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Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Alles aus Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Alles aus Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Moriarty
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Leben erwecken?«
    »Ich kann das vollkommen verstehen«, sagte Anne. »Es ist die Angst, die einen rasend macht vor Wut.«
    »Du wirst das verstehen, wenn du selbst Mutter geworden bist, Ellen.« Maureen lächelte ihr zu.
    Ellen, die sich schon darauf freute, als Mutter genau das Gegenteil ihrer eigenen Mutter zu sein, und sich in zarten Farben ausmalte, wie sie die fieberheiße Stirn ihres Kindes mit zärtlicher kühler Hand streicheln würde, erwiderte: »Ja, das denke ich auch.«
    »Dad war nicht sauer auf mich, als ich mir den Arm gebrochen habe«, sagte Jack. »Er war sauer auf Saskia.«
    Am Tisch trat ein angespanntes, betretenes Schweigen ein.
    Dann sagte Patrick: »Ja, weil es ihre Schuld war.«
    »Es war ein Unfall«, widersprach Jack. »Und eigentlich warst du derjenige, der sie gestoßen hat.«
    »Du hast recht, mein Schatz, es war ein Unfall, aber was dein Vater sagen will, ist, dass Saskia nicht mitten in der Nacht hier im Haus hätte sein dürfen«, sagte Maureen.
    »Was hat die Polizei dazu gemeint?«, wandte sich George an seinen Sohn.
    »Du warst wegen Saskia bei der Polizei?« Jack fuhr herum und sah seinen Vater vorwurfsvoll an. »Muss sie jetzt ins Gefängnis?«
    »Nein«, antwortete Patrick. »Aber sie kann nicht einfach hier raus- und reinspazieren, wie sie will, das verstehst du doch, oder? Die Polizei wird ihr klarmachen, dass sie sich in Zukunft von uns fernhalten muss.«
    »Na schön. Ob sie dann auch nicht mehr zu meinen Fußballspielen kommt? Doch, ich glaub schon.«
    Ellen zog scharf die Luft ein.
    »Herr im Himmel«, murmelte George.
    »Wovon redest du, Jack?« Patrick legte sein Brötchen ganz langsam auf seinen Teller.
    »Sie guckt bei allen meinen Spielen zu«, antwortete der Junge.
    Patrick schüttelte den Kopf. »Ich hab sie nie da gesehen.«
    »Du hast eben schlechte Augen«, meinte Jack kurz angebunden. »Sie steht immer ein Stück weit weg. Neben einem Baum oder so. Sie hat immer diesen blauen gestrickten Hut auf, so einen flachen, wie ein Pfannkuchen.«
    »Eine Baskenmütze?«, fragte Anne.
    »Du meine Güte, das könnte die sein, die ich für sie gestrickt habe«, sagte Maureen.
    »Falls ich sie noch einmal in deiner Nähe sehe, werde ich dafür sorgen, dass sie ins Gefängnis wandert«, sagte Patrick kalt.
    »Das wirst du nicht tun!«, fuhr Jack auf.
    »O doch, das werde ich.«
    »Dann werde ich nie wieder ein Wort mit dir reden!«
    »Schön, dann lass es sein«, erwiderte Patrick achselzuckend.
    »Jungs, bitte!« Maureen hob in einer hilflosen Geste der Beschwichtigung beide Hände.
    Ellens Handy klingelte.
    »Ich will nur schnell … Entschuldigt mich bitte.«
    Sie eilte mit dem Telefon in die Küche. »Mary-Kate?«
    »Ja, hi, Ellen. Also: Der Artikel wird vorerst nicht veröffentlicht. Die Reporterin ist bereit, sich zuerst Ihre Version der Geschichte anzuhören. Und ich habe den Eindruck, dass sie das Ganze am liebsten fallen ließe. Die meisten Journalisten haben so etwas wie eine Berufsehre, und Lisa Hamilton hasst den Gedanken, dass Ian Roman sie für seinen persönlichen Rachefeldzug benutzen könnte. Auch wenn der Mann Herrscher ihrer Welt ist.«
    Ellen spürte, wie sie vor Erleichterung innerlich zusammensackte. »Ich danke Ihnen! Ich kann Ihnen gar nicht genug danken.«
    »Kein Problem«, erwiderte Mary-Kate. »Gern geschehen.«
    Im Hintergrund hörte Ellen das dumpfe Brummeln einer tiefen Männerstimme. »Ich soll Sie von Alfred grüßen«, fügte Mary-Kate hinzu.
    »Alfred? Alfred Boyle?«
    Mary-Kate lachte leise. Ellen hatte sie noch nie lachen hören. »Tun Sie doch nicht so überrascht, Ellen.«
    Ellen stieß ein leicht nervöses Lachen aus.
    »Ich soll Ihnen sagen, dass er heute eine Rede vor zweihundert Buchhaltern gehalten hat. Er hat sie so mitgerissen, dass sie Tränen gelacht haben. Er hat Buchhalter zum Lachen gebracht – das will etwas heißen!«
    »Das ist ja fantastisch«, sagte Ellen erfreut.
    »Ich melde mich wieder, sobald ich etwas Neues weiß. Aber ich rechne damit, dass die Story vom Tisch ist, wenn die Journalistin und der Chefredakteur die ganze Wahrheit kennen.«
    »Danke, Mary-Kate. Sie schicken mir Ihre Rechnung, ja?«, bat Ellen und dachte: Rechnen Anwälte nicht nach Minuten ab?
    »Ach was, machen Sie sich doch nicht lächerlich«, erwiderte Mary-Kate fröhlich und legte auf.
    Ellen senkte den Kopf, schloss die Augen und schlug sich mit dem Handy leicht an die Stirn. Ihr Versuch, Mary-Kate und Alfred miteinander zu verkuppeln, war

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