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Aller guten Dinge sind vier

Aller guten Dinge sind vier

Titel: Aller guten Dinge sind vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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war drei Uhr, und ich hoffte so halb, es würde bald wieder eine nette ältere Dame italienischer Abstammung aufkreuzen. Mit Abendessen diesmal. Immer wieder schaute ich zum Fenster raus, aber keine Essensbringerin ließ sich sehen. Das stellte mich vor ein echtes Problem: Wenn ich jetzt angefangen hätte, hier in Morellis Küche rumzuwirtschaften und ihm das Abendessen zu kochen, wär ich mir vorgekommen wie in einem Doris-Day-Film.
    Evelyn rief an und sagte, heute wär mein Glückstag. Beide Frauen wären im Helen Fuld behandelt worden. Beide Frauen würden zur Nachuntersuchung zu ihren eigenen Ärzten gehen. Sie nannte mir die Namen der behandelnden Ärzte. Ich sagte, ich wäre ihr ewig dankbar. Worauf sie sagte, eine detaillierte Beschreibung von Morellis Bettverhalten würde ihr auch reichen.
    Ich rief bei den Ärzten an und log, daß sich die Balken bogen. Ich hätte meinen Termin vergessen, erklärte ich den Sprechstundenhilfen. Beide Frauen hatten Mittwochtermine. Mensch, war ich gut.
    Dann schleppte sich Morelli rein, in schweißnassem T-Shirt. Er ging zum Kühlschrank und streckte seinen Kopf ins Tiefkühlfach. »Ich brauch unbedingt eine Klimaanlage in diesem Haus.«
    Ich fand, das Wetter sei ganz angenehm im Vergleich zu gestern. Heute konnte man wenigstens dort, wo die Sonne war, einen gelblichen Schimmer hinter dem schmutzgrauen Dunst erkennen.
    Er zog den Kopf aus dem Tiefkühlfach, warf seine Kanone auf die Arbeitsplatte und nahm sich ein Bier.
    »Schlechter Tag?«
    »Wie immer.«
    »Ich hab dich in Nord-Trenton gesehen.«
    »Hast du mich beschattet?«
    »Ich hab das Auto erkannt. Du hast das 7-Eleven überwacht, stimmt’s?«
    »Unentwegt.«
    »Drogen?«
    »Falschgeld.«
    »Ich dachte, du dürftest mir nichts sagen.«
    »Scheiß drauf. Die Freunde vom Finanzministerium haben den ganzen Fall so verbockt, daß es keine Rolle mehr spielt. Seit fünf Jahren, soweit uns bekannt ist, wahrscheinlich länger, kommen aus Trenton falsche Zwanziger. Die Fahnder vom Finanzministerium haben die Quelle geortet. Sie gehen rein, um sich den Kerl zu schnappen. Keine Druckplatten, wo sie eigentlich sein sollten. Kein Papier. Nichts. Und Blüten flattern plötzlich auch keine mehr rum. Wir können nicht mal jemanden festnehmen. Wir stehen da wie ein Haufen gottgerdammte Amateure. Bis plötzlich gestern im 7-Eleven in der Olden Street zwei Zwanziger auftauchen. Also fangen wir wieder von vorn an, überwachen den Laden, um zu sehen, wer da ein- und ausgeht.«
    »Der Kassierer wußte nicht, wer ihm die Scheine gegeben hatte?«
    »Die wurden erst auf der Bank entdeckt, als der Schalterbeamte sie zur Einzahlung abgezählt hat.«
    »Und was meinst du?«
    »Ich bin der Meinung, daß wir beim erstenmal den Richtigen hatten. Durch irgendeinen blöden Zufall war das Material nicht da.«
    »Mir fällt da gerade was Komisches ein. Wir haben den Tod von Helen Badijian doch ihrer Verbindung mit Maxine zugeschrieben. Aber vielleicht hatte sie mit Maxine gar nichts zu tun. Vielleicht hatte ihre Ermordung mit dem Falschgeldhandel zu tun.«
    »Daran hab ich auch schon gedacht, aber die Art, wie sie umgebracht wurde, verweist auf eine Verbindung mit Maxine. Sie ist zwar durch einen Schlag auf den Kopf getötet worden, aber man hatte ihr auch einen Finger abgehackt.«
    Ich hatte noch einen viel verrückteren Einfall, aber ich wollte ihn nicht laut aussprechen und dann womöglich als Idiotin dastehen.
    Das Telefon läutete, und Morelli ging ran. »Ja, Mrs. Plum«, sagte er.
    Ich sprang von meinem Stuhl auf und rannte. Auf halbem Weg durchs Eßzimmer erwischte mich Morelli hinten am Hemd und riß mich mit einem solchen Ruck zurück, daß ich ihm an die Brust flog.
    »Deine Mutter«, sagte er und drückte mir das Telefon in die Hand.
    »Stephanie«, sagte meine Mutter. »Was hör ich da, du bist schwanger?«
    »Ich bin nicht schwanger. Das hier ist eine Wohngemeinschaft und keine Ehe.«
    »Überall wird geredet. Alle sind überzeugt, daß du schwanger bist. Was soll ich Mrs. Crandle sagen?«
    »Sag ihr, daß ich nicht schwanger bin.«
    »Dein Vater will dich sprechen.«
    Ich wartete.
    »Dad?«
    »Ja«, sagte er. »Wie läuft der Buick? Du mußt immer Super tanken, das weißt du?«
    »Keine Sorge. Ich tanke immer Super.« Ich tankte
nie
Super. Dieser Schlitten verdiente kein Super. Er war häßlich.
    Er gab das Telefon wieder an meine Mutter, und ich konnte förmlich sehen, wie sie die Augen verdrehte.
    »Ich hab einen schönen Schmorbraten

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