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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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nicht mehr: Die fertigen Abiturienten müßten doch wie auf Wolken gehen, habe er gedacht, aber wir sähen alle so abgenervt aus wie immer.
    »Danke für die Blumen«, sagte Heike.
    Er selber düse oft mit seiner neuen Ente über die Dörfer. Im Rekorder den Soundtrack der »Reifeprüfung« und dann Meppen – Haselünne und zurück.
    And here’s to you, Mrs. Robinson
    Jesus loves you more than you will know …
    Dabei gehe ihm jedesmal fast einer ab.
    Und das Badevergnügen? Nicht eben erhebend, fand ich, so nach Art der Allerweltsmenschen im kühlen Naß zu planschen oder am Ufer im Dreck zu liegen und den doofen Wassersportlern zuzukucken. Für mein Empfinden wurde der Erholungswert des Abhängens an Badeseen maßlos überschätzt.
    Auf einen gerechten Rachefeldzug begab sich John Wayne in Henry Hathaways Western »Die vier Söhne der Katie Elder« von 1965. In meinem Western-Lexikon stand, daß Wayne vor Beginn der Dreharbeiten der linke Lungenflügel und ein Teil des rechten herausoperiert worden seien, wegen Krebs. Freund Hein hatte sich danach noch rund vierzehn Jahre lang Zeit gelassen.
    So ein pralles, noch unangetastetes Päckchen Drum, das lag gut in der Hand, und es sah auch sehr ansprechend aus. Aber schon nach zwei, drei Tagen war der Lack ab – alles verknittert, blaue Farbe verblichen, Klebestreifen labberig und bekrümelt, und beim Drehen fühlte man sich wie der letzte Heiopei.
    Bei den Blättchen war es so, daß kurz vor Schluß ein grünes auftauchte, als Gedächtnisstütze für den nächsten Einkauf.
    Oma Jever kam angetöfft, mit dem Zug, um während Mamas und Papas großer Reise in Meppen das Haus zu hüten und auf Wiebke aufzupassen. Aus dem Leben unserer großen Sippe, sagte Oma, könne sie vermelden, daß Norman jetzt als Kühltechniker in Saudi-Arabien arbeite, und er verdiene da wohl auch ganz nett. (Die hatten’s ja, die Wüstensöhne.)
    Nur das emsländische Wetter stimmte Oma verdrießlich: »Immerlos Regen, Regen, Regen! Zum Auswachsen!«
    Auswandern hätte ich plausibler gefunden. Aber nicht nach Singapur.
    An sieben Samstagabenden hatte sich der Titanic -Redakteur Robert Gernhardt der Fernsehunterhaltung ausgesetzt und herausgefunden, daß es sich weniger um Unterhaltung handele als um Familienfeiern, zu denen sich die Fernsehfritzen gegenseitig einlüden – Heinz Schenk, Samy Drechsel, Joachim Fuchsberger, Harald Juhnke, Frank Elstner, Rudi Carrell und Konsorten. In ihren Sendungen würden sie vor allem darüber reden, welche Sendungen sie moderierten, und zur Auflockerung würden Lieder gesungen, in denen es darum gehe, daß man justament singend auf Sendung sei.
    Woran erinnern mich diese fortlaufenden, selbstvergessenen Kommentare dessen, was man gerade tut? Richtig! An Bubu! Der ist drei Jahre alt und begleitet all seine Handlungen mit unablässigem Geplapper: »Bubu baut Haus. Bubu lieb. Bubu Kacki macht.«
    Treffender hätte man das Unwesen der Fernsehunterhaltung nicht beschreiben können.
    Die Zugfahrt zum Frankfurter Flughafen wollten Mama und Papa in Bonn für eine Stunde unterbrechen, um sich am Bahnhof ihr Enkelkind zeigen zu lassen. Sehr viel Sinn konnte ich in diesem Plan nicht erkennen, denn ein Baby sah ja aus wie das andere, und bis zu ’nem gewissen Alter glichen sie alle dem alten Mao Tse-tung. Da hätte auch ein Blick in den Volksbrockhaus genügt; Seite 576.
    »Jetzt sind eure Eltern schon hoch in den Lüften«, sagte Oma beim Tee.
    Und Papa hatte sicher schon Sehnsucht nach seiner Werkstatt. Aber vielleicht gab’s ja am Flugzeug was zu reparieren unterwegs. Wie Mama dann wohl kucken würde: Papa bis zur Hüfte unter einer der Sitzreihen, und die Stewardessen reichen ihm die Schraubenschlüssel runter …
    Darüber mußte Oma lachen. »Ja, der bringt das glatt noch fertig, euer Papa!«
    Dummerweise hatte ich den Tabak in meinem Zimmer offen liegengelassen, als Heike kam, und er sprang ihr sofort ins Auge.
    Ei-der-Daus, da war aber was fällig! In der Phase der Entwöhnung seien Rückfälle keine Seltenheit, aber sowas zu vertuschen, das sei ein echtes Schurkenstück, und damit hätte ich sie betuppt, verschaukelt und für dumm verkauft!
    »Ich hab doch nur gewollt, daß du nicht auch gleich wieder anfängst …«
    »Indem du mich belügst?«
    »Wann hab ich dich denn belogen?«
    »Du hast mich in dem Glauben gewiegt, daß du nicht mehr rauchst!«
    »Aber doch nur, um dich in deinem Durchhaltevermögen zu bestärken!«
    Heike sagte erst einmal nichts

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