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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Duffy
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vorbei war, ging Laurie wieder zurück aufs Podium und lächelte die Zuhörer stolz an. »Das«, sagte sie, »war nur ein kurzer Blick in das Leben, das Sie als einer der wenigen Glücklichen haben könnten, wenn Sie ausgewählt werden, der Cromwell-Familie beizutreten. Jetzt möchten wir Sie bitten, einen Cocktail mit uns zu trinken und einige Ihrer ehemaligen Kommilitonen kennenzulernen. Nutzen Sie sie als Informationsquelle. Sie sind hier, um zu helfen!«
    Ich eilte zum Ausgang, um mir einen Drink zu organisieren, bevor sich die älteren Kollegen darauf stürzten. Unversehens erspähte ich mich in dem Spiegel hinter dem Barmann. Alex Garrett, zurück auf dem Campus, ein Glas Wein trinkend.
    Und ich trug einen Nadelstreifen-Hosenanzug, eine Seidenbluse und ein Namensschild.
    Was hast du dir angetan? ,fragte ich mein Spiegelbild.
    Es gab keine Antwort
    Als ich mich umdrehte, wurde ich umgehend umringt von Studenten. Sie starrten auf mein Namensschild und streckten mir ihre Hände entgegen.
    »Hi, Miss Garrett.«
    »Schön, Sie kennenzulernen, Miss Garrett.«
    »Darf ich Sie etwas fragen, Miss Garrett?«
    Ich nickte. »Natürlich.«
    Ein Typ mit einer grellroten Krawatte, die viel zu groß war für seine streberhafte schlaksige Erscheinung, legte als Erster los. »Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften, die man haben muss, um an der Wall Street Erfolg zu haben?«
    Die Fähigkeit, deinen Stolz über Bord zu werfen und eine menschliche Fußmatte zu werden , war das Erste, was mir in den Sinn kam.
    Das konnte ich nicht sagen.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit einer kleinen Blondine zu, die selbstbewusst wirkte und mit Südstaatenakzent fragte:
    »Ist es schwierig für Sie, als Frau dort zu arbeiten?«
    Schwierig? Nein … Ich habe kein Problem damit, dass ich mit einem verlobten Kollegen geschlafen habe. Und ich habe absolut kein Problem damit, das Ziel eines irren Kunden/Stalkers zu sein. Solltest du mal probieren, Blondie! Ich bin sicher, dass sie dich einfach liiiiiieben.
    Das sollte ich nicht sagen.
    »Was hat Sie ursprünglich zu dem Beruf getrieben? Warum haben Sie Cromwell ausgewählt?«, fragte ein Typ, den ich auf der Stelle als zukünftigen Will-in-Ausbildung einordnete, weil er mit jeder Pore Großspurigkeit verströmte.
    Die Unwissenheit der Jugend. Ich habe Cromwell gewählt, weil ich kein Kostüm tragen muss. Die Wahl nach irgendeinem anderen Kriterium zu treffen, ist Zeitverschwendung. Es gibt keine Unterschiede.
    Das sollte ich wahrscheinlich auch nicht sagen. »Ich habe Cromwell gewählt wegen der vielfältigen Möglichkeiten, die die Firma bietet, und natürlich wegen ihres untadeligen Rufes.«
    »Also, Sie würden empfehlen, sich für einen Job im Finanzsektor zu bewerben?«
    »Absolut.«
    Lügnerin.
    »Haben Sie je Ihre Entscheidung, an die Wall Street zu gehen, bereut?«
    »Nie.«
    Lügnerin, Lügnerin.
    »Und Sie sind wirklich glücklich mit Ihrem Berufsweg und Ihrem Leben in der Firma?«
    »Ich könnte nicht glücklicher sein.«
    Schamlose. Pathologische. Lügnerin.
    In meinem ganzen Leben hatte ich mich noch nie so geschämt. Ich entschuldigte mich, ging hinüber zum Fenster und starrte auf die Studenten, die in seliger Unwissenheit, wie sehr ihr Leben sich ändern würde, sobald sie in die Arbeitswelt eingetreten waren, über den Campus schlenderten. Ich spürte ein erdrückendes Schuldgefühl, weil ich die jungen Menschen an gelogen hatte, die von mir aufrichtige Antworten erwarteten. Die erwarteten, dass ich ihnen half, ihren Weg ins Berufsleben zu finden.
    Und ich hatte ihnen ins Gesicht gelogen.
    Ich lauschte einer Gruppe Studenten, die aufgeregt über die Bewerbungsgespräche redeten, die sie am Vormittag gehabt hatten.
    »Er hat mich gefragt, an welcher Stelle ich die Zahnpasta aus der Tube drücke«, verkündete eine aufgeweckte Brünette, die ihre Freunde mit den Details ihres Interviews erfreute. »Was hat er eurer Meinung nach von mir erwartet? Was ist die richtige Antwort?«
    »Er wollte wahrscheinlich von dir hören, dass du von unten drückst, damit du auch sicher sein kannst, noch das letzte Bisschen herauszuquetschen. Verstehst du, Finanzmenschen wollen absolut nichts verschwenden.«
    Ein blonder Surfertyp, der besser nach Hollywood als in die Finanzwelt passte, schien ziemlich begeistert von sich zu sein, dass er den kryptischen Code geknackt hatte. »Sie haben sogar einen speziellen Ausdruck dafür an der Wall Street: kein Geld auf dem Tisch liegen lassen –

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