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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nur: Joyce Barnhardt.«
    »Na und? Ich hab ihr nen Auftrag gegeben.« Vinnie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Hey, Mann, hast wohl ne tolle Nacht verbracht?«
    »Ich kann es nicht glauben«, rief ich, die Hände hochwerfend. »Ich hab geduscht. Ich hab mir die Haare gewaschen. Ich hab mich geschminkt und frische Sachen angezogen. Ich hab gefrühstückt, und danach hab ich mir die Zähne geputzt. Woher wollen alle wissen, daß ich ne tolle Nacht hinter mir habe?«
    »Du siehst anders aus«, sagte Vinnie.
    »Rundum zufrieden«, sagte Connie.
    »Entspannt«, fügte Lula hinzu.
    »Ich will nicht darüber reden«, schrie ich. »Ich will über Joyce Barnhardt reden. Du hast ihr Maxine Nowicki gegeben. Wie kommst du dazu? Nowicki ist mein Fall.«
    »Du bist nicht weitergekommen, da habe ich mir gedacht, na schön, soll Joyce mal ihr Glück versuchen.«
    »Ich weiß genau, wie Joyce sich diesen Fall geangelt hat«, sagte ich. »Und ich werd’s deiner Frau erzählen.«
    »Wenn du das meiner Frau erzählst, erzählt die’s ihrem Vater, und dann bin ich ein toter Mann. Und ihr seid arbeitslos.«
    »Da hat er nicht ganz unrecht«, meinte Lula. »Dann sind wir alle arbeitslos.«
    »Ich will, daß du ihr den Fall wieder nimmst. Lula und ich hatten Maxine schon im Kasten, da kam Joyce mit ihrer Schlampentruppe reingestürmt und hat alles vermasselt.«
    »Okay, okay«, sagte Vinnie. »Ich red mit ihr.«
    »Du nimmst ihr Nowicki weg.«
    »Okay.«
    »Sally hat angerufen und gesagt, daß er heut abend mit in die Bar geht«, berichtete ich Lula. »Willst du auch mitkommen?«
    »Klar, ich möchte doch den Spaß nicht verpassen.«
    »Brauchst du ein Auto?«
    »O nein«, antwortete Lula. »Ich hab ein neues Auto.« Ihr Blick glitt an mir vorbei zur Tür. »Jetzt brauch ich nur noch den passenden Mann dazu. Er hat auch schon einen Namen.«
    Connie und ich drehten uns um. Es war Ranger, ganz in Schwarz, das Haar zum Pferdeschwanz gebunden, im Ohr eine kleine goldene Kreole, die wie die Sonne blitzte.
    »Yo«, sagte Ranger. Er starrte mich einen Moment lang an und lächelte. »Morelli?«
    »Scheiße«, sagte ich. »Das wird langsam peinlich.«
    »Ich wollte die Thompson-Papiere holen«, sagte Ranger zu Connie.
    Connie reichte ihm einen Hefter. »Viel Glück.«
    »Wer ist Thompson?«
    »Norvil Thompson«, antwortete Ranger. »Hat einen Spirituosenladen überfallen, vierhundert Dollar und eine Flasche Wild Turkey mitgenommen. Gleich auf dem Parkplatz hat er angefangen zu feiern. Ein Parkplatzwächter hat ihn dort gefunden, als er seinen Rausch ausschlief, und die Bullen geholt. Zu seinem Gerichtstermin ist er nicht erschienen.«
    »Wie immer«, bemerkte Connie.
    »Er hat das schon früher gemacht?«
    »Zweimal.«
    Ranger unterschrieb seinen Vertrag, gab ihn Connie zurück und sah mich an. »Willst du mir dabei helfen, diesen Cowboy einzufangen?«
    »Er schießt doch nicht auf mich, oder?«
    »Ach«, meinte Ranger, »wenn’s so einfach wär.«
    Ranger fuhr einen neuen schwarzen Range Rover. Rangers Autos waren immer schwarz. Sie waren immer neu. Sie waren immer teuer. Und sie waren immer zweifelhafter Herkunft. Ich fragte Ranger nie, woher er seine Autos bekam. Und er fragte mich nie nach meinem Gewicht.
    Wir durchquerten die Innenstadt und bogen nach rechts in die Stark Street ab. Nach kurzer Fahrt gelangten wir in ein Viertel heruntergekommener alter Reihenhäuser. Es war Mittag, und Mütter, die von Sozialhilfe lebten, hockten mit ihren Kindern auf den Treppen vor den Häusern, in deren Innerem man kaum atmen konnte vor Hitze.
    Ich blätterte den Hefter durch, um mir ein Bild von Thompson zu machen. Schwarz, einsfünfundsiebzig groß, 85 Kilo, Alter vierundsechzig. Erkrankung der Atemwege. Das hieß, daß wir kein Pfefferspray benutzen konnten.
    Ranger hielt vor einem zweistöckigen Backsteinhaus. Bandenparolen waren an die Mauer und an die Vortreppe gesprüht. Fast-Food-Verpackungen verstopften den Rinnstein, und der Bürgersteig war mit Müll übersät. Das ganze Viertel roch wie ein riesiger Bohnen-Burrito.
    »Der Typ ist nicht so gefährlich, wie es auf dem Papier aussieht«, sagte Ranger. »Eigentlich ist er vor allem eine Nervensäge. Er ist ständig besoffen, drum hat’s gar keinen Sinn, ihm mit einer Kanone zu drohen. Er hat Asthma, folglich fällt Spray aus. Und er ist so alt, daß man blöd dasteht, wenn man ihn verprügelt. Wir stecken ihn in Handschellen und tragen ihn raus. Deswegen hab ich dich mitgenommen. Um

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