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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eingeschlafen war. Es war Morgen. Sonnenlicht strömte durch die vorderen Fenster, und ich roch Kaffeeduft. Morelli hatte mir die Schuhe ausgezogen und mir eine leichte Decke übergelegt.
    Ich schlurfte in die Küche und goß mir eine Tasse Kaffee ein.
    Morelli schnallte gerade seine Pistole an. »Ich muß los«, sagte er. »Ich hab gestern abend noch deine Mutter angerufen und ihr gesagt, daß du hier bist. Sonst hätte sie sich vielleicht Sorgen gemacht.«
    »Danke. Das war nett von dir.«
    »Fühl dich wie zu Hause. Wenn irgendwas los ist, kannst du mich über den Piepser erreichen.«
    »Überwacht ihr die alte Nowicki?«
    Morelli blieb stehen. »Die ist schon weg. Ich hab gestern nacht noch jemanden hingeschickt. Das Haus ist leer.«
    »Mist!«
    »Vielleicht kriegen wir sie doch noch. Eine Fahndung ist schon rausgegangen. Das FBI hat einen langen Arm.«
    »Aber der Arzttermin –«
    »Den hat die Nowicki gestern abgesagt.«
    Er spülte den Rest seines Kaffees hinunter, stellte die Tasse ins Spülbecken und zischte ab. Im Eßzimmer blieb er plötzlich stehen und starrte einen Moment zu seinem Schuh runter. Als überlegte er. Ich sah, wie er einmal kurz den Kopf schüttelte. Dann machte er kehrt, lief zurück in die Küche, zog mich an sich und küßte mich. Gierig.
    »O Mann«, sagte er und ließ mich los. »Mich hat’s echt erwischt.«
    Und dann war er weg.
    Meine Mutter schaute mich erwartungsvoll an, als ich in die Küche kam. Na? sagte der Blick. Hast du mit ihm geschlafen?
    Meine Großmutter saß mit einer Tasse Tee am Tisch. Mein Vater war nirgends zu sehen. Und Sally saß, wieder in meinem alten rosaroten Bademantel, am Kopfende des Tischs und mampfte Schokoladenplätzchen.
    »Hey, Kumpel«, sagte er zu mir.
    »Sally hat uns erzählt, was gestern abend los war«, bemerkte Großmama. »Schade, daß ich nicht dabei war. Sally hat gesagt, du wärst bombastisch gewesen.«
    »Ausgerechnet im Altenheim mußt du dich prügeln«, sagte meine Mutter. »Was hast du dir nur dabei gedacht? Du weißt doch, wie die tratschen.«
    »Bis jetzt haben schon drei Leute angerufen«, berichtete Großmama. »Ich bin noch nicht mal dazugekommen, meinen Tee zu trinken. Bei uns geht’s zu, als wären wir Filmstars.«
    »Also, was gibt’s Neues?« fragte ich Sally. »Haben Sie heute schon was vor?«
    »Ich zieh um. Ich hab ne neue Bude gefunden. Gestern abend hab ich zufällig ein paar Freunde getroffen, die noch jemanden für ihre WG suchen. Sie haben ein Haus in Yardley.«
    »Ach, schade«, sagte Großmama. »Ich hab mich schon so dran gewöhnt, Sie hier in diesem rosa Bademantel sitzen zu sehen.«
    Ich pusselte rum, bis Sally aus dem Haus war. Dann duschte ich und räumte mein Zimmer auf. Ich ärgerte mich, daß Mrs. Nowicki mir entwischt war. Nur weil ich nicht früh genug mit Morelli geredet hatte. »Ach verdammt!« schrie ich laut. Jetzt fehlte nur noch, daß Joyce Barnhardt Maxine schnappte.
    »Scheiße!«
    Meine Mutter klopfte an die Tür. »Geht’s dir nicht gut?«
    Ich öffnete die Tür. »Nein, mir geht’s gar nicht gut. Ich hab einen Riesenfrust! Ich hab den ganzen Fall vermurkst, und jetzt muß ich auch noch Angst haben, daß Joyce Barnhardt mich aussticht.«
    Meine Mutter prustete verächtlich. »Joyce Barnhardt! Joyce Barnhardt kann dir nicht das Wasser reichen! Du bist doch tausendmal besser als diese Person.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Sieh einfach zu, daß du den Fehler, den du gemacht hast, korrigierst. Ich bin sicher, es ist nicht so schlimm. Diese Frau, hinter der du her bist, muß doch irgendwo sein.«
    »So einfach ist das nicht. Alles, was mir weiterhelfen könnte, ist mir durch die Lappen gegangen.« Bis auf Bernie, den Lustmolch, nach dem ich weiß Gott keine Sehnsucht hatte.
    »Bist du dir ganz sicher?«
    Nein, eigentlich nicht.
    »Du hast recht«, sagte ich. »Es kann nicht schaden, ein paar Dinge noch mal zu überprüfen.« Ich packte meine Umhängetasche und lief zur Treppe.
    »Kommst du zum Abendessen nach Hause?« fragte meine Mutter. »Es gibt Brathuhn und hinterher Erdbeerkuchen.«
    »Ja, zum Essen bin ich da.«
    Draußen wartete der Buick und setzte meiner Stimmung einen kräftigen Dämpfer auf. Es ist schwer, in dem dicken alten Ding die Powerfrau zu mimen. Viel einfacher wäre es zum Beispiel auf einer Ducati.
    Ich kroch auf den großen, breiten Sitz und schaute über das Steuerrad hinweg auf die blaßblaue Kühlerhaube, die sich ins Unendliche dehnte. Ich drehte den Schlüssel und gab

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