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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ihn rauszutragen, braucht’s zwei Leute.«
    Wunderbar.
    Zwei Türen weiter saßen zwei Frauen. »Sie kommen wohl wegen dem alten Norvil?« fragte die eine. »Ist er mal wieder abgehauen, statt brav zum Gericht zu gehen?«
    Ranger hob grüßend die Hand. »Hallo, Regina, wie läuft’s?« »Schon besser, wo Sie jetzt hier sind.« Sie drehte den Kopf nach einem offenen Fenster im Erdgeschoß. »Hey, Deborah«, rief sie. »Ranger ist hier. Er will uns ein bißchen aufheitern.«
    Ranger trat ins Haus und ging zur Treppe. »Zweiter Stock«, sagte er.
    Ich fing an, kalte Füße zu kriegen. »Was hat sie gemeint, als sie gesagt hat, du wirst sie aufheitern?«
    Ranger war auf dem Treppenabsatz im ersten Stock. »Im zweiten Stock haben wir zwei Mieter. Thompson wohnt links. Ein Zimmer mit Bad. Nur ein Ausgang. Um diese Zeit müßte er eigentlich schon zu Hause sein. Regina hätt’s mir gesagt, wenn sie ihn hätte weggehen sehen.«
    »Ich hab das Gefühl, daß es da noch was gibt, was ich über diesen Typen wissen sollte.«
    Ranger war schon halb die nächste Treppe rauf. »Nur, daß er völlig irre ist. Und wenn er seinen Schwanz rauszieht, um zu pinkeln, dann weich lieber aus. Er hat Hanson mal markiert, und Hanson schwört, daß er mindestens vier Meter weg war.«
    Hanson war auch Kopfgeldjäger. Er arbeitete meistens für Gold Star Bail Bonds. Hanson war mir nie als jemand aufgefallen, der zum Flunkern neigte. Ich machte deshalb prompt kehrt und rannte die Treppe wieder runter. »Das reicht mir. Ich ruf Lula an, sie soll mich abholen.«
    Eine energische Hand packte mich am Schlafittchen. »Kommt nicht in Frage«, sagte Ranger. »Mitgehangen, mitgefangen.«
    »Ich möcht mich aber nicht anpinkeln lassen.«
    »Dann halt einfach die Augen offen. Wenn er zum Hosenstall greift, stürzen wir uns auf ihn.«
    »Also, weißt du, ich könnt ne Menge gute Jobs haben«, sagte ich. »Ich hab’s nicht nötig, so was zu tun.«
    Ranger hatte den Arm um mich gelegt und zog mich mit sich die Treppe hinauf. »Das hier ist nicht einfach ein Job. Das ist eine Dienstleistung. Wir sorgen für die Aufrechterhaltung des Gesetzes, Baby.«
    »Ach, bist du deshalb Kopfgeldjäger geworden? Weil du ans Gesetz glaubst?«
    »Nein, ich mach’s wegen dem Geld. Und weil die Menschenjagd das ist, was ich am besten kann.«
    Wir erreichten Thompsons Tür, und Ranger bedeutete mir, auf die Seite zu gehen, als er klopfte.
    »Blöde Ärsche!« schrie jemand aus der Wohnung.
    Ranger lächelte. »Norvil ist zu Hause.« Er klopfte noch einmal. »Machen Sie auf. Ich muß mit Ihnen reden.«
    »Ich hab euch schon unten auf der Straße gesehen«, sagte Norvil durch die geschlossene Tür, »und wenn ihr denkt, ich mach euch auf, könnt ihr warten, bis ihr schwarz werdet.«
    »Ich zähl jetzt bis drei, dann brech ich die Tür auf«, sagte Ranger. »Eins, zwei…« Er drehte am Türknauf, aber die Tür war immer noch abgeschlossen. »… drei!« Keine Reaktion aus der Wohnung. »Verdammter sturer alter Säufer«, sagte Ranger.
    Er trat zurück und versetzte der Tür gleich links vom Knauf einen kräftigen Tritt. Holz splitterte, und die Tür flog krachend auf.
    »Blöde Ärsche«, schrie Norvil wieder.
    Mit der Kanone in der Hand trat Ranger vorsichtig in die Wohnung. »Ist schon okay«, sagte er zu mir. »Er ist nicht bewaffnet.«
    Ich folgte Ranger in die Wohnung und blieb neben ihm stehen. Norvil war auf der anderen Seite des Zimmers, mit dem Rücken zur Wand. Rechts von ihm standen ein angeschlagener Resopaltisch und ein einsamer Stuhl. Auf dem Tisch stand ein großer Karton voller Nahrungsmittel: Ritz-Cracker, Schokoflakes, ein Beutel Marshmallows, eine Flasche Ketchup. Und neben dem Tisch stand ein Riesenkühlschrank. Norvil hatte ein verwaschenes T-Shirt mit der Aufschrift ›Benzin kauft man nur bei Bud‹ und eine ausgebeulte, schmutzige Khakihose an. Er hielt einen Karton Eier in der Hand.
    »Blöde Ärsche«, schrie Norvil, und eh ich wußte, wie mir geschah – klatsch, klebte mir ein Ei an der Stirn. Ich sprang zurück, und die Ketchupflasche segelte knapp an meinem Ohr vorbei, knallte in den Türrahmen, daß die rote Soße auseinanderspritzte. Es folgten ein Glas mit sauren Gurken und weitere Eier. Ranger kriegte ein Ei auf den Arm, ich eins mitten auf die Brust. Ich drehte mich, um einem Glas Mayonnaise auszuweichen, und bekam ein Ei an den Hinterkopf. Norvil war außer Rand und Band und schmiß alles, was ihm unter die Hände kam … Cracker,

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