Alles - ausser Liebe
besorgen.“
„Keine halb so aufregende – und schon gar nicht mit einem Gehalt wie hier.“
„Sie halten die Arbeit bei Ihnen für aufregend?“, fragte Kathryn herausfordernd.
Hughs Lächeln war verteufelt sexy. „Für Ihre Stelle wären andere Frauen zu allem bereit.“
„Ihre Arroganz übertrifft alles! Ich müsste das alles glatt ablehnen …“
Er lächelte immer noch. „Aber Sie tun es nicht.“
„Und warum sollte ich es nicht tun?“
„Weil Sie Kathryn Hart sind – eine durch und durch praktisch denkende Frau – und einem Superangebot nicht widerstehen können. Und nun trinken Sie Ihren Kaffee aus. Wir machen eine Spritztour nach Pearl Beach. Ich möchte mir Ihr wunderbares Haus mal ansehen.“
„Aber ich kann hier nicht weg! Wissen Sie, wie viele E-Mails und Anrufe täglich eingehen, die alle beantwortet werden müssen?“
„Nichts muss beantwortet werden, Kathryn. Nichts ist so wichtig, dass es nicht warten könnte. Was wäre, wenn Sie heute nicht ins Büro gekommen wären? In Ihrer Situation hätte jede normale Frau sich krankgemeldet. Glauben Sie, ich hätte in dem Fall den ganzen Tag hier herumgesessen? Ich wäre Golf spielen gegangen. Also, keine Widerrede! Ich gebe am Empfang Bescheid, dass ich Sie nach Hause fahre, weil Sie sich nicht wohlfühlen. Sie sehen tatsächlich blass aus. Und nach allem, was Sie mir erzählt haben, ist das Strandhaus Ihr wahres Zuhause.“
Unschlüssig sah Kathryn ihn an. Sollte sie Hughs Vorschläge ablehnen?
Doch irgendwie fehlte ihr die Willenskraft dazu. Gestern Abend hatte sie entdeckt, dass er Seiten an sich hatte, denen sie nicht widerstehen konnte.
Hugh spürte, dass Kathryn drauf und dran war, schwach zu werden, und nutzte das schamlos aus. Er ließ ihr keine Zeit, wie gewohnt Einwände zu erheben, sondern erledigte einen Anruf und führte sie in die Tiefgarage.
Als sie sich seufzend in den Schalensitz des Sportwagens sinken ließ, legte er beruhigende Musik auf und riet Kathryn, sich zu entspannen. Das schien sie tatsächlich zu tun. Während er aus der Innenstadt herausfuhr, schloss sie die Augen.
Er sprach nicht und konzentrierte sich auf den starken Verkehr auf der Harbour Bridge, dann fuhr er über den Zubringer nach Norden. Obwohl er einen Sportwagen besaß, hatte Hugh seit einer Ewigkeit keine längeren Strecken zurückgelegt und sah sich im Norden von Sydney mehrfach mit verwirrenden neuen Verkehrsführungen konfrontiert. Als er blitzartig die Spur wechseln musste, öffnete Kathryn die Augen und sah ihn erschrocken an.
„Entschuldigung“, sagte er schnell. „Ich war schon ewig nicht mehr hier oben. Wie lange werden wir bis Pearl Beach brauchen?“
„Das kommt darauf an. Eineinhalb bis zwei Stunden.“
„Und wo genau liegt Pearl Beach?“ Hugh hatte seinen Freund dort noch nie besucht und besaß keine rechte Vorstellung von der Gegend.
„Wissen Sie, wo Woy Woy ist?“
„Ja. Dort war ich schon. Es liegt südlich von Gosford an der Bucht von Brisbane.“
„Pearl Beach befindet sich etwas weiter südlich von Umina.“
„Richtig.“
„Valeries Haus ist eigentlich nur ein typischer Wochenendunterschlupf, aber es liegt direkt am Strand.“
„Steht es leer?“, fragte Hugh.
„Ja. Der Notar wollte es nicht vermieten. Er war so nett, es mir Weihnachten für einige Tage zu überlassen.“
„Mm. War Daryl mit Ihnen dort?“
Während der Fahrt hatte Kathryn versucht, Daryl aus ihren Gedanken zu verbannen. Sie hatte ihn nie geliebt, das war ihr jetzt klar.
Was hatten sie überhaupt aneinander gefunden?
Eigentlich nur den Sex. Eine traurige Erkenntnis! Vielleicht war sie gar nicht fähig zu lieben … genau wie Hugh.
„Nun?“, beharrte er. „War er mit dabei?“
Kathryn seufzte. „Ja.“
Mit Daryl hatte sie sich oft gestritten. Nach dem Besuch im Strandhaus hatte er ihr vorgehalten, sie sei „dumm“, es nie verkaufen zu wollen. Er hatte nicht begriffen, warum sie so daran hing.
Beim Gedanken an die unerfreuliche Auseinandersetzung schüttelte Kathryn den Kopf. Schon damals hätte sie merken müssen, dass Daryl sie nicht liebte, sonst hätte er sie zu verstehen versucht … und sie schon gar nicht geschlagen.
Unwillkürlich tastete Kathryn nach dem Bluterguss an ihrer Wange. Er fühlte sich geschwollen an, sie musste schrecklich aussehen.
„Hat der Notar Daryl kennengelernt?“, fragte Hugh unvermittelt.
„Nein.“
„Das ist gut. Am besten, man erfährt nichts von mir, Kathryn.“
„Aber der Notar wird
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