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Alle lieben Peter

Alle lieben Peter

Titel: Alle lieben Peter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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beiden Hunde mit aufgestellten Schwänzen. Weffi schlotterte dabei mit den Vorderbeinen, während mich seine stillen braunen Augen fragend ansahen: »Was ist denn das für ‘ne Veranstaltung?«
    Wir nahmen den Cognac in Angriff und stießen die Schalen gegeneinander. »Ist er nicht bildschön?« fragte Renate.
    »Ja, ein Prachtkerl! Seine Augen erinnern mich an Peterchen. Nicht locken, Renate, sonst gibt’s Eifersucht. Wir wollen uns unterhalten. Wo ist Stefan?«
    »In der Galerie. Ich hoffe, er kommt bald. Du bleibst doch?«
    »Lange nicht, mein Kind, ich muß die Mama trösten.«
    »Also, zunächst erzähle mal, was los ist!«
    Da erzählte ich ihr alles, was ich auf dem Herzen hatte. Es tat mir wohl, und Renate verstand es. Sie und Stefan hatten ebensolche Zeiten des Auf und Ab mitgemacht.
    »Gräm dich nicht über die Gutknechts«, sagte sie, »je eher man entdeckt, welche Leute man abschreiben muß, desto besser. Und mach dir keine Sorgen wegen Weffi. Wenn sie sich einigermaßen vertragen, behalte ich ihn, bis du ihn wieder abholst. Es ist überhaupt keine Last für mich. Im Gegenteil — wenn ich mir vorstelle, daß ich mit zwei so Süßen spazierengehe —, da, sieh mal!«
    Willibald roch Weffi umständlich an der Schnauze. Dann legte er ihm den Kopf auf den Rücken: »Ich bin der Herr hier!« Weffi wedelte verbindlich: »Ich erkenne dich als Herrn an!«
    »Scheint ja zu klappen!« meinte Renate. »Jetzt werde ich dir Kaffee machen. Kommst du mit in die Küche?«
    »Meinst du, man kann sie schon allein lassen? An sich habe ich ja schon Kaffee getrunken.«
    »Das war Gutknechtscher, der zählt nicht. Wir lassen die Tür auf, komm.«
    Weffi kam mit, sah uns eine Weile zu und trippelte dann wieder zu Willibald ins Zimmer.
    »Du mußt darauf achten«, sagte ich zu Renate, »daß sie beim Fressen getrennt sind, wenigstens am Anfang. Ich bringe dir morgen den Napf. Viel Gemüse für beide, geriebene rohe Mohrrüben, morgens und abends die Äugelchen auswischen, fleißig bürsten und kämmen. Ich bring’ dir auch Puder und Salbe, wenn einer mal ‘n Ekzem hat.«
    In diesem Augenblick hörten wir ein Geräusch aus dem Zimmer, ein Knurren. Dann ein Wutröcheln. »Schnell — Renate!«
    Wir stürzten aus der Küche, aber es war schon zu spät. Ich weiß nicht, weshalb der Kampf ausgebrochen war. Jedenfalls wälzte sich ein fauchendes, beißendes schwarzweißes Bündel auf dem Teppich. Ich packte die beiden am Genick und riß sie auseinander. Dann aber entschlüpfte mir Willibald und biß sich an Weffis Schenkel fest, den ich hochgerissen hatte. Weffi schrie auf, Renate stand da, die Hand vor den Mund geschlagen, unfähig, sich zu bewegen. So mußte ich Weffi wieder loslassen, damit er sich verteidigen konnte.
    »Schnell den Eimer!« schrie ich. Das brachte sie zur Besinnung, und sie rannte in die Küche. Derweilen hatte Willibald Weffi unter sich und grub seine Zähne in sein Genick. Weffi warf sich herum, kam wieder auf die Beine und packte Willibald am Ohr. Der schüttelte ihn ab, sprang nach und warf Weffi abermals um. Der aber packte ihn von unten her am Vorderbein. Jetzt schrie Willibald auf. Ich tanzte hilflos um die beiden herum wie ein Indianer am Lagerfeuer. Schließlich warf ich mich auf die Knie, um sie besser fassen zu können. In diesem Augenblick ging eine eiskalte Sturzflut nieder, hauptsächlich auf mich. Aber es blieb noch genug für die Hunde übrig. Sie keuchten, gurgelten und ließen sich los. Ich packte Weffi und sauste mit ihm ins Bad. Er zitterte, schluckte und geiferte. »Ist ja gut«, krächzte ich, noch ganz außer Atem, »ist ja gut!«
    Dann untersuchte ich ihn: eine Schramme am Hinterschenkel und ein Loch im Nackenfell. Aber da waren ja plötzlich überall Blutflecken — im Fell — und da — und da auch! Schließlich merkte ich, daß es meine Hand war. Zwei Finger klafften ganz ordentlich, und jetzt tat’s auch weh. Draußen schloß es. Irgend jemand kam, Renate sagte etwas.
    »Hast du Verbandzeug?« rief ich durch die Tür. Sie öffnete sich, es war Stefan.
    »Schnell — mach zu«, schrie ich, »daß Willibald nicht ‘reinkommt!«
    »Zu Befehl!« sagte Stefan und schloß die Tür. Dann setzte er sich auf den Thron, sah mich an und lachte schallend: »‘ne Wasserleiche! Sieh doch mal in den Spiegel, Mensch! Geht’s dir immer so, wenn du mit Renate allein bist?«
    »Gib mir lieber Verbandzeug, dummes Luder!«
    »Zu Befehl. Hier hast du Wasserstoff — und da ist Pflaster —

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