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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nichts?«
    »Das ist doch alles nur Scheiße«, versetzte Kenny.
    Mrs. Martin haute ihm eine runter. »Ich verbiete dir solche Worte!« Ohne Übergang wandte sie sich an mich. »Und was ist das überhaupt für ein Aufzug, in dem Sie hier erscheinen?« sagte sie. »Wenn Sie meine Tochter wären, würde ich Sie so nicht aus dem Haus gehen lassen.«
    Ich wich hastig zurück, ehe sie mir auch eine runterhauen konnte.
    »Diese Kinder!« sagte Vito Grizolli. »Was soll nur aus dieser Welt noch werden?«
    Und das von einem Mann, der in schöner Regelmäßigkeit seine Mitmenschen umlegte.
    Er drohte Kenny mit dem Finger. »Du hättest deinen Gerichtstermin einhalten sollen. Jetzt trag es wie ein Mann. Geh mit ihr und laß deine Anwälte ihre Arbeit tun.«
    »Ich hab Haarspray in den Augen«, beschwerte sich Kenny. »Sie tränen wie verrückt. Ich brauch einen Arzt.«
    Ich hielt ihm die Hintertür auf. »Hören Sie auf zu jammern«, sagte ich. »Ich krieg dauernd Haarspray in die Augen.«
    Ranger wartete unter der Markise. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Kampfhose, die in schwarze Stiefel hineingestopft war. Er hatte einen Körper wie Schwarzenegger, dunkles Haar, das er glatt zurückgekämmt trug, und ein Zweihundert-Watt-Lächeln. Er war umwerfend sexy, so nüchtern wie Batman und ein Kopfgeldjäger erster Güte.
    Er verpaßte mir die gebündelten zweihundert Watt. »Clever, das mit dem Haarspray.«
    »Fang jetzt bloß nicht so an.«
    Am Montag morgen erwachte ich mit einem Gefühl innerer Unruhe. Ich wollte endlich Maxine Nowickis Spur aufnehmen, aber ich saß fest, weil ihr letzter Hinweis immer noch nicht entschlüsselt war. Wieder nahm ich mir den Zettel vor, der Frust fraß mich fast auf. Sally Sweet hatte sich immer noch nicht gemeldet. Am liebsten hätte ich ihn gleich noch mal angerufen, aber es war erst acht Uhr, und ich hielt es für sehr wahrscheinlich, daß Transvestiten, die in einer Band spielten, nicht zu den Frühaufstehern gehörten.
    Ich war bei meiner zweiten Tasse Kaffee, als das Telefon läutete.
    »Ich bin’s«, sagte Sally.
    Ich las ihm den Zettel Buchstabe für Buchstabe vor.
    Schweigen.
    »Sally?«
    »Moment, Moment, ich überlege. Ich überlege. Ich war fast die ganze Nacht auf und hab ständig mit den Wimpern geklimpert und dem Hintern gewackelt. Das ist nicht so einfach, verstehen Sie.«
    Ich konnte im Hintergrund jemanden brüllen hören. »Was ist denn bei Ihnen los?«
    »Ach, das ist Sugar. Er hat das Frühstück fertig.«
    »Sugar macht Ihnen das Frühstück?«
    »Ich telefoniere mit Stephanie«, brüllte Sally zurück.
    »Mensch, ich hab niemanden, der mir das Frühstück macht.«
    »Tja, man muß eben mit einem Schwulen zusammenleben«, meinte Sally. »Die stehen aufs Kochen.«
    Das war bedenkenswert.
    »Ich will Sie nicht beim Frühstück stören«, sagte ich. »Ich bin jetzt noch eine Stunde zu Hause, dann fahr ich ins Büro. Wenn Sie’s raushaben, können Sie mich ja dort anrufen oder mir auf meinem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen.«
    »In Ordnung.«
    Ich duschte und wappnete mich für einen neuen Tag in der Glut. Ich gab Rex frisches Wasser und eine Handvoll Hamsterfutter, dem er nicht einmal einen Schnupperer gönnte.
    Ich hängte mir meine große schwarze Ledertasche über die Schulter, sperrte ab und ging die Treppe hinunter ins Foyer. Draußen dampfte der Asphalt, und die Sonne pulsierte an einem verhangenen Himmel. Den ganzen Weg bis zum Büro spielte ich Savage Garden und kam total aufgedreht an, weil mir der Verkehrsgott lauter grüne Ampeln beschert hatte.
    Connie war über eine Akte gebeugt, als ich reinkam. Ihr schwarzes Haar war rund um ihr Gesicht auftoupiert, das reinste Potemkinsche Dorf. Nichts als Fassade. Na ja, Hauptsache, sie zeigte sich nicht von hinten.
    »Wenn du mit dem großen Mann reden willst, der ist nicht da«, sagte sie.
    Lula schoß hinter einer Reihe Aktenschränke in die Höhe. »Der schiebt heut in der Mittagspause eine schnelle Nummer mit einer Ziege. Ich hab’s in seinem Kalender gelesen.«
    »Na, wie läuft’s?« fragte Connie. »Was Neues in der Nowicki-Sache?«
    Ich reichte Connie und Lula eine Kopie des letzten Schreibens. »Alles verschlüsselt.«
    »Na, da darfst du mich nicht fragen«, sagte Lula. »Mit Geheimcodes hab ich’s nicht so.«
    Connie biß sich auf die dickbemalte Unterlippe. »Vielleicht stehen die Zahlen für Buchstaben.«
    »Daran hab ich auch schon gedacht, aber rausgekommen ist nichts

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