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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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einem Kollaborateur den Satz aufschnappt: »Manchmal sind jüdische Frauen so schön, daß die andern wie Kühe daneben wirken.«
    Als diese Bemerkung fiel, war Mama gerade aufs Klo gegangen. Zum Glück! Noch peinlicher wär’s gewesen, wenn auch Papa dabeigesessen hätte, aber der werkelte, wie nicht zu überhören war, im Keller.
    »Zieh mit, wähl Schmidt!« sagte Hermann, als wir uns am Montag auf dem Pausenhof über die Wahlwerbung unterhielten. Oberbeknackt war die von der CDU, mit einer Boxerin, die ein Gänseblümchen im Schnabel hatte, und dem Spruch: »Komm aus Deiner linken Ecke«. Einig waren wir uns auch, was die obskure Helga Zepp-LaRouche von der Europäischen Arbeiter-Partei betraf. Daß diese Frau ’ne Schacke hatte, merkte man, sobald sie das Maul aufmachte.
    Die FDP warb mit dem Slogan »Leistungen wählen« und einem Foto von Hans-Dietrich Genscher beim Telefonieren in einer Art Kellerloch. Genscher, schrieb der Spiegel , wirke auf diesem Plakat verhängnisvollerweise wie der letzte Herstatt-Gläubiger, der seinen geplatzten Wechseln hinterhertelefoniere .
    Gekauft hatte ich mir auch eine Ausgabe der neuen Zeitschrift Der III. Weltkrieg . Da ging’s um alle möglichen Kriege und Konflikte seit 1945, um die sowjetische Atomspionage, um den Bürgerkrieg in Griechenland und um den Sechstagekrieg von 1967, und dann mußte ich wie jeden Montag zur Klavierstunde, der verdammten.
    In der neuen Otto-Show hielt Otto Waalkes einen Becher mit sprechendem Kaffee in der Hand, den er sich bei dem Versuch, ihn besser zu verstehen, übers Ohr goß.
    Kennzeichnend für den Ostfriesen ist seine ganzjährige Brunftzeit ...
    Gut war Otto auch als Priester mit Doofi-Brille, der sich über den Schlager »Theo, wir fahr’n nach Lodz« ausließ. »Vier fahren. Da sind also vier Menschen unterwegs, und wer sind diese vier? Die vier Jahreszeiten? Die vier Musketiere? Oder sind es vier alle?«
    Danach hieß es wieder monatelang Warten auf die nächste Show. Traurig, aber Warzenschwein.
    Renate häkelte jetzt an einer Stola für Tante Grete, die versprochen hatte, dreißig Mark dafür lockerzumachen.
    Im übrigen gibberte Renate nach Post von Olaf aus einem Kaff namens Waldliesborn, wo ihr Liebster seit allerneuestem stationiert war, aber der Briefträger brachte ihr nur eine Exmatrikulationsbescheinigung, eine Wahlbenachrichtigung und einen neuen Häkelauftrag von Tante Gisela. Das amtsärztliche Gesundheitszeugnis, das Renate benötigte, bekam sie erst nach dem dritten Anlauf im Behördendschungel in ihre Gewalt und meldete sich dann bei einer neuen Fahrschule an.
    130 Mark hatte Renate bei Comet verdient, in einer Woche. In dem Laden, sagte sie, würde ein Detektiv herumsitzen, in einem Pappkarton mit Kucklöchern, oben in einem Regal, und diesen Typen würde sie nicht um seinen Job beneiden. Der werde da morgens hochgeorgelt, per Gabelstapler, und abends wieder runter. Das sei überhaupt so’n schnauzbärtiger Idi.
    Zu ihrem Kummer hing Renate immer noch ihr Urlaubsspeck auf den Hüften. Diese Pfunde müßten runter.
    Seine eigenen Gesetze hatte auch der DFB-Pokal: Gladbach verlor gegen Eintracht Braunschweig 0:2 und flog raus.
    Als im Fernsehen die Nachricht kam, daß die ZVS 92.000 Bewerber zum Wintersemester 1976/77 zugelassen und 79.000 abgelehnt habe, wartete Renate nach wie vor auf Olafs Zulassungsbescheid für Bonn, und sie strickte an einem braunen Wollpullover.
    Mama war alleine in die Stadt gefahren, um sich ein Theaterstück anzusehen: »Der Besuch der alten Dame«, mit Elisabeth Flickenschildt.
    Im UEFA-Cup trennten sich FC Porto und Schalke 2:2.
    Als Maos Thronfolger, sagte Hermann, würde er in seiner ersten Amtshandlung den Spucknapf abschaffen, der bei Staatsempfängen in Peking zwischen den Sesseln stehe, und er kritisierte meinen Ankauf eines rororo-aktuell-Taschenbuchs über die Nationale Volksarmee der DDR: »Willst du dich wirklich so stark spezialisieren?«
    Von Michael traf eine Ansichtskarte ein, mit einer halbnackten Frau vornedrauf, der auf ’ner Alm eine Kuh den Rücken abschleckt.
    Bin aus den Ferien zurück in Old Valla. Morgen geht’s von neuem los, und wenn Du das hier liest, bin ich wahrscheinlich schon wieder am Pauken.
    Wehmütig grüßt der DMGS – Gütesiegel für Qualität!
    Es war auch ein Brief für Renate gekommen, von Olaf, der ihr schrieb, daß er einen neuen Job als Metallarbeiter in einer Aluminiumfabrik in Kesselheim gefunden und im Wahlkampf alle Hände voll zu tun

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