Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
bewahren. Das war mir mehr wert als mein eigener Ruf, und deshalb entschloß ich mich, mit allen Mitteln die U.S. Robots zu vernichten.«
    »Es mußte Ihnen mißlingen«, sagte Susan Calvin.
    »Aber ich mußte es versuchen.«
    Dr. Calvin ging hinaus. Sie gab sich alle Mühe, für den gebrochenen Mann kein Mitleid zu empfinden.
    Aber es gelang ihr nicht ganz.

    Kleiner verlorener Robot

    Die Maßnahmen in Hyper-Basis wurden in einer Art kalter Wut getroffen.
    In zeitlicher Reihenfolge sowie entsprechend dem Grad wachsender Verzweiflung und Panik wurde folgendes verfügt:
    1. Alle Arbeit an dem hyperatomischen Projekt in dem von den Stationen der 27. Asteroidengruppe besetzten Raum wurde eingestellt.
    2. Praktisch wurde dieser ganze riesige Raum aus dem System herausgeschnitten. Niemand durfte ihn ohne Erlaubnis betreten. Unter gar keinen Umständen durfte ihn jemand verlassen.
    3. Durch ein speziell abkommandiertes Patrouillenraumschiff der Regierung wurden Dr. Susan Calvin,
    Chefpsychologin, und Dr. Peter Bogert, Mathematischer Direktor der United States Robots and Mechanical Men Corporation, nach Hyper-Basis gebracht.

    Susan Calvin hatte nie zuvor die Erdoberfläche verlassen. Auch in diesem Augenblick hatte sie keine besondere Neigung empfunden, das zu tun. So kam es, daß sie verstimmt war über diese Reise, zumal sie nicht an die Dringlichkeit der Sache glaubte, was jede Linie ihres Gesichts nur allzu deutlich zum Ausdruck brachte, als sie ihre erste Mahlzeit auf Hyper-Basis einnahm. Das galt auch für Dr. Bogert, der eine bleichgesichtige Bernhardinermine zeigte und für Generalmajor Kallner, den Leiter des Projekts, der hin und wieder zu vergessen schien, einen gehetzten Ausdruck zu zeigen.
    Kurz gesagt, diese Mahlzeit war eine schaurige Angelegenheit, und die kleine Sitzung der drei, die dieser Mahlzeit folgte, begann in deprimierter, unglücklicher Stimmung.
    Kallner eröffnete die Unterhaltung ohne Umschweife.
    »Die Geschichte, die ich Ihnen erzählen muß, ist ziemlich eigenartig. Zunächst möchte ich Ihnen danken, daß Sie so prompt gekommen sind, ohne daß wir Ihnen die eigentliche Ursache mitgeteilt haben. Wir werden versuchen, diesem Mangel unverzüglich abzuhelfen. Wir haben einen Robot verloren. Wir haben die Arbeit eingestellt und können sie nicht wieder aufnehmen, bis wir ihn wiedergefunden haben. Bisher ist uns das nicht gelungen. Wir haben den Eindruck, daß wir fachmännische Hilfe benötigen.«
    Susan Calvin fragte: »Wieso ist ein einzelner Robot so wichtig für das ganze Unternehmen, und wieso hat man ihn noch nicht gefunden?«
    Der General benetzte seine Lippen. »Na, um ganz korrekt zu sein – wir haben ihn gefunden.« Dann mit deutlich erkennbarer Sorge: »Ich will’s genau erklären! Sofort, als der Robot sich beim Appell nicht meldete, wurde eine Art von Notstand erklärt und jeder Verkehr auf der Basis zum Halten gebracht. Am vorhergehenden Tage war ein Frachtschiff angekommen, das uns für unsere Laboratorien zwei Roboter brachte. Auf dem gleichen Fahrzeug befanden sich zweiundsechzig Roboter des gleichen Typs zur Weiterverschiffung irgendwo anders hin. Wir sind ganz sicher, daß diese Zahl stimmt. Hierüber gibt es keinen Zweifel.«
    »Schön. Und nun der Zusammenhang?«
    »Als unser fehlender Robot nirgends aufgefunden wurde, hatten wir einen Geistesblitz und zählten die auf dem Frachtschiff verbliebenen Roboter. Es waren dreiundsechzig.«
    »So daß also, wenn ich recht verstehe, der dreiundsechzigste der verlorene Sohn ist?« Dr. Calvins Blick wurde düster.
    »Jawohl, nur gibt es keinen Weg, um festzustellen, welcher unter den dreiundsechzig es nun ist.«
    Ein tiefes Schweigen folgte, und in diese Stille hinein schlug die Uhr elfmal. Dann sagte die Robotpsychologin: »Sehr sonderbar«, wobei sich ihre Mundwinkel nach unten zogen.
    »Peter«, sie wandte sich an ihren Kollegen, »was ist eigentlich hier los? Welche Art von Robotern wird denn hier benutzt?«
    Dr. Bogert zögerte, während ein leichtes Lächeln über sein Gesicht ging. »Bis jetzt war dies eine Art von Staatsgeheimnis.«
    Sie antwortete schnell. »Richtig, bis jetzt. Wenn sich auf diesem Raumschiff dreiundsechzig Roboter des gleichen Typs befinden, von denen einer gesucht wird, dessen Identität man nicht kennt, warum nimmt man dann nicht irgendeinen? Was steckt hinter dieser ganzen Geschichte? Warum braucht man eigentlich uns für eine so einfache Sache?«
    Bogert sagte resigniert: »Wenn Sie mir Gelegenheit

Weitere Kostenlose Bücher