.
     
    »Verstaue es darin und passe gut darauf auf.« Yalana drückte Allan ein Stück Stoff in die Hand, welches sie von ihrem Kleid abgerissen hatte. Daraufhin wickelte er das Seelenfragment darin ein und steckte es in seine Hosentasche. Er wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, würde das Schattenteil an die Freiheit gelangen. Vermutlich würde es sich einen neuen Wirt suchen und erneut die Welt ins Chaos stürzen. Er würde diesen Beutel bis an sein Lebensende bei sich tragen und es mit seinem Leben beschützen. Dann machte er eine andere Entdeckung, die jedoch erfreulicher war. Er bemerkte, dass die Tasche von Esarys Mantel nicht zu Stein geworden war. Und in ihr befand sich etwas. Er griff hinein und holte einen kleinen, schwarzen Beutel heraus. Er öffnete es und seufzte.
    »Was ist da drinnen?«, fragte Noma. Allan reichte ihn ihr, wodurch sie selbst einen Blick hineinwerfen konnte.
    »Ist das etwa ... die Asche ihres Vaters?«
    »Ich denke schon, ja. Das sind Merelitos´ Überreste.«
    Noma drückte ihm den Beutel in die Hand und sagte: »Du weißt, was du zu tun hast. Erweise ihm die letzte Ehre und bringe ihn zu seiner Familie.«
    Allan band ihn an seinen Gürtel. Dann suchte sein Blick nach Zalir, die nachdenklich vor Xantos´ Leiche stand. Er ging zu ihr hinüber und fragte: »Was machen wir mit ihm?«
    »Darum werden sich die Weisen kümmern, damit er für immer verschwindet und es nie wieder wagt, zurückzukehren.«
    »Aber er ist tot. Wie sollte er wiederkehren können?«
    »Seine Seele könnte durch die Kraft des Bösen auferstehen und erneut Chaos anrichten. Deswegen werden die Weisen sie in die Unterwelt verbannen und seinen Körper zerstören.«
     
    »Ich hab´ es immer gewusst, dass Allan es schaffen wird.«
    Sinalia zitterte vor Aufregung. Ihr Körper war gefüllt mit Adrenalin, seitdem sie gesehen hatte, wie ihr bester Freund das Relikt zerstört hatte. In der Halle der Weisen hatten sich alle Weisen der letzten vier Zeitalter versammelt. So voll war dieser weiße, unendlich scheinende Raum mehrere hundert Jahre nicht mehr gewesen. Jeder Einzelne von ihnen hatte seine Hoffnung in Allan gesteckt und den Kampf vor dem Schloss beobachtet. Im Zentrum der Halle stand eine Marmorsäule, welche sein wachsames Auge auf Tylonias Mittelpunkt gerichtet hatte. Soeben hatten Allan und Zalir die Überlebenden erreicht. Nun waren sie gefragt. Sinalia, Bulesto und Fay stellten sich im Kreis um die Säule auf, nahmen sich bei der Hand und sprachen in einer uralten Sprache die Worte der Verdammung. Wind kam in der Halle auf, welcher um die Säule wehte und ihre Kraft Richtung Xantos entsendete. Er legte sich und kam um den Schattenprinzen wieder auf. Dann verwandelte er sich in einen Wirbel und verschwand so schnell, wie er gekommen war - samt Xantos´ Seele, die in die Hölle verfrachtet wurde.

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