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Allein gegen die Zeit

Allein gegen die Zeit

Titel: Allein gegen die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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zu und versuchten, den Schutt beiseitezuschaffen, bis ihre Hände bluteten. Ben half mit und wühlte an Leos Seite in den Brocken, als der Boden plötzlich zu beben begann.
    „Wir müssen hier weg!“, brüllte Herr Brehmer. „Der ganze Bunker stürzt gleich ein.“
    Aufgebracht fuhr Leo herum. „Nein, ich geh hier nicht weg! Nicht ohne Jonas!“ Wieder prasselten Steine von der Decke herab. Herr Brehmer scheuchte die Schüler zurück in den Tunnel.
    Noch einmal wollte Ben Leo mit aller Macht mitzerren. „Wir können ihn doch nicht einfach hierlassen!“, schrie Leo außer sich. Doch Ben ließ nicht locker. Er packte sie entschlossen und sprang mit ihr gerade noch so in den Tunnel hinein, als hinter ihnen mit einem lauten Krachen die Decke vollständig herunterbrach.
    Leo wurde vor Schreck fast schwarz vor Augen, als sie sich umdrehte. Jetzt war der Ausgang komplett versperrt. Sie hatten Jonas für immer verloren!
    Herr Brehmer senkte den Blick. „Wir müssen weiter.“
    Schweigend liefen sie nebeneinanderher. Der Tunnel schien kein Ende nehmen zu wollen. Jacky schluchzte laut vor sich hin. Auch Özzi schniefte immer wieder. Leo hingegen blickte nur starr geradeaus. Sie hatte keine Tränen mehr. Stattdessen spürte sie nur noch eine unendliche Leere in sich.
    Ben versuchte mit ihr Schritt zu halten und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Leo würde es ihm nie verzeihen, dass er sie von Jonas weggerissen hatte. Aber was hätte er denn tun sollen? Irgendwann hielt er es nicht mehr aus. Er nahm ihre Hand. „Leo, wegen Jonas, ich wollte dich nur retten, ich …“
    „Lass mich einfach in Ruhe!“, fuhr ihn Leo barsch an und wand ihre Hand aus seiner.
    „Leo, es tut mir leid …“, setzte Ben noch einmal an.
    „Ja, mir auch“, gab Leo patzig zurück und lief noch schneller. Ben sah ihr traurig nach.
    Die Stimme seines Vaters hallte durch den Tunnel. „Hier geht es raus!“
    Ben atmete tief durch und lief weiter, bis der Tunnel eine Biegung machte, an deren Ende sie Licht blendete. Der Ausgang! Nacheinander stiegen alle durch die Stollenöffnung. Sie mussten mit den Händen ihre Augen vor dem gleißenden Tageslicht abschirmen. Stumm blickte Ben um sich. Sie standen mitten in einem abgelegenen Waldstück. Die feuchte Herbstluft roch nach frischem Moos. Vögel zwitscherten friedlich, als wäre der Albtraum, den sie alle gerade erlebt hatten, nie passiert.
    „Und wie kommen wir jetzt von hier weg?“, fragte Sophie ratlos.
    „Gar nicht!“, schnarrte eine Stimme von hinten. In Panik wirbelte die Gruppe herum. Sie waren umringt von mehreren Gangstern, die ihre Schlagstöcke bedrohlich hin und her kreiseln ließen. Dann griffen die Männer blitzartig an, überwältigten Herrn Brehmer und schlugen ihn zu Boden.
    „Papa!“, schrie Ben entsetzt und wollte zu ihm eilen, da zog einer der Gangster seine Waffe und hielt sie mit einem gemeinen Grinsen auf die Gruppe gerichtet. „Hier ist Endstation …“
    Ben schüttelte verzweifelt den Kopf. Aber er wusste, es hatte keinen Zweck. Es gab nichts, was sie jetzt noch tun konnten. Das war das endgültige Aus!
    Da bemerkte Ben ein Zucken in Sophies Gesicht, die etwas entdeckt zu haben schien. Und nun sah es auch Ben: Eine wohlbekannte Gestalt tauchte hinter den Männern auf. Es grenzte an ein Wunder!
    Leo sank vor Erleichterung fast auf die Knie. Ihr Herz machte einen Sprung. „Jonas!“
    Bevor der Mann mit der Waffe reagieren konnte, schlug ihn Jonas von hinten mit einer Eisenstange nieder. „Schnappt sie euch!“, schrie er den anderen zu.
    Das musste er nicht zweimal sagen! Mit lautem Gebrüll stürzte sich die Meute auf die völlig überrumpelten Gangster. Die Schüler waren in der Überzahl und das machte sie mutig. Die Männer hatten keine Chance.
    Am Ende lagen die Verbrecher stöhnend auf dem Boden. Lenny schnappte sich eine Waffe und hielt sie damit in Schach. „Hier ist Endstation …“, äffte er den Gangster voller Genugtuung nach.
    Özzi lief überglücklich auf Jonas zu. „ Abi , wie viele Leben hast du eigentlich?“, jubelte er.
    Jonas war noch völlig außer Atem von dem Kampf. „Nach der Explosion war ein riesiges Loch in der Wand, da konnte ich raus“, stieß er hervor.
    In dem Moment fiel ihm Leo um den Hals. „Wir dachten, du bist tot“, rief sie mit Tränen in den Augen.
    „Nicht, dass ich wüsste.“ Jonas lächelte. „So schnell werdet ihr mich nicht los …“
    Ben versetzte es einen Stich zu sehen, wie innig sich Leo und Jonas in

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