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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Tatsächlich. Er war an der verdammten Ausfahrt vorbeigefahren.
    “Hör mal, Dad, du darfst dich von Problemen mit einer Frau nicht so runterziehen lassen. Lass dir einfach etwas einfallen, um es wiedergutzumachen.” Kicker, der Don Juan der zehnten Klasse, schien sich für einen weisen Ratgeber zu halten.
    Zum Teufel. Vielleicht war der Rat des Jungen gar nicht so falsch. Jack war im Recht, auf der ganzen Linie, aber im Recht zu sein schien ihn nicht davor zu bewahren, sich wie ein Schurke zu fühlen. Ein Schurke mit Dreck am Stecken. Ein elender Schurke mit viel Dreck am Stecken.

17. KAPITEL
    “I ch verstehe immer noch nicht, dass du mich die Schule schwänzen lässt.”
    “Wir schwänzen nicht. Zumindest nicht richtig.” Merry sah für eine Tausendstelsekunde zu Charlene, während ihre Hände das Lenkrad fest umklammerten. An einem Freitag auf dem Highway 395 Richtung Washington den Fahrstreifen zu wechseln, war ungefähr so lustig, wie sich an Gift-Efeu zu verbrennen. Die Autofahrer waren alle paranoid und manisch unterwegs. Gehörte das zur Politik in Washington, D. C.? “Du bekommst lauter Einsen. Manchmal sogar eine Eins plus. Außerdem würde ich es nicht als Schwänzen bezeichnen, den Tag im Smithsonian zu verbringen. Es ist in Wahrheit jede Menge zusätzliche Bildung …”
    Eine lange schwarze Limousine hätte sie beinahe geschnitten. Sie fasste es als persönlichen Affront gegen ihren Mini Cooper auf, aber wie sollte sie sich wehren? Sie konnte diesen Fremden mit seinen vielen PS ja schlecht anhupen.
    Das schlechte Gewissen bedrückte sie. Nicht wegen dieses irren Verkehrs, sondern weil sie sich dafür hasste, Jack nicht die ganze Wahrheit gesagt zu haben. Aber als sie die Idee mit dem Smithsonian gehabt hatte, war ihr die Sache für Charlene wirklich toll erschienen. Und wenn damit auch Cooper geholfen wurde, umso besser.
    Alle waren glücklich und zufrieden, nur sie nicht.
    “Du musst mir helfen, den Weg zu finden”, sagte sie zu Charlene. Ihre zittrige Stimme zeigte plötzlich ein bisher ungekanntes Talent für Vibrato.
    “Merry, in deinem Fall ist ‘Hilfe’ eine Untertreibung.”
    “Für ein Kind, das heute nicht in die Schule muss, bist du ganz schön frech.” Sobald sie den Highway verlassen hätten dachte Merry, würde alles besser sein. Doch weit gefehlt. Sollte man nicht meinen, dass das Smithsonian ein einziges Gebäude war? Stattdessen waren auf Charlenes Stadtplan ein Dutzend oder sogar noch mehr Gebäude eingezeichnet. Und sie alle befanden sich in einem Park, genannt ‘The Mall’, zwischen Independence und Constitutional Avenue. Nur hatte niemand daran gedacht, dass es nett wäre, wenn man irgendwo in der Nähe parken könnte, und nicht Millionen von Kilometern entfernt.
    Aber im Naturkundemuseum gab es eine Ausstellung über Mütter. Nun, eigentlich ging es um ein paar sehr alte Dinosauriereier. Diese Eier zeigten, dass die ungeborenen kleinen Dinosaurier keine Zähne hatten, was wiederum beweisen sollte, dass die Dinosauriermütter liebevoll und fürsorglich gewesen sein mussten.
    Okay, Merry wusste, dass diese These so an den Haaren herbeigezogen war, wie wenn ein Junge ein Mädchen einlud, seine Briefmarkensammlung anzuschauen. Aber sie brauchte einen originellen Anlass, um mit Charlene über Mütter zu reden.
    Außerdem gab es im Museum für Kunst und Industrie eine Ausstellung über Maschinen, die Charlene garantiert gefallen würde. Merry hatte keine Ahnung, wie lange sie dafür brauchen würden, aber beide Museen öffneten um zehn Uhr.
    “Merry – in diese Parklücke passt du nicht hinein.”
    “Warum nicht?”
    “Weil sie ungefähr fünfzehn Zentimeter zu klein ist.”
    “Vielleicht könnten wir uns ja etwas auf den Bordstein stellen.”
    “Vielleicht kriegst du auch einen Strafzettel als Falschparker und zahlst hundert Dollar, wenn du das tust?”
    Auch schon egal, dachte Merry. Im Moment kam ein bisschen viel zusammen. Das Einparken, der weite Weg, der Eintritt, der Kauf eines Plans zur Orientierung in den Museen, die Nichtbeachtung dieses Plans und dann – ungefähr eine Stunde später – endlich die Ausstellung mit den Dinosauriereiern. Glücklicherweise war Charlene Feuer und Flamme, sodass Merry die Gelegenheit ergreifen und zur Sache kommen konnte.
    “Das Besondere daran ist, glaube ich, dass man bis jetzt keine Ahnung hatte, dass Dinosaurier gute Mütter waren.”
    “Hm.” Charlene hörte ihr mit halbem Ohr zu. Sie war begeistert von der

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