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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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und ab. Noch hatte er Ellen nicht gefragt, wo sie gewesen war.
    »Ich habe bereits mit der Polizei gesprochen«, sagte er, »man hat mir geraten, aufs Revier zu kommen und Anzeige zu erstatten und eine einstweilige Verfügung gegen Saskia zu erwirken. Jack hat noch einmal Glück im Unglück gehabt, es hätte viel schlimmer ausgehen können, ich dachte, der Junge wäre tot, als ich ihn unten an der Treppe habe liegen sehen.« Er sah Ellen an. »Hast du das nicht auch gedacht? Ich hätte mich schon längst um diese einstweilige Verfügung kümmern sollen, dann wäre es vielleicht nie so weit gekommen. Das werde ich mir niemals verzeihen, niemals.« Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Ich frage michimmer noch, wie sie überhaupt hier hereingekommen ist«, sagte er schließlich.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Ellen mit matter Stimme. Sie hatte sich auf die Ledercouch ihres Großvaters gelegt, einen Arm über ihren Augen. Patrick hatte sie gleich beim Nachhausekommen gefragt, ob er ihr einen Tee machen solle, und sie hatte bejaht, aber bisher keinen Tee bekommen. »Ich habe den Schlüssel nach dem letzten Mal woanders versteckt.«
    »Was?«
    Ellen bemerkte ihren Schnitzer zu spät. Sie nahm ihren Arm herunter und öffnete die Augen. Patrick war wie angewurzelt stehen geblieben und starrte sie an.
    »Was heißt ›nach dem letzten Mal‹?«
    Sie machte den Mund auf und wieder zu. Einerseits wollte sie ihn nicht belügen, ihn andererseits aber nicht noch mehr in Rage bringen. Eine schier unmögliche Gratwanderung.
    »Als wir in den Bergen waren, hat sie eine Packung Kekse an die Tür gestellt. Ich vermute, sie hat sie in meiner Küche gebacken«, sagte sie zu guter Letzt.
    » Was? Sie ist schon einmal hier eingebrochen, und du hast mir kein Wort davon gesagt?«
    »Na ja, ich war mir nicht sicher.« Ellen setzte sich auf und verschränkte die Arme schützend über ihrem Bauch. »Es war nur so ein Gefühl.« Patricks Blick machte ihr fast Angst. Als ob er sie schlagen wollte. Sie sah im Geist vor sich, wie er Saskia gepackt und vom Boden hochgerissen hatte, als würde er sie gleich gegen die Wand schleudern wollen. »Ich bin nicht Saskia«, sagte sie unwillkürlich.
    »Das weiß ich«, entgegnete er ärgerlich und machte eine ungeduldige, angewiderte Handbewegung. »Aber warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Ich wollte dich nicht aufregen. Ich weiß doch, wie sehr du dich darüber aufregst.«
    »Du hast die Kekse natürlich sofort weggeworfen.«
    »Natürlich«, sagte sie. Ehrlichkeit wurde oft überbewertet.
    »Wahrscheinlich hat sie Rattengift hineingetan oder was weiß ich!«
    »Sie will dich nicht umbringen, Patrick. Sie liebt dich.«
    »Woher willst du das wissen?« Er fuchtelte aufgebracht herum. »Du hast doch keine Ahnung, wie diese Frau tickt! Großer Gott, gestern Abend hat sie an unserem Bett gestanden und uns im Schlaf beobachtet!«
    »Ich habe vorhin im Krankenhaus mit ihr gesprochen«, gestand Ellen. »Ich glaube, es ist vorbei. Ich bin mir ziemlich sicher. Sie hat es mir jedenfalls versprochen. Außerdem wird sie für ziemlich lange Zeit ans Bett gefesselt sein.«
    Patrick kam näher und setzte sich auf den Stuhl vor der Couch. Ihre Großmutter hatte zum Fernsehen immer auf diesem Stuhl gesessen. Patrick sah zu groß, zu grobschlächtig für das Sitzmöbel aus. Ellen hätte ihn am liebsten aufgefordert, sich woanders hinzusetzen.
    »Du hast mit ihr gesprochen …«, sagte er langsam. »Wieso hast du das getan?«
    »Ich hatte das Gefühl, ich könnte etwas erreichen, wenn ich mit ihr spreche.«
    »Sicher.« Patrick fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und rieb seine stoppelige Haut. »Habt ihr zwei Mädels euch nett unterhalten?«
    »Sie ist völlig am Ende, Patrick«, begann Ellen.
    »Ach herrje, das arme, arme Ding!«
    Ellen schwieg. Er hatte das Recht, sarkastisch zu sein.
    Sie sahen sich einige Sekunden in die Augen, dann wandte Patrick den Blick ab, schüttelte den Kopf und holte tief Luft. »Eigentlich solltest du auf meiner Seite sein.«
    »Das bin ich auch!«, sagte Ellen sofort.
    »Mir kommt es aber so vor, als wärst du auf ihrer Seite.«
    »Das ist … albern.«
    »Wenn du einen Exfreund hättest, der dich stalken würde, wieich von Saskia gestalkt werde, würde ich keine Sekunde zögern. Ich würde ihm den Schädel einschlagen.«
    »Willst du damit sagen, ich hätte Saskia eine reinhauen sollen?«, bemerkte Ellen.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Patrick müde. Er lehnte sich

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