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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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los.
    Hermann sagte, wenn er irgendwo ein Portemonnaie finde, das einem der Brüder Albrecht gehöre, den milliardenschweren Besitzern der Ladenkette Aldi, dann würde er’s behalten. »Das ist die Expropriation der Expropriateure! La proprieté, c’est le vol!«
    Danach stritten wir uns über den Sinn von Weltraumflügen. Ich lehnte das alles ab: Raketen zum Mars schicken und dafür Millionen verquansen? Wichtiger wäre es doch, erst einmal auf der Erde die Hungersnöte zu lindern und überall anständige Wohnungen und Scheißhäuser zu bauen.
    Andreas Pohl vertrat dagegen die Auffassung, daß die Raumfahrt in der Natur des Menschen liege. »Grenzen überschreiten, den eigenen Horizont erweitern, ins Unbekannte vorstoßen, das hat’s doch schon immer gegeben! Kolumbus! Marco Polo! James Cook! Aber wenn natürlich nur Leute wie du das Sagen gehabt hätten, dann würde sich alles Leben bis heute ausschließlich unter Wasser abspielen! Wenn überhaupt! Denn wahrscheinlich wärst du ja schon gegen die erste Zellteilung gewesen!«
    Eine saublöde Argumentation.
    Durch Rütenbrock zu latschen, das wäre auch ohne den Güllegestank von den Ackerschollen kein Vergnügen gewesen, aber den gab’s noch gratis dazu. Da hatten die Landwirte weder Kosten noch Mühen gescheut.
    Hermann lieh mir ein Buch mit Geschichten von Alexander Kluge, das er sich selbst von seinem Bruder geliehen hatte. In einer ging es um einen Mann, der seine ungeliebte Freundin verlassen wollte. Die saß aber dann nach einem Autounfall querschnittgelähmt im Rollstuhl, und da brachte er es nicht mehr übers Herz, sich von ihr zu trennen.
    Es läßt sich jede Verbindung kitten, gerade die, zu der nie Anlaß bestand. Sie schenkte ihm »aus Dankbarkeit« zu seinem 55. Geburtstag eine Möbelgarnitur, da sie ja die Unfallrente mit in die Ehe brachte. Zu seinem 56. Geburtstag schrieb sie ihm in das Buch »Große Chirurgen«, das sie ihm schenkte (er war praktischer Arzt): »In ewiger Treue Gabi.« Darüber mußten sie beide weinen, denn sie wußten ja, daß das furchtbar war.
    Ich hätte das nicht ausgehalten. Mir hätte allerdings die geschenkte Möbelgarnitur schon den Rest gegeben.
    Von der Geburtstagsfeier in Düsseldorf berichtete Mama, daß es da Burgunderschinken gegeben habe. Und Kiwitorte, mal was ganz Apartes.
    Rudi, Walter und Dietrich hätten den halben Abend lang Kartenmaterial für ihre geplante Radtour durchs Altmühltal im nächsten Sommer gewälzt. Und sie hätten auch Papa dazu eingeladen, »aber dessen Einstellung zu solchen Exkursionen kennt ihr ja!«
    Statt die Boxhandschuhe am Nagel hängen zu lassen, hatte Muhammad Ali die Herausforderung eines Newcomers namens Larry Holmes angenommen, wahnsinnige Dresche bezogen und den Kampf um den Weltmeistertitel verloren.
    Mir paßte das nicht. Mir paßte überhaupt ’ne ganze Menge nicht in dieser beschissenen Welt.
    Franz-Josef Strauß hatte nach der Entführung Schleyers laut Spiegel im Großen Krisenstab vorgeschlagen, für jede ermordete Geisel der Terroristen einen RAF-Häftling standrechtlich erschießen zu lassen.
    »Zuzutrauen wär’s ihm«, sagte Hermann. Für die Schülerzeitung hatte er die abartigsten Zitate von Strauß zusammengestellt: »Wer mich daran hindern würde, an die Macht zu kommen, den würde ich umbringen ... Ich will Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand für das deutsche Volk, wenn es sein muß, mit der Maschinenpistole ... Und wenn wir hinkommen und räumen so auf, daß bis zum Rest dieses Jahrhunderts von diesen Banditen keiner es mehr wagt, in Deutschland das Maul aufzumachen ...«
    Und diesen blutrünstigen Schreihals wollte die Union zum Kanzler küren. Angst und bange konnt’ es einem werden.
    Wird es dunkel, läßt der Strauß
    gerne mal den Josef raus.

Das stand in der Titanic . Und auch das:
    Ganz traurig schaut der Leonid,
    wenn man an seinem Breschnjew zieht.
    Im Fernsehen trat der Komiker Jerry Lewis auf, mit einer Nummer, in der er so tat, als würde er auf ’ner Schreibmaschine schreiben. Später kam dann noch ein Film, in dem Herbert Achternbusch einen Komantschen spielte, der in einem Sanatorium vor sich hindämmerte, während seine Träume auf Video aufgezeichnet wurden, und der Chefarzt zankte sich mit der Frau des Komantschen um die Verwertungsrechte.
    Reichlich jeck, was einem so alles geboten wurde, wenn der Tag lang war.
    Volker rief an: Er könne am Wochenende nicht kommen, weil die Idioten ihn nach einem Hexenschuß stationär eingewiesen

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