Alle Naechte wieder
Schlittenfahrer im Winter wieder zugänglich. Wir – das heißt der Motorschlitten-Club – haben knapp zwei Jahre daran gearbeitet, die Piste anzulegen, die schon länger bestehende Wege miteinander verbindet, die uns dadurch erst richtig erschlossen wurden.“
Er lebte nicht nur hier, er engagierte sich auch – für die Menschen, die Stadt, selbst für das Umland. Eine solche Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt hatte Chloe nie empfunden. Die letzten zehn Jahre während ihrer Schulzeit hatte sie immer nur darauf gewartet, endlich wegzukommen.
„Ich langweile dich“, sagte er und knuffte sie mit dem Ellenbogen.
„Nein. Ich finde es großartig, was du geleistet hast. Es wäre jammerschade, wenn man diesen Ausblick nicht genießen könnte.“
„Und was jetzt? Wollen wir noch weiter oder willst du zurück?“
Die Fahrt auf dem Motorschlitten machte ihr so viel Spaß, dass sie sie gern fortgesetzt hätte, andererseits sah sie die Gefahr, sich immer tiefer in Scotts Leben zu verstricken, ein Leben, das nicht ihres war. Sie war hier nur auf Besuch, ihre Beziehung sollte sich ausschließlich auf Sex beschränken. „Weißt du, da wir sowieso zu dir zurückfahren, habe ich gedacht, dass wir zur Abwechslung mal dein Bett zerwühlen.“
Er schaute sie an und sein Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln. „Ich finde, das ist eine ganz hervorragende Idee.“
Die Rückfahrt ging wesentlich schneller als die Hinfahrt.Scott gab so viel Gas, dass sie Sorge hatte, er könnte den Motor ruinieren. Was den Sex anging, befanden sie sich eindeutig auf derselben Wellenlänge.
Als sie schließlich den Schlitten verstaut hatten, war Scott so heiß gelaufen wie seine Maschine. Wenn es nach ihm ginge, könnte er Chloe gar nicht schnell genug von ihren Sachen befreien, doch zuerst mussten sie ins Haus, denn die Garage war nicht geheizt. Nackt über den Hof zu laufen, wäre auch keine gute Idee.
Also nahm er sie an die Hand und zog sie mit sich, wobei er sich so weit beherrschte, dass sie nicht im Dauerlauf hinter ihm herstolpern musste. Sobald sie drinnen waren, schlug er die Haustür zu. Chloe amüsierte sich darüber, wie er sich im Rekordtempo aus dem Schneeanzug schälte, sodass er ihr beim Entkleiden helfen konnte. Das Tempo wurde ein wenig dadurch gedrosselt, dass Kojak sich zwischen sie drängte und darauf bestand, gebührend begrüßt zu werden. Scott wollte das mit einem kurzen Rubbeln über Kojaks Kopf abtun, doch so ließ der Hund sich nicht abspeisen. Er sprang an ihm hoch und legte ihm die Pfoten auf die Schultern, wobei er Chloe zur Seite schob.
„Okay, Kojak.“ Scott gönnte ihm ausführlichere Streicheleinheiten und schickte ihn anschließend auf seine Decke, wo der Hund sich nach ein paar Drehungen um die eigene Achse niederließ. „Bleib da“, befahl er.
Wieder griff er nach ihrer Hand und führte Chloe ins Schlafzimmer. Sofort fuhr er damit fort, sie auszuziehen, insgeheim erleichtert, als ihm einfiel, dass er die Bettwäsche gewechselt hatte. Chloe half ihm dabei, und endlich, nachdem er rasch ein Kondom aus der Kommode geholt hatte, schlüpften sie nackt unter die Decke.
„Wer hat dieses Zimmer eingerichtet?“, fragte sie.
„Ich.“
„Es ist hübsch.“
„Wenn du meinst.“ Es war eben ein Schlafzimmer. Ein bisschen blaue Farbe, etwas Ocker. Er hatte sich darüber nicht groß den Kopf zerbrochen. „Du bekommst noch eine ausgiebige Führung durchs Haus, aber später. Fürs Erste bin ich beschäftigt. Und ich hoffe, das bist du auch gleich.“
Chloe lachte und gab ihm einen Schubs, sodass er auf dem Rücken lag. „Zwei Minuten abzuwarten, wird dich nicht umbringen.“
„Da bin ich mir nicht so sicher.“ Er hatte das Gefühl, dass jede Sekunde Aufschub ihn ein kleines Stück seines Lebens kosten könnte. „Und da du von zwei Minuten sprichst – viel mehr Zeit gebe ich dir auch nicht. Die ganze Rückfahrt über habe ich an nichts anderes gedacht, und das mit der vibrierenden Maschine zwischen den Beinen. Oder deutlicher – ich kann nicht länger warten.“
„Heißt das, ich werde um ein Vorspiel gebracht?“
Sie setzte sich rittlings auf ihn und er stöhnte leise auf und versuchte an etwas anderes zu denken, an Baseball, an Rechenaufgaben, an die steigenden Preise für Kupferkabel. Es nützte alles nichts.
„Können wir das nicht nachholen.“
„Wie das? Es heißt schließlich Vor spiel.“
Es fehlte nicht viel und er hätte sich wie ein Teenager durch eine gewisse Voreiligkeit
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