Allein unter Deutschen: Eine Entdeckungsreise (German Edition)
was shy.
Chorus
I was hanging out at noon,
Knowing that the end is soon,
I was feeling rather sad,
I made many people mad.
Now society is insane.
It’s time that we should remain.
All the vomit floods the planet.
The system is dead.
You will forget it.
Do what you want,
Do what you like,
Hand around and stay alive.
An dieser Stelle sind sich die Sänger nicht ganz sicher. Vielleicht heißt es auch »Hang around and stay alive«.
Dann der Schluß:
Time is not money, time’s life.
Die Bandmitglieder wollen jetzt trinken und rauchen. Das Problem ist: Ihnen wurde gesagt, daß sie vor dem Hotel nicht trinken und im Hotel nicht rauchen dürfen. Wie schafft man es da, beides gleichzeitig zu tun? Gute Frage. Sie setzen sich an einen Tisch und trinken und rauchen trotzdem. Irgendwann hat irgend jemand gesagt, daß das um diese späte Stunde okay wäre. Yoyo, der Bassist, sagt, daß er gerne »die Gesellschaft kritisiert«.
Und warum?
»Weil ich es kann.«
Kapitel 17 In dem ich die größte Moschee besichtige, den komischsten Bürgermeister und den witzigsten Klavierspieler kennenlerne und endlich begreife, wie sexy ein Tattoo und wie wichtig eine Dusche sein kann
Langsam dämmert mir, daß das eigentliche Öffentliche Denken erst in zwei oder drei Tagen stattfindet. Ich habe also plötzlich freie Zeit …
Die Nacht über mache ich einen drauf und statte am nächsten Tag der Moschee einen Besuch ab. Wenn ich nach Duisburg komme, riet mir mein lieber Freund Christof vor einiger Zeit, dann sollte ich die größte Moschee Deutschlands besichtigen. Größe finde ich immer gut. Heute ist Freitag, und Freitag ist der muslimische Sabbat. Es soll auch der meinige sein.
Warum? Warum nicht?!
Allah nimmt die Gebetswünsche seiner Geschöpfe fünfmal täglich entgegen. Die genauen Zeiten ändern sich jeden Tag. Heute stehen 5.29 Uhr, 13.19 Uhr, 17.20 Uhr und so weiter zur Auswahl. Ich nehme mir 13.19 Uhr vor. Ja, ich habe es überprüft. Es stimmt. Die Juden, ich weiß, sehen das anders. Die Stunden, an denen Gott ihrer Meinung nach Gebete akzeptiert, sind ganz andere. Aber für mich klingt 13.19 Uhr recht plausibel, ohne daß ich das jetzt begründen könnte. Ich gehe zur Moschee. Welch herrliche Liegenschaft! Was für ein wunderschöner Bau! Allah muß reich sein. Der Muezzin beginnt. Es ist die Stunde des Gebets. Die Moschee ist rappelvoll. Es sind mindestens 1000 Männer hier. Wie kriegen die Türken eine solche Besuchermenge zusammen? Es ist noch nicht einmal Wochenende. Nicht einmal in ihren feuchtesten Träumen kommen die Juden auch nur auf einen Bruchteil dieserZahl. Tja – 13.19 Uhr. Scheint wohl doch die bessere Zeit zu sein!
Aber, um der Wahrheit die Ehre zu erweisen, leicht ist es auch nicht gerade, ein Muslim zu sein. Haufenweise Liegestütze während des Gebets. Da würde ein jeder Jude streiken. Liegestütze! Und nachdem sie ihre Schuhe am Eingang ausgezogen haben, setzen sich diese Muslime auch noch auf den nackten Boden. Fragen Sie mich nicht wieso. Allah mag es eben so. Und falls nicht, laßt Ihn damit in Ruhe. Oder sucht euch eine andere Religion. Das letzte Mal, als ich in einer Moschee gebetet habe, war in Amman, Jordanien. Aus irgendeinem Grund war es da lustiger. Ich weiß auch nicht warum.
Aber wir sind hier in Deutschland. Und jeder, der hereinkommt, schaut mich an. Warum bloß? Ich tue mein Bestes, um in der Menge zu verschwinden. Ich knie mich hin, ich verbeuge mich, ich stehe auf, ich setze mich hin. Das ganze Programm. Aber ich falle offensichtlich noch immer auf. Wie denn, gibt es keinen Türken, der so aussieht wie ich? Ein Mann nähert sich mir, läßt ein Paar Socken vor meinem Gesicht baumeln und sagt: »Ein Euro.« Ich frage ihn auf arabisch, was sein Problem ist. Er versteht kein Wort, aber sobald er begreift, daß ich Araber bin, ergreift er die Flucht. Sinnlos, mit einem Araber zu diskutieren; er weiß, daß er den kürzeren ziehen wird.
»Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.« Ich liebe es, wie sie das rezitieren! Ich rezitiere es auch. Warum auch nicht?
Wie in so vielen Kirchen und bei so manchen Kulturveranstaltungen geht ein Hut herum. Nur daß es sich hier nicht um einen Hut, sondern um Plastikgefäße handelt. Die Leute tun Geld rein; aber nur Scheine, keine Münzen. Da kommt ziemlich schnell ein hübsches Sümmchen zusammen.
Der Gottesdienst ist bald beendet. Und nach all den Verbeugungen suche ich den Imam auf. Er heißt
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