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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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bevormunden, und will alles durchorganisieren. Unordnung oder schlampige Planung kann ich nicht ausstehen.“
    Wieder lachte er. „Erzähl mir davon.“
    „Das habe ich wiederholt versucht.“
    „Mit etwas Erfolg, würde ich sagen.“
    „Ach komm!“ Kathryn schlug einen trockenen Ton an. „Mir ist aufgefallen, dass du dich diese Woche etwas gebessert hast. Aber im Allgemeinen bist du verantwortungslos und unzuverlässig.“
    „So? Das ist gut. Es gibt nichts Langweiligeres als verantwortungsvolle, verlässliche Leute.“
    „Soll das heißen, ich sei langweilig?“
    „Heute nicht.“ Hugh lächelte übermütig. „Schließlich bist du hier mit mir, schwänzt die Arbeit, lachst und wirkst rundherum glücklich, Kat-Darling.“
    Sie atmete tief ein. „Nenn mich nicht so!“
    Er lächelte sorglos. „Und warum nicht? Kat passt wunderbar zu dir. Oder hast du etwas gegen ‚Darling‘? Ja, natürlich“, setzte er sinnlich hinzu und widmete sich wieder dem Verkehr. „Entschuldige, ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich nenne alle meine Freundinnen Darling .“
    „Ich bin nicht deine Freundin, sondern deine persönliche Assistentin“, stellte sie klar.
    „Und bald meine Frau.“
    „Aber nicht wirklich.“
    „Mag sein. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, Freunde zu sein, findest du nicht? Deshalb bist du für mich jetzt Kat, ob es dir gefällt oder nicht.“
    „Du bist unmöglich!“
    „Das hat man mir schon oft gesagt. Und jetzt verrate mir, wo wir sind. Du magst diese Strecke tausend Mal gefahren sein, aber ich war ewig nicht hier. Vorhin haben wir den Hawkesbury River überquert. Wann muss ich die Autobahn verlassen und wann von der Fernstraße abbiegen?“
    „In ungefähr zehn Minuten. Erst fahren wir über die Mooney Mooney Bridge, dann nimmst du die Ausfahrt Gosford. Danach sage ich dir, wo’s langgeht.“
    Er lächelte ihr verschmitzt zu. „Das kann ich mir vorstellen.“

6. KAPITEL
    Pearl Beach war tatsächlich ein malerischer, wenn auch abgelegener Ort inmitten von Buschland, nur eine einzige Straße führte dorthin. Er bestand aus mehr Häusern, als Hugh erwartet hatte, viele lagen nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Weitere schmiegten sich oben an einen Hang, von dem sich ein einmaliger Blick aufs Meer und das Dorf bieten musste.
    Das „Traumhaus“ befand sich am Nordstrand, seine Vorderseite war dem Meer abgewandt, der rückwärtige Garten knapp zwanzig Meter vom Sand entfernt.
    Wie Kathryn angekündigt hatte, handelte es sich um ein gewöhnliches kleines Strandhaus, doch die schlichte wetterfeste Fassade mit ihren symmetrisch rechts und links neben der leuchtend blauen Eingangstür angeordneten Fenstern wirkte sehr anheimelnd. Die abgewetzten Sitzgelegenheiten auf der breiten umlaufenden Veranda würden keinen Dieb anlocken. Einen Garten im eigentlichen Sinn gab es nicht, nur einige Büsche. Und der Rasen musste schon vor Jahren seinen Geist aufgegeben haben, möglicherweise weil der Boden zu sandig war.
    Nach einem Kurzbesuch im Bad lehnte Hugh eine Hausbesichtigung ab, ließ sich auf der Rückseite der Veranda in einen altersschwachen Korbsessel sinken und biss hungrig in seinen Hamburger. Seit dem Stopp in Woy Woy hatte sein leckerer Duft ihm den Mund wässrig gemacht.
    „Der beste Burger, den ich je gegessen habe“, schwärmte er kauend.
    „Pass auf, dass die Soße dir nicht auf die Hose tropft“, warnte Kathryn ihn.
    Blitzschnell riss Hugh die Beine auseinander, um genau das zu verhindern, dann sah er Kathryn an, die versonnen aufs Meer hinausblickte. „Hast du keinen Hunger?“, fragte er und trank zwei Schlucke von dem mitgebrachten Bier.
    „Ich esse ein bisschen später.“
    Er verfolgte, wie sie ihren eingewickelten Hamburger auf einen kleinen angerosteten Eisentisch legte und es sich dann in einem klapprigen Schaukelstuhl gemütlich machte.
    Während sie sich selbstvergessen hin und her schwingen ließ, seufzte sie zufrieden, ihre Züge waren gelöst, fast verklärt, alles an ihr entspannte sich.
    Zauberhaft, ihr zeitloses graues Kostüm mit der zartrosa Seidenbluse, dachte Hugh. Die Jacke hatte Kathryn ausgezogen, als sie in Woy Woy ausgestiegen waren. Die Außentemperatur musste auf über dreißig Grad angestiegen sein, und auch er hatte Jackett und Krawatte abgelegt.
    Von jeher hatte er eine Schwäche für Frauen in Rosa gehabt. Und in Seide. Beides trug nun ausgerechnet die Frau, die ihn auch in Sack und Asche verrückt gemacht hätte.
    Während er aß,

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