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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nahe, daß ich seinen Atem spürte. »Ich dachte, du würdest den ärztlichen Befund über Maxine Nowickis Mutter hören wollen.«
    Ich legte die Sandwiches auf die Teller und verteilte den Krautsalat. »Solang es mir dabei nicht den Appetit verschlägt.«
    Morelli suchte im Kühlschrank nach einem Bier. »Sie ist skalpiert worden. Wie in den alten Indianerfilmen. Nur wurde in diesem Fall nicht so viel von ihrer Kopfhaut abgerissen, daß es sie umgebracht hat.«
    »Das ist ja krank! Wer tut denn so was?«
    »Gute Frage. Mama Nowicki redet nicht.«
    Ich stellte die Teller auf den Tisch. »Hat man keine Abdrücke auf dem Messer gefunden?«
    »Nein.«
    »Auch nicht die von Mrs. Nowicki?«
    »Richtig. Nicht mal die von Mrs. Nowicki.«
    Ich kaute schweigend mein Sandwich und dachte über diese neueste Entwicklung der Dinge nach. Skalpiert. Igitt.
    »Du suchst doch ihre Tochter«, sagte Morelli. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Stimmt.«
    »Meinst du, es könnte da eine Verbindung geben?«
    »Vor zwei Tagen habe ich mit einer von Maxines Freundinnen aus dem Diner gesprochen. Sie hatte eine dick eingebundene Hand, und als ich fragte, sagte sie, sie hätte sich aus Versehen den Finger abgeschnitten. Es wäre ein reiner Haushaltsunfall gewesen.«
    »Wie heißt diese Freundin?«
    »Margie Soundso. Sie wohnt in der Barnet Street und arbeitet abends im Silver Dollar.«
    »Hast du sonst noch Verstümmelungen zu bieten, von denen ich wissen sollte?«
    Ich probierte den Krautsalat. »Nein. Das ist schon alles. War nicht viel los diese Woche.«
    Morelli sah mich forschend an. »Du verheimlichst doch was.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich seh’s dir an.«
    »Du siehst mir gar nichts an.«
    »Du bist mir immer noch böse, weil ich nicht angerufen hab.«
    »Ich bin
nicht böse
!« Ich schlug mit der Faust auf den Tisch, daß meine Bierflasche hochsprang.
    »Ich wollte ja anrufen«, sagte Morelli.
    Ich stand auf und schmiß die leeren Teller und das Besteck zusammen, daß es nur so schepperte. »Du bist ein total gestörter Mensch.«
    »Ach ja? Und du kannst einem echt Angst machen.«
    »Soll das heißen, daß du vor mir Angst hast?«
    »Jeder Mann mit einem Funken Verstand hat Angst vor dir. Kennst du diese Geschichte vom scharlachroten Buchstaben? Du müßtest eigentlich eine Tätowierung auf der Stirn tragen, ›Vorsicht! Gefährliche Frau!‹«
    Ich rannte in die Küche und knallte das Geschirr auf die Arbeitsplatte. »Ich bin zufällig eine sehr nette Frau.« Mit zusammengekniffenen Augen drehte ich mich nach ihm um. »Was zum Teufel ist so gefährlich an mir?«
    »Eine ganze Menge. Du hast diesen gewissen Blick. Als wolltest du losgehen und Küchenvorhänge aussuchen.«
    »Diesen Blick habe ich
nicht
!« schrie ich. »Und wenn ich ihn hätte, dann bestimmt nicht, um
deine
Küchenvorhänge auszusuchen!«
    Morelli drängte mich zum Kühlschrank zurück. »Und ganz furchtbar gefährlich ist es, wie’s mir unter die Haut geht, wenn du dich so aufregst wie jetzt.« Er drückte sich an mich und küßte mein Ohr. »Und dein Haar… ich liebe dein Haar.« Er küßte mich noch einmal. »Gefährliches Haar, Baby.«
    Wahnsinn.
    Seine Hände umfaßten meine Taille; sein Knie schob sich zwischen meine Beine. »Und ein gefährlicher Körper.« Seine Lippen streichelten meinen Mund. »Gefährliche Lippen.«
    Das verstieß alles gegen das Programm. Gegen mein Programm. »Hör zu, Morelli, die Fleischklopse waren echt eine nette Idee, aber…«
    »Halt die Klappe, Stephanie.«
    Und dann küßte er mich. Seine Zunge berührte die meine, und ich dachte, na schön, was zum Teufel, vielleicht bin ich wirklich gefährlich. Vielleicht ist dieser Programmverstoß gar nicht so schlecht. Es hatte schließlich mal eine Zeit gegeben, da hatte ich mir nichts mehr gewünscht, als einen Orgasmus mit Morelli. Na also, hier war meine Chance. Wir waren uns schließlich nicht fremd. Und verdient hatte ich’s auch.
    »Vielleicht sollten wir ins Schlafzimmer gehen«, sagte ich. Weg von den scharfen Messern, für den Fall, daß was schiefgehen sollte und ich in Versuchung käme, ihm eines von ihnen zwischen die Rippen zu stoßen.
    Morelli trug Jeans und ein dunkelblaues T-Shirt. Unter dem T-Shirt waren ein Piepser und eine .38er. Er nahm den Piepser ab und legte ihn in den Kühlschrank. Er verriegelte die Wohnungstür und zog im Flur die Schuhe aus.
    »Was ist mit der Kanone?« fragte ich.
    »Die kommt mit. Diesmal laß ich mich von nichts

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