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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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einem Bord über der Toilette gestapelt. Morellis Zahnbürste, Zahnpasta und Rasierapparat lagen links auf der Ablage neben dem Waschbecken. Ich hatte meine Sachen rechts hingelegt. ›Er‹ und ›Sie‹. Ich gab mir im Geist einen kräftigen Rempler. Reiß dich zusammen, Stephanie, das ist keine romantische Liebesgeschichte. Das ist das Resultat eines Wohnungsbrands. Über dem Waschbecken war ein Apothekerschränkchen, aber ich brachte es nicht fertig, die Tür zu öffnen. Das wäre mir wie Schnüffeln vorgekommen, und ich hatte auch ein bißchen Angst davor, was ich finden würde.
    Ich duschte, putzte mir die Zähne und frottierte mir gerade die Haare, als Morelli an die Tür klopfte.
    »Eddie Kuntz ist am Telefon«, sagte er. »Soll er zurückrufen?«
    Ich wickelte mich in das große Handtuch ein, machte die Tür einen Spalt auf und streckte meine Hand raus. »Gib her.«
    Morelli reichte mir das schnurlose Telefon. Sein Blick saugte sich an meinem Badetuch fest. »Wahnsinn«, flüsterte er.
    Ich wollte die Tür zumachen, aber er hielt immer noch das Telefon fest. Ich hielt mit einer Hand das Badetuch und hatte die andere am Telefon, während ich versuchte, die Tür mit dem Knie zuzudrücken. Ich sah, wie seine Augen dunkel und weich wurden wie geschmolzene Schokolade. Ich kannte diesen Blick. Er war mir jedesmal zum Verhängnis geworden.
    »So geht das nicht«, sagte Morelli, dessen Blick jetzt durch den schmalen Türspalt hindurch vom Badetuch zu meinen Beinen wanderte und wieder zurück zum Badetuch.
    »Hallo?« schallte Kuntz’ Stimme aus dem Telefon. »Stephanie?«
    Ich versuchte, Morelli das Telefon zu entwinden, aber er ließ nicht locker. Ich kriegte Herzflattern und begann, an ungewöhnlichen Stellen zu schwitzen.
    »Sag ihm, du rufst zurück«, sagte Morelli.

9
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Laß das Telefon los!«
    Morelli überließ mir den Apparat, aber seinen Fuß zog er nicht aus dem Türspalt.
    »Was gibt’s?« sagte ich zu Kuntz.
    »Ich möchte einen Fortschrittsbericht.«
    »Null Fortschritt.«
    »Sie würden’s mir doch sagen, oder?«
    »Natürlich. Ach, übrigens – gestern hat jemand mein Auto mit Benzin übergossen und eine Feuerbombe in meine Wohnung geschmissen. Sie wissen nicht zufällig, wer das gewesen sein könnte?«
    »Du meine Güte! Nein. Glauben Sie, daß es Maxine war?«
    »Warum sollte Maxine meine Wohnung in Brand stecken?«
    »Ich weiß auch nicht. Weil Sie für mich arbeiten?«
    Morelli langte rein und packte das Telefon. »Später«, sagte er zu Kuntz, unterbrach die Verbindung und warf den Apparat ins Waschbecken.
    »Ich finde nicht, daß das ne gute Idee ist«, sagte ich. Und dachte gleichzeitig, warum nicht? Meine Beine waren frischrasiert, und ich hatte praktisch nichts auf dem Leib, so daß damit ein peinlicher Schritt schon mal entfiel. Und nach allem, was ich mitgemacht hatte, verdiente ich einen Orgasmus. Ich mein, das war das mindeste, was ich für mich tun konnte.
    Morelli drängte sich rein und drückte seinen Kopf an meine nackte Schulter. »Ich weiß«, sagte er, »die Idee ist ganz schrecklich.« Sein Mund streifte über meinen Hals gleich unterhalb des Ohrläppchens. Einen Herzschlag lang versanken unsere Blicke ineinander, dann küßte Morelli mich. Sein Mund war sanft, und der Kuß dauerte an. In der High-School hatte meine beste Freundin, Mary Lou, mir erzählt, Morelli hätte flinke Hände. Das Gegenteil war wahr. Morelli verstand sich auf Tempoverzögerung. Morelli wußte gut, wie man eine Frau an den Rand des Wahnsinns trieb.
    Wieder küßte er mich, unsere Zungen berührten einander, und der Kuß wurde tiefer. Seine Hände berührten meine Taille, wanderten zu meinem Rücken, drückten mich an ihn, und entweder hatte er einen Wahnsinnsständer, oder sein Schlagstock drückte mir in den Bauch. Ich war ziemlich sicher, daß es ein Ständer war. Und ich dachte, wenn ich diesen schönen großen Zauberstab nur tief in mich reinholen könnte, würden alle meine Sorgen davonfliegen.
    »Ich hab welche«, sagte Morelli.
    »Was hast du?«
    »Kondome. Ich hab einen ganzen Karton. Erstklassige Investition. Spitzenqualität.«
    So wie’s bei mir abging, hielt ich es für unwahrscheinlich, daß uns der Karton bis Sonntag reichen würde.
    Dann begann er wieder, mich zu küssen, meinen Hals, mein Schlüsselbein, den Ansatz meines Busens über dem Handtuch. Und dann fiel das Handtuch zu Boden, und Morelli schob seinen Mund zu meiner Brust, und mich durchzuckte

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