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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»vielleicht hast du recht.« Er streckte sich, dann ging er in die Küche und holte seinen Piepser aus dem Kühlschrank. »Du bist sauer, weil ich nichts verspreche.«
    »Bin ich nicht! Ich würde überhaupt keine Versprechungen wollen!«
    »Du bist süß, wenn du lügst.«
    Ich zeigte mit steifem Arm zur Tür. »Raus!«
    Am nächsten Morgen hätte ich Eddie Kuntz anrufen und ihm die neuste Botschaft vorlesen können, aber ich wollte ihn von Angesicht zu Angesicht sprechen. Man hatte Maxine Nowickis Wohnung auf den Kopf gestellt, und zwei Frauen, die ihr verbunden waren, waren körperliche Verletzungen beigebracht worden. Ich hatte den Verdacht, daß da jemand hinter was ganz andrem als Liebesbriefen her war. Und vielleicht war dieser Jemand ja Eddie Kuntz.
    Kuntz war gerade dabei, sein Auto zu waschen, als ich vor dem Haus anhielt. Neben ihm auf dem Bordstein stand ein hämmerndes Radio. Er stellte seine Arbeit ein und schaltete den Höllenkasten aus, als er mich sah.
    »Haben Sie sie gefunden?«
    Ich gab ihm den Zettel mit der entschlüsselten Botschaft. »Das ist das einzige, was ich gefunden habe.«
    Er las und knurrte unwillig. »›Unser Platz‹«, sagte er. »Was soll das denn heißen?«
    »Ach, Sie wissen gar nichts davon, daß Sie beide einen besonderen Platz hatten?«
    »Wir hatten überall besondere Plätze. Woher soll ich wissen, welchen sie meint.«
    »Überlegen Sie.«
    Eddie Kuntz starrte mich an, und ich glaubte, ein primitives Räderwerk knirschen zu hören.
    »Sie meint wahrscheinlich die Bank«, sagte er schließlich. »Wir haben uns das erste Mal im Park getroffen. Sie hat auf ner Bank gesessen und ins Wasser geschaut. Von der Bank hat sie immer geredet, als wär’s ein Heiligtum oder so was.«
    »Ist das zu glauben!«
    Kuntz breitete die Hände aus. »Weiber!«
    Ein Lincoln Town Car schob sich an den Bordstein heran. Dunkelblau, getönte Scheiben, einen halben Kilometer lang.
    »Tante Betty und Onkel Leo«, sagte Eddie.
    »Riesenschlitten.«
    »Ja. Ich leih ihn mir manchmal aus, wenn ich mir ’n bißchen extra Knete verdienen will.«
    Um Leute darin spazierenzufahren oder um sie totzufahren? Das war mir nicht ganz klar.
    »In Ihren Unterlagen steht, daß Sie Koch sind. Aber Sie scheinen ziemlich viel zu Hause zu sein.«
    »Ich bin zur Zeit gerade ohne Job.«
    »Wann haben Sie das letztemal als Koch gearbeitet?«
    »Keine Ahnung. Heut morgen. Da hab ich mir ne Waffel getoastet. Was interessiert Sie das überhaupt?«
    »Reine Neugier.«
    »Konzentrieren Sie Ihre Neugier zur Abwechslung lieber auf Maxine.«
    Tante Betty und Onkel Leo näherten sich uns.
    »Hallo«, sagte Tante Betty. »Sind Sie Eddies neue Freundin?«
    »Nur eine Bekannte«, antwortete ich.
    »Na, ich hoffe, Sie werden bald zur Freundin. Sie stammen doch aus einer italienischen Familie, stimmt’s?«
    »Halb italienisch, halb ungarisch.«
    »Na ja, nicht jeder kann perfekt sein«, meinte sie. »Kommen Sie doch rein und essen Sie ein Stück Kuchen. Ich hab einen wirklich guten Früchte kuchen aus der Bäckerei mitgebracht.«
    »Das wird wieder eine Glut heute«, bemerkte Onkel Leo. »Ein Glück, daß wir die Klimaanlage haben.«
    »Ja, ihr habt ne Klimaanlage«, sagte Eddie Kuntz. »Ich nicht. Bei mir drüben isses wie in einem Backofen.«
    »Ich muß rein«, erklärte Onkel Leo. »Diese Hitze ist mörderisch.«
    »Vergeßt den Kuchen nicht«, sagte Tante Betty und folgte Leo die Treppe hinauf. »Ihr seid jederzeit willkommen zu einem Stück Kuchen.«
    »Sie unternehmen doch was, um Maxine aufzustöbern, oder?« fragte Kuntz. »Ich mein, Sie lassen’s doch nicht dabei bewenden, auf diese Botschaften zu warten?«
    »Ich bin die ganze Liste durchgegangen, die Sie mir gegeben haben. Die Geschäftsführerin vom 7-Eleven hat mir erzählt, daß Maxine am Sonntag abend im Laden war. Sonst hat bisher niemand sie gesehen.«
    »Verdammt noch mal, sie muß doch hier sein, wenn sie überall diese Botschaften verstreut. Wieso hat kein Mensch sie gesehen? Sie ist doch kein Phantom?«
    »Die Geschäftsführerin vom 7-Eleven hat was gesagt, was mir aufgefallen ist. Sie hat gesagt, Maxine hätte regelmäßig ein Los für die staatliche Lotterie gekauft, aber diesmal meinte sie, sie wäre nicht mehr auf einen Lotteriegewinn angewiesen.«
    Kuntz’ Mund wurde schmal. »Maxine ist eine Irre. Wer weiß, was in ihrem Kopf so vorgeht.«
    Ich vermutete, daß Eddie Kuntz sehr genau wußte, was in Maxines Kopf vorging.
    »Sie sind morgen um drei auf

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