Alles - ausser Liebe
Ihren Namen auf der Heiratsurkunde sehen.“
„Parkinson kommt häufig vor. Weiß er, dass Sie für mich arbeiten?“
„Nein. Ich habe es nie erwähnt.“
„Dann sollten wir meine wahre Identität geheim halten.“
„Aber wie? Jemand muss uns schließlich trauen. Außerdem brauchen wir Trauzeugen, auch wenn wir nur standesamtlich heiraten. Dann wird man Sie erkennen.“
„Ich werde dafür sorgen, dass es nicht geschieht.“
„Und wie?“
„Sie werden staunen, was eine blonde Perücke und eine Sonnenbrille bewirken können. Ich werde Ihnen auch eine blonde Perücke kaufen.“ Hugh lächelte vergnügt. „So bleiben wir beide unerkannt.“
Kathryn verdrehte die Augen. „Das ist doch völlig verrückt.“
„Kommen Sie, nehmen Sie das Leben nicht so ernst. Übrigens, da wir bald heiraten, sollten wir uns duzen.“
„Na gut. Ich weiß ja, dass … du nichts ernst nimmst.“
„Warum sollte ich alles ernst nehmen? Oder du? Sieh die Dinge lockerer. Gestern warst du mit einem eifersüchtigen Kerl verlobt, der dir das Leben zur Hölle gemacht hätte. Heute bist du frei wie ein Vogel und kannst tun und lassen, was du willst – und mit wem du willst.“
Kathryn wünschte, er würde nicht so lächeln oder sie mit seinen unglaublich blauen Augen nicht so sinnlich ansehen. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie es sein müsste, mit ihm nackt im Bett zu liegen …
Schockiert wandte Kathryn sich ab. Gut, dass Hugh nicht Gedanken lesen konnte!
„Nur Männer wie du sind so frei, dass sie tun und lassen können, was sie wollen“, erinnerte sie ihn.
Er lachte schallend.
„Es stimmt doch“, beharrte sie. „Wann bist du das letzte Mal mit einer Freundin ins Bett gegangen?“
Hugh lächelte ironisch. „Das ist schon etwas länger her.“
„Mir kannst du viel erzählen.“
„Es stimmt aber.“
Kathryn dachte nach. Tatsächlich war Hughs Damenreigen in letzter Zeit ins Stocken geraten. Vielleicht war der Playboy endlich an eine Schöne geraten, die nicht nur eine kurze Glanzrolle in seinem Fünfsterneleben spielen wollte.
„Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben“, setzte er hinzu.
Kathryn kämpfte gegen den Stachel der Eifersucht an, der sich nach dem freimütigen Geständnis regte. Die bittere Wahrheit war: Keine Frau konnte Hughs Charme lange widerstehen. Früher oder später landete jede mit ihm im Bett.
Unbehaglich wurde Kathryn bewusst, dass sie auch nicht besser war als seine Freundinnen. Sie war ebenso schwach und töricht wie die Damen, die ihm nachjagten.
„Der Verkehr ist schlimmer, als ich angenommen hatte“, bemerkte Hugh.
„Typisch Freitag“, erklärte Kathryn. „Da nutzen viele die Gleitzeit, um ins verlängerte Wochenende aufzubrechen. Heute Nachmittag dürfte der Verkehr noch sehr viel unerfreulicher werden.“
„Das klingt, als kennst du dich hier gut aus.“
„Ich bin hier aufgewachsen. Als ich angefangen habe zu arbeiten, bin ich anfangs mit dem Wagen nach Sydney gefahren. Aber nachdem ich täglich bis zu vier Stunden unterwegs war, bin ich nach Big Smoke gezogen.“
„Vier Stunden täglich im Pendelverkehr! Was für eine Zeitvergeudung! Da bleibt ja kein Privatleben mehr.“
„Mag sein. Aber manchen bleibt nichts anderes übrig, erst recht heutzutage, wo Mietwohnungen in Sydney knapp und teuer sind.“
„Ja, das habe ich gelesen. Ich habe Russell gebeten, sich für mich nach Apartmentinvestitionen umzusehen.“
„Wer ist Russell?“ Natürlich kannte Kathryn die Namen einiger Exfreundinnen, von Hughs Freunden wusste sie jedoch wenig.
„Russell McClain von McClain Immobilien. Er ist einer meiner besten Freunde. Wir waren zusammen im Internat.“
„Aha …“ Noch ein Goldfisch.
„Zieh lieber keine falschen Schlüsse“, warnte Hugh sie. „Russell hat hart gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo er heute steht. Im Internat war er durch ein Stipendium.“
„Ein Glückspilz.“
Ihr ironischer Ton brachte ihr einen strafenden Blick ein. „Du nimmst an, alle meine Freunde wären wie ich: faul, verwöhnt und selbstsüchtig.“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Aber du hast es gedacht.“
Sicherheitshalber schwieg Kathryn.
„Ich kann dir nicht verübeln, dass du so eine schlechte Meinung von mir hast“, fuhr Hugh fort. „Aber ich darf nicht zulassen, dass du meinen Freund über den gleichen Kamm scherst. Russell arbeitet nicht nur hart, er ist ehrlich, anständig und loyal. Er würde dir gefallen.“
Es imponierte Kathryn, wie Hugh seinen
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