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Alle muessen sterben

Alle muessen sterben

Titel: Alle muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Schiller
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angekündigt hatte, aus der Tasche seiner Lederjacke. Nach einem kurzen Blick auf das Display wurde er bleich und sein Mund zog sich zu einem dünnen Strich zusammen.
    „Wir haben zwei heiße Spuren, das ist doch schon etwas!“ Braun war noch immer voller Optimismus, denn jetzt hatten sie eine weitere Spur und einen Namen, auch wenn er nicht wusste, was der Sprayer Jonas Blau mit Tim Kreuzer zu tun hatte. Aber sie würden schon noch auf die Verbindung stoßen, da war sich Braun sicher. Diese neue Spur war so ganz nach Brauns Geschmack. Ein merkwürdiges Graffiti, das einen Mord darstellte, der soeben passiert war, und ein Sprayer, von dem man so gut wie nichts wusste. Er war gespannt darauf, was sie noch alles entdecken, in welchen Labyrinthen sie sich verlaufen würden. Diese Spur war ungewöhnlich und deshalb faszinierend.
    Auch sein Team hatte sich von seinem Enthusiasmus anstecken lassen. Doch Braun wusste, dass es gefährlich war, sich in dieser Phase der Ermittlungen einzig und alleine auf Jonas Blau zu konzentrieren und die Detailarbeit außer Acht zu lassen, mit der sie Dimitri di Romanow vielleicht doch als Täter überführen würden. Er wandte sich an Gruber.
    „Du bleibst mit der Polizei von Gmunden in Verbindung und versuchst, die letzten vierundzwanzig Stunden von Tim Kreuzer zu rekonstruieren. Mit wem hat er sich getroffen. Vielleicht gibt es Zeugen von einem Streit mit Dimitri di Romanow. Ich will über jeden seiner Schritte Bescheid wissen. Das Gleiche gilt auch für di Romanow. Kümmere dich auch um die DNA-Vergleichsanalyse von seinem Haar.“
    Dann beugte er sich zu Chiara, die bereits wieder hinter ihrem Bildschirm verschwunden war.
    „Probiere einmal, ob du etwas über die mysteriöse Katastrophe dieser Chloe entdeckst, von der uns Dimitri di Romanow erzählt hat. Da gibt es sicher Berichte in den Zeitungen. Nimm dir die letzten fünf Jahre vor.“
    Braun dachte kurz nach, versuchte sich an Jonas Blau zu erinnern, an sein Verhalten.
    „Sieh zu, dass du aber vorrangig etwas über diesen Sprayer Jonas Blau findest! Durchforste alle Archive und einschlägige Plattformen. Vielleicht haben wir Jonas Blau auch in unserer Datenbank. Oder in einer Datei wegen Vandalismus oder Sachbeschädigung, was weiß ich. Mach dich einfach schlau über Graffitis.“
    „Alles klar, Braun!“ Chiara verschwand wieder hinter ihrem Computer und Braun wandte sich zu Berger.
    „Berger, von dir brauche ich Informationen über die illegale Sprayerszene. Dazu noch alles über Klebstoffschnüffler, nicht die wirklichen Junkies, nein, diese Typen, die sich mit giftigen Dämpfen das Hirn ruinieren. Jonas Blau hatte charakteristische Merkmale von Giftstoffen auf seiner Haut. Ich habe Jonas Blau verfolgt und er ist direkt in das Camp der Verlorenen gerannt. Kennst du doch sicher?“
    „Na klar, Braun! Da findest du alles, vom Schnüffler bis zum Crystal Meth Junkie. Dazwischen die hysterischen Schulmädchen, die von zu Hause ausgerissen sind. Ist einfach ein Mikrokosmos unserer Gesellschaft.“ Berger zog seine Strickmütze vom Kopf und rieb lange und intensiv die dünnen Haarsträhnen. „Ich habe dort jemanden sitzen, der mir noch einen Gefallen schuldig ist.“
    „Sehr gut! Ich informiere Elena Kafka über den aktuellen Stand. Gruber, wie gesagt, du rückst Dimitri di Romanow auf die Pelle.“
    Erst jetzt bemerkte er den abwesenden Gesichtsausdruck von Gruber, der völlig weggetreten wirkte und Brauns Worte überhaupt nicht registriert hatte.
    „Gruber, hörst du mir überhaupt zu? Hast du verstanden, was wir jetzt zu tun haben?“ Genervt stampfte Braun mit einem Springerstiefel auf den Boden, um Gruber aus seiner Lethargie zu reißen. Noch immer starrte Gruber auf sein Handy und bewegte sich keinen Millimeter, er schien in einer anderen Welt zu sein. Erst als Braun ihn an den Schultern packte und schüttelte, riss er sich von dem Display los und blickte an Braun vorbei auf die Fotos an der Pinnwand.
    „Lenka“, flüsterte er dann mit einer merkwürdig kratzigen Stimme. „Das war schon wieder eine SMS von Lenka! Es geht ihr verdammt dreckig!“
    „Das schreibt sie dir in einer SMS? Dann kann es doch nicht so schlimm sein. Wahrscheinlich will sie bloß, dass du zu ihr kommst und ihr beide geht dann ein wenig frische Luft schnappen. Sie hat es bald geschafft, dann ist sie endlich clean“, versuchte Braun seinen Kollegen zu beruhigen.
    Doch Gruber zitterte am ganzen Körper und sein Blick wanderte unstet umher,

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