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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Waffe hat. Als Ex-Beamter des Sicherheitsdienstes weiß ich über derlei Bestimmungen Bescheid und sage Ihnen, daß der einzige Mensch der Welt, der einen Desintegrator aus den streng geheimen Waffenlagern entfernen könnte, nur der Präsident selbst ist. Nur der Präsident der Vereinigten Staaten, Mr. Janek, kann den Mordversuch arrangiert haben.«
    Janek starrte Edwards fassungslos an, dann drückte er auf einen Knopf. »Verstärkte Vorsichtsmaßnahmen«, sagte er. »Jetzt kann unser Gespräch nicht mehr abgehört werden. Mr. Edwards, sind Sie sich der Gefahr dieser Behauptung bewußt? Für sich selbst? Sie dürfen die Macht der Globalgesetzgebung nicht überschätzen. Eine Regierung hat das Recht, Maßnahmen zum Schutz ihrer eigenen Stabilität zu ergreifen.«
    »Ich habe mich an Sie gewandt, Mr. Janek, weil ich Sie für einen loyalen amerikanischen Bürger halte. Ich wende mich an Sie, weil es hier um ein Verbrechen geht, das ganz Amerika und das ganze Weltbündnis betrifft. Ein Verbrechen, das eine Situation hervorgerufen hat, die vielleicht nur Sie berichtigen können. Warum antworten Sie mir mit Drohungen?«
    »Zum zweitenmal stellen Sie mich jetzt bereits als potentiellen Retter der Welt hin. Ich sehe mich nicht in dieser Rolle. Mit dem besten Willen nicht. Und übernatürliche Kräfte habe ich keine.«
    »Aber Sie sind der Privatsekretär des Präsidenten.«
    »Was nicht bedeutet, daß ich freien Zugang zu seinen Amtsräumen habe oder zwischen ihm und mir ein besonderes Vertrauensverhältnis besteht. Manchmal glaube ich, daß andere mich für einen besseren Kammerdiener halten, und es gibt auch Tage, wo ich mich selber dafür halte.«
    »Trotzdem sehen Sie den Präsidenten regelmäßig, Sie kennen ihn besser als …«
    »Ich kenne ihn sogar so gut«, sagte Janek ungeduldig, »daß ich weiß, wie unsinnig das alles ist. Der Präsident würde den Befehl zur Zerstörung dieser mechanischen Vorrichtung nie gegeben haben. Nie und nimmer!«
    »Sie halten es also für unmöglich?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt würde . Wozu auch? Warum sollte der Präsident plötzlich einen Androiden zerstören wollen, der ihm auf das Haar glich und ihm drei Jahre lang beste Dienste geleistet hatte? Und wenn er sich seiner hätte entledigen wollen, warum dann in aller Öffentlichkeit? Stellen Sie sich allein die Konsequenzen einer solchen Tat vor.«
    »Unerwünschte Konsequenzen haben sich aber für den Präsidenten als Folge des Zwischenfalls nicht ergeben, oder?«
    »Nein«, antwortete Janek. »Er hat lediglich eine kürzere Rede gehalten als beabsichtigt und ist heute nicht mehr so leicht zugänglich wie früher.«
    »Sie meinen, wie der Robot es gewesen ist?«
    »Wenn Sie so wollen«, sagte Janek.
    »Der Präsident ist sogar wiedergewählt worden«, sagte Edwards, »und seine Popularität hat keinen Schaden gelitten – obwohl sich der Zwischenfall in aller Öffentlichkeit abgespielt hat. Das Argument, das Sie eben angeführt haben, scheint nicht sehr stichhaltig zu sein.«
    »Aber die Wiederwahl war ja gerade eine Folge des Zwischenfalls«, sagte Janek. »Die schnelle Reaktion des Präsidenten und die Tatsache, daß er die beste Rede gehalten hat, die je von einem Präsidenten der Vereinigten Staaten gehalten worden ist, haben ihm die Wiederwahl eingebracht. Es war ein erstaunlicher Auftritt, das müssen selbst Sie zugeben.«
    »Wirklich erstaunlich«, sagte Edwards. »Es hat fast so den Eindruck gemacht, als habe der Präsident mit dem Zwischenfall gerechnet.«
    Janek lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Mr. Edwards, wollen Sie damit sagen, daß der Präsident den Zwischenfall angezettelt hat? Daß er während der Feierlichkeiten und in aller Öffentlichkeit und vor den Augen der ganzen Welt den Robot zerstören ließ, um sich durch seine schnelle Reaktion die Bewunderung aller zu sichern? Wollen Sie damit sagen, daß er es darauf angelegt hatte, sich als einen Mann von unerwarteter Tatkraft und Stärke präsentieren zu können, um die Wahl zu gewinnen? Mr. Edwards, Sie lesen zu viele Märchen.«
    »Wenn ich all das, was Sie eben angeführt haben, behaupten würde, wäre es tatsächlich ein Märchen, aber das tue ich nicht. Ich habe nie behauptet, daß der Präsident die Zerstörung des Robots angeordnet hat. Ich habe lediglich gefragt, ob Sie es für möglich halten – und Sie haben sich entschieden gegen diese Möglichkeit ausgesprochen. Ich bin

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