Alle Familien sind verkorkst
einer Kühltasche umherwuselten. »Oh-oh -«
»Was?«, fragte Janet.
»Eine hat's erwischt.« Er hob eine tote Maus am Schwanz hoch.
»Wade, wirf das Ding sofort aus dem Wagen.«
Wade steckte die tote Maus in die Innentasche seiner Daunenjacke. »Ich kann sie nicht einfach wegschmeißen. Das ist weder ein Apfelgriebs noch sonst irgendein Müll. Es war ein Lebewesen.«
»Steck sie im Garten in den Kompost, wenn wir nach Hause kommen.«
Wieder daheim, ging Wade in Sarahs Zimmer. »He, Omar, Zeit für 'ne leckere Maus.«
Hinter ihm sagte Janet: »Nein. Lass ihn noch ein bisschen darben, damit er richtig ausgehungert ist, wenn Sarah ihn füttert.«
»Manchmal hast du irgendwie was Perverses, Mom.«
»Wade, jede Mutter wird dir diese Antwort geben. Was glaubst du, wieso es bei uns immer so spät Essen gibt? Ich will, dass das, was ich euch auftische, auch verzehrt wird.«
Ungefähr eine Stunde später kam Ted von der Arbeit nach Hause, genau in dem Moment, als Sarah von ihrem Physiklehrer abgesetzt wurde. Ted trug Sarah auf den Schultern ins Haus. Sie strahlte: »Oh, Daddy!«
»Du hast gewonnen, Schatz, du bist mein kleiner Champion. Guck mal, Jan - drei Preise!«
Eine geschäftiges Treiben folgte, während Sarah Geschichten von Brücken aus Maccharoni erzählte, die fünfzehn Pfund schwere Lasten hielten; von einer Linse, die Papier auf der anderen Seite des Zimmers verbrannte; von Fröschen, die in einem Bad aus flüssigem Stickstoff schockgefroren wurden und dann wieder zum Leben erwachten. Wade brachte die Kühltasche mit den Mäusen herein.
»Wade! Du bist mein Held - Omar wird diese Mäuse lieben. Hast du ihn ordentlich gefüttert?«
»O ja.«
Ted öffnete die Tür des Barschranks, holte seinen Lieblingswhiskey heraus und goss sich ein Glas ein. Dann gab er konsterniert klingende Laute von sich. »Was zum -« Er knallte die Flasche auf den Tresen. »Komm her, du kleines Monster.«
»Was ist los, Ted?«
»In der Whiskey-Flasche ist eine tote Maus.«
Wade sah Sarah mit verschwörerischem Blick an, und Sarah sagte: »Dad, der Alkohol im Whiskey hat die Maus garantiert sterilisiert. Er ist absolut trinkbar.«
Ted ignorierte ihre Worte und packte Wade am Kragen, wobei er seine Muschel-Halskette zerriss und die kleinen Perlen in der ganzen Küche verstreute.
»Lass mich runter, du versoffener Vollidiot.«
Ted schleuderte ihn durch die Küchentür in den Flur.
»Ach«, sagte Wade, »das soll wohl der Beweis dafür sein, dass du kein Alkoholiker bist? Aber das bist du - du bist ein gottverdammter Säufer, und das weiß ganz Vancouver.«
Sarah stand auf und verbarrikadierte die Tür mit ihren Armen. Nichts auf der Welt konnte Ted dazu bringen, Hand an Sarah zu legen. »Dad, die Maus ist das, was Wade sich unter einem Scherz vorstellt. Du musst lachen, okay?«
»Dieser kleine -«
»Hör auf.« Sarah drehte sich zu Wade um. »Wade, die Maus ist tot, also wird Omar sie nicht fressen. Du schuldest mir eine Maus.«
»Aber sie ist auf dem Weg vom Laden nach Hause gestorben«, sagte Janet.
»Ach so«, sagte Sarah. »Dann sind wir quitt. Komm. Lass uns Omar füttern gehen.«
Die drei Männer waren in dem orangefarbenen Transporter auf dem Weg nach Kissimmee. Es herrschte viel Verkehr, und sie verloren fast eine halbe Stunde an der Zahlstation, wo sie $ 1,25 in Münzen zusammenkratzten. Bryans Haut leuchtete in einem unheilschwangeren gleichmäßigen Kaugummirosa, und Ted stieß sich, gerade als sie ihren letzten Nickel fanden, den unbeschuhten Zeh am Trittbrett des Wagens. Als sie in Kissimmee ankamen, wurden die Schatten der Zypressen, Palmfarne, Pampelmusenbäume und Washingtonia-Palmen bereits länger; die Männer waren verstimmt und gelangweilt und hatten keine Ahnung, wie sie Shw finden sollten. Wade musterte Teds opulente Leih-Unterkunft und johlte: »Viva Las Vegas!«
»Halt die Klappe. Immerhin kostet es nichts.«
In der Diele stand ein Springbrunnen. Ein glänzender, verschnörkelter Triumph des Kunstschmiedehandwerks. Ein pinkelnder Amor sorgte für Geräuscheffekte.
Bryan fragte: »Wann kommt Nickie zurück?«
»Wenn ich das wüsste. Sie ist ausgegangen. Ich hoffe, sie gibt kein Geld aus.«
Bryan stiefelte gleich nach oben, um ein kühles Bad zu nehmen. Ted ging sich frische Sachen anziehen. Wade schaute in den Kühlschrank: eine Familienpackung mit achtundvierzig Hot-Dog-Würstchen und ein 15-Liter-Kübel Salsa. Ich wusste gar nicht, dass es Salsa in so großen Mengen gibt. Unverzüglich
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