Alle guten Dinge sind 2
ruhigen Teich mündete.
Die Stimmen waren von John und Keni gekommen, die auf ein Paar Bambusstühlen saßen, von denen noch mehrere im ganzen Wintergarten verteilt gestanden hatten. Die zwei waren wohl schon längere Zeit vor ihr aus dem Speisezimmer gegangen ohne dass sie es bemerkt hatte.
„Ach ih r seid h ier , ich wusste gar nicht, dass es noch eine Oase im Haus gibt.“ Melissa war überrascht gewesen. „Hatte ich ihnen das nicht gesagt, tut mir Leid , aber hier gibt’s so viel, daß ich immer was vergesse. Dann wissen sie wohl auch nicht, daß hinterm Haus noch ein großer Swimmingpool ist?“ Hatte John zerknirscht gefragt.
Und so hatte Melissa gesehen, daß man vom Wintergarten hinaus in den Garten kam, in dem es ein Riesenpool gab, einen großen Steingrill und jede Menge Tische und Stühle auf einer angrenzenden Terrasse standen.
Vom Wintergarten kam man aber auch wieder in die Halle, man mußte dazu nur durch einen kurzen Flur gehen und eine Türe öffnen, die zwischen Küche und Schreibzimmer lag und die Melissa zuvor gar nicht bemerkt hatte. Auf der linken und der rechten Seite des Gewächshauses waren die Ausgänge, die zur Veranda führten.
Während John Melissa all das gezeigt hatte fragte sie ihn, warum James sie eingeladen habe, denn seine Gäste müßten ja ein Vermögen für so einen Urlaub zahlen. Dabei war zutage gekommen, was Melissa zur Abreise bewogen hatte.
„Nun nicht alle Gäste sind zahlende Gäste. Viele davon sind auch Dads Geschäftspartner, die die Arbeit mit dem Vergnügen verbinden. Da Dad selten weggeht kommen die meisten seiner Geschäftspartner und auch seine Freunde von überall hier her um ihn zu sehen. Oft erzählen sie dann wiederum ihren Freunden von Dads Gestüt und die bezahlen dann, wenn sie hier her kommen wollen. Wir brauchen also nicht mal Werbung machen, wir sind echt selten allein. Deswegen war es letztendlich k ein Problem, dass sie und Keni hier her kommen durften.“ Da schwante Melissa etwas Ungutes.
„John soll das heißen, das diese Einladung nicht von deinem Vater aus kam, sondern du ihn womöglich noch dazu erst hast überreden müssen?“
John hatte so schuldbewußt drein geschaut, daß Melissa aufgestöhnt hatte “wie können wir jetzt noch bleiben, nachdem ich das jetzt weiß?“
„Nein, nein bitte. Dad bereut es kein bißchen, daß er mir erlaubt hat...“
„John, halt die Klappe, du machst alles nur noch schlimmer. Sonst muß ich mit Mom noch heut nacht heimfahr´n.“ War Keni wütend seinem besten Freund dazwischen gefahren.
“Ich muß mir das noch mal überlegen“ hatte Melissa daraufhin kopfschüttelnd gemeint.
„Ach Mom komm schon. Ich glaub nicht das Mr. Tyrell wirklich was dagegen hat das wir hier sind. Sonst hätte er sich doch gar nicht mit uns abgegeben und sich die Mühe heute Abend gemacht.“
Melissa hatte widerwillig geschnaubt. “Also ich gehe jetzt ins Bett, wir reden darüber morgen früh weiter, im Moment bin ich dazu zu müde.“ So war sie ins Bett gegangen.
Aber jetzt wo sie noch mal darüber nachgedacht hatte...Sie würde mit James reden und ih m pro Forma anbieten, dass sie wieder ihre Köfferchen packten und das Haus verließen .
Doch was, wenn er ihr Angebot annahm?
Nein, sie würde sich erst Gedanken machen, wenn es so weit war.
Kapitel 11
Sie war nicht allein beim Frühstück. Ein anderer Gast namens Henry und seine Frau Charlotte stellten sich Melissa vor.
Die drei unterhielten sich als sie am reichlich gedeckten Frühstücksbüffet standen und sich bedienten.
Henry war um die fünfzig, wie Melissa schätzte, ein Brite durch und durch. Braunes Haar, ein Seitenscheitel, schlank und groß – sah in seiner Reitkleidung aus, als sei er darin auf die Welt gekommen und hätte sein Geburtshelfer gleich nach einer Tasse Tee gefragt. Er hatte gutmütige braune Augen und einen wirklich erfrischenden Humor.
Charlotte hatte dieselbe Haarfarbe wie Henry, nur war ihr Haar mit mehr grau durchzogen, so daß man sie auf den ersten Blick für älter hielt. Ihre grünen Augen blitzten jedoch noch so jung und lebendig, daß jeder, der sie genauer betrachtete, glauben mußte sich zu früh auf ihr Alter festgelegt zu haben. Sie hatte eine zierliche Nase und feine Gesichtszüge, so wie man sich eben eine ältere englische Lady vorstellte. Auch sie hatte bereits ihr Reitkostüm an und Melissa glaubte sie wäre der einzige Mensch auf Erden, der keines
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