Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
Vom Netzwerk:
Platte unten, würde ein Dolch in den Mund des Kopfes emporschnellen. Die Skala war in
Todgeweihter – Totes Fleisch – Erledigter – Glückloser – Potenzieller Überlebender (aber wahrscheinlich nicht)
unterteilt.
    »Zeit, wieder zu bescheißen«, sagte ich. Roger nickte. Auf drei sprangen wir beide, so hoch wir konnten, und landeten mit beiden Füßen auf der Metallplatte. Der Dolch sauste bis ganz nach oben und läutete eine Glocke. Ein weiterer goldener Schlüssel fiel in einen Schlitz neben der Platte.
    »Die Hälfte haben wir bereits«, stellte ich fest.
    »Wir sind böse«, meinte Roger.
    Auf der gegenüberliegenden Seite wartete eine Attraktion namens
Errate ihr Gewicht
. Etwa neun oder zehn unvorstellbare fette Leichenimitate lagen zu einem gigantischen Haufen aufgetürmt. Daneben befand sich eine kleine Bude mit einer vierstelligen Anzeige mit roten Zahlen, die derzeit auf
0000
stand. Mit einem Steuerknüppel aus Metall konnte man seine Schätzung anscheinend erhöhen oder senken.
    »Wo um alles in der Welt kauft er all diese Leichen?«, fragte Roger. »Weißt du, diese Dinger sind alles andere als billig. Um Halloween habe ich so ähnliche mal bepreist.«
    Ich drückte den Steuerknüppel nach rechts, um die Zahl auf der Anzeige zu erhöhen. Zehn Leichen zu je was, zweihundert Kilo? Natürlich mussten sie nicht notwendigerweise so viel wiegen wie echte Leichen, aber irgendeinen Anhaltswert brauchte ich. Als auf der Anzeige
2000
stand, drückte ich den Knopf am Steuerknüppel.
    Und erhielt einen so heftigen Stromschlag, dass ich zu Boden ging und nach Luft schnappte.
    Nachdem Roger mir aufgeholfen hatte, sah ich, dass sich nun auf der Anzeige ein nach oben weisender Pfeil befand. »Du bist dran«, teilte ich Roger mit. »Schätz höher.«
    Roger zog sein Hemd aus, wrang es aus und wickelte es um den Steuerknüppel. »Oh, brillante Idee, zumal jeder weiß, dass Elektrizität und Wasser eine entzückende Kombination ergeben.«
    Er bedachte mich mit einem finsteren Blick und zog das Hemd wieder an. »Na gut, was soll’s.« Er erhöhte den Wert auf
3000
und drückte den Knopf.
    Nach einem Aufschrei landete auch er auf dem Boden. Auf der Anzeige wies ein Pfeil nach unten.
    »Und jetzt? Machen wir einfach weiter, bis wir gar sind?«, verlangte Roger zu erfahren.
    »Wir könnten auf Charlotte warten.«
    »Wofür auf Charlotte warten?«, fragte sie und erschreckte uns damit beinah im wahrsten Sinn des Wortes zu Tode.
    »He, sind Sie in der Stimmung für einen kleinen, erfrischenden Stromschlag?«, fragte ich sie, als ich wieder atmen konnte.
    »Ich bin immer in der Stimmung für einen kleinen, erfrischenden Stromschlag«, gab sie zurück.
    Wir erklärten ihr, wie es funktioniert, und sie stellte die Anzeige auf
2500
ein. Dann drückte sie den Knopf, und ein dritter goldener Schlüssel landete im Schlitz daneben.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht fair ist«, merkte Roger an, während er die Finger seiner schmerzenden Hand abwechselnd beugte und streckte.
    Am Ende des Pfads erwartete uns eine große, vergoldete Tür mit vier übereinander angeordneten Schlössern. Allerdings hatten wir nur drei Schlüssel.
    Wir gingen den Weg zurück, doch soweit wir es beurteilen konnten, hatten wir alle verfügbaren Spiele benutzt. Wahrscheinlich war der Vergnügungspark noch nicht fertig gestellt. Das Schießstandskelett versuchte erneut, uns zu erschießen, aber wir rechneten damit und duckten uns, bevor die Kugeln in unsere Richtung flogen.
    »Äh …«, machte Roger. »Was jetzt?«
    »Wenn wir diese übergewichtigen Leichen zum Rollen bringen, könnten wir die Tür damit vielleicht aufbrechen«, schlug ich vor.
    »Hat jemand überprüft, ob die Tür überhaupt abgesperrt ist?«, fragte Charlotte.
    »Natürlich ist die Tür abgesperrt.«
    »Aha. Wissen Sie, ich besuche Abendkurse … na ja, zumindest tat ich das vor einem Jahr, als ich noch ein Leben hatte … und ich habe schon Gruppen von fünfundzwanzig Leuten gesehen, die vor einer unversperrten Klassentür standen, da alle annahmen, die erste Person stünde dort, weil sie versperrt sei.«
    »Ein faszinierender Einblick in die menschliche Psyche«, fand Roger. »Ich stimme dafür, dass wir es ausprobieren.«
    Wir kehrten zu der vergoldeten Tür zurück. Sie war versperrt.
    Ich führte die drei Schlüssel in die ihnen entsprechenden Schlösser ein und versuchte es erneut. Die Tür öffnete sich immer noch nicht.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich in

Weitere Kostenlose Bücher