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Alle Weihnachtserzählungen

Alle Weihnachtserzählungen

Titel: Alle Weihnachtserzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Jugend und Schönheit, glücklich, wie du sein solltest, schau hin! O Jugend und Schönheit, die du die Absichten deines gütigen Schöpfers vollendest, schau hin!
    „Verzeih mir, Meg. So lieb, so lieb. Verzeih mir. Ich weiß, daß du es tust; ich sehe, daß du es tust, aber sage es auch, Meg!“
    Sie sagte es, die Lippen an Lilians Wange und die Arme um sie geschlungen, ein gebrochenes Herz – sie wußte es jetzt.
    „Gottes Segen für dich, mein Liebstes. Küß mich noch einmal! Der Herr gestattete ihr, zu seinen Füßen zu sitzen und diese mit ihrem Haar abzutrocknen. O Meg, welche Gnade und welch Erbarmen!“
    Als sie starb, kehrte der Geist des Kindes unschuldig und strahlend zurück, berührte den alten Mann mit seiner Hand und lockte ihn fort.
    Viertes Viertel
    Eine neuerliche Erinnerung an die Geistergestalten in den Glocken; ein vager Eindruck vom Läutender Silvesterglocken; ein verwirrendes Sichbewußtwerden, eine Schar Gespenster gesehen zu haben, die sich immer wieder erneuerte, bis sich das Erinnerungsvermögen an sie im Gewirr der großen Anzahl verlor; eine eilige Kunde – wie sie ihm übermittelt wurde, wußte er nicht –, daß weitere Jahre vergangen wären, und Trotty stand da, vom Geist des Kindes begleitet, und betrachtete eine Gesellschaft Verstorbener.
    Eine feiste, rotbäckige, sorgenfreie Gesellschaft. Es waren nur zwei, aber diese hatten rote Backen für zehn. Sie saßen an einem hellen Feuer, und zwischen ihnen stand ein kleiner, niedriger Tisch; und wenn nicht der Duft nach heißem Tee und Gebäck in diesem Zimmer länger als in den meisten anderen geblieben wäre, so mußte der Tisch erst vor kurzem gedeckt worden sein. Doch da alle Tassen und Untertassen sauber waren und an Ort und Stelle im Schrank standen und die Toastgabel aus Messing am gewohnten Haken hing und ihre vier müßigen Finger spreizte, als wollte sie einen Handschuh anprobieren, blieben keine anderen Anzeichen dafür, daß die Mahlzeit gerade beendet war, als das Schnurren und Bartputzen der sich wärmenden Katze sowie der Glanz auf den freundlichen, um nicht zu sagen schmierigen Gesichtern ihrer Herrschaft.
    Dieses traute Paar (offenbar verheiratet) hatte das Feuer zwischen sich redlich geteilt und sah in die glühenden Funken, die auf den Rost fielen. Mal nickten sie in einem leichten Schlummer, dann wachten sie wieder auf, wenn ein Stück Glut, das größer als die anderen war, herabgeprasselt kam, als ob der ganze Kamin zusammenfiele.
    Es bestand jedoch keine Gefahr, daß es plötzlich erlösche, denn es leuchtete nicht nur in dem kleinen Zimmer und durch die gläsernen Türfüllungen sowie den halb davorgezogenen Vorhang, sondern auch in dem daruntergelegenen kleinen Geschäft. Ein kleiner Laden, ganz angefüllt und vollgestopft mit einer Unmenge an Vorräten; ein geradezu unersättlicher kleiner Laden mit dem aufnahmebereiten und vollen Schlund eines Hais. Käse, Butter, Brennholz, Seife, Essiggemüse, Streichhölzer, Speck, Tafelbier, Kreisel, Zuckerwerk, Drachen, Vogelfutter, kalter Schinken, Reisigbesen, Scheuersteine, Salz, Essig, Schuhwichse, Bücklinge, Schreibwaren, Schweineschmalz, Pilzketchup, Korsettschnüre, Brot, Federbälle, Eier und Schieferstifte, alles war wie Fisch, das in das Netz dieses gierigen kleinen Ladens geriet, und alle Artikel waren in seinem Netz. Es wäre schwer zu sagen, wie viele Sorten unbedeutender Waren es gab, aber Knäuel von Bindfaden, Zwiebelketten, Kerzenbündel, Netze mit Kohlköpfen und Bürsten hingen wie seltene Früchte von der Decke herab, während verschiedene ausgefallene Blechdosen, die aromatische Düfte verströmten, die Glaubwürdigkeit der Inschrift über der Eingangstür bewiesen, die die Öffentlichkeit davon in Kenntnis setzte, daß der Inhaber dieses kleinen Ladens ein amtlich zugelassener Händler für Tee, Kaffee, Tabak, Pfeffer und Schnupftabak war.
    Als Trotty diese Artikel betrachtete, die im Schein der Flammen und dem weniger freundlichen Glanz zweier qualmender Lampen sichtbar waren, die nur schwach im Laden brannten, als ob ihnen die Überfülle schwer auf den Lungen säße; und als er dann eines der beiden Gesichter am Kamin betrachtete, hatte er nur wenig Mühe, in der beleibten alten Dame Mrs. Chickenstalker zu erkennen, die stets zur Korpulenz geneigt hatte, sogar in den Tagen, als er sie als Gemischtwarenhändlerin gekannt und eine kleine Summe in ihrem Buch hatte anschreiben lassen.
    Die Gesichtszüge ihres Gefährten waren ihm weniger leicht

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