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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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geschoren werden. „Ich habe noch keiner Frau die Ehe versprochen, Mum. Und von Kindern war schon gar nicht die Rede. Bei den Frauen, mit denen ich schlafe, bin ich immer ehrlich.“ Besonders mit Kathryn!
    „Das verhindert nicht, dass sie sich gefühlsmäßig binden. Krystal tut mir ehrlich leid. Ich weiß, du dachtest, sie wäre auch nur auf das Geld deines Vaters aus. Natürlich werden alternde Milliardäre meist wegen ihres Reichtums umgarnt, weniger um ihrer selbst willen. Aber dein Vater ist ein beachtlicher, überaus charmanter Mann – und für sein Alter erstaunlich gut im Bett.“
    Fassungslos sah Hugh seine Mutter an. „Und woher weißt du das? Soll das heißen, du schläfst immer noch mit ihm?“
    In ihre Wangen stieg eine feine Röte. „Nur wenn er gerade mal wieder frei ist.“
    „Meine Güte!“
    „Ich habe nie aufgehört, deinen Vater zu lieben, Hugh“, gestand sie. „Irgendwie komme ich nicht von ihm los. Aber wir sprechen hier nicht über meine Gefühle. Ich bin sicher, Krystal hat ihn auch geliebt und Kinder von ihm gewollt. Immerhin ist sie erst fünfunddreißig. Die meisten Frauen wünschen sich ein Baby. Wie alt ist Kathryn?“
    „Nächsten Monat wird sie dreißig.“
    „Dann hat ihre biologische Uhr zu ticken begonnen. Das mag brutal klingen, mein Sohn. Ich liebe dich sehr, aber lass das arme Mädchen deinetwegen nicht noch mehr Zeit vergeuden. Du willst ihr nicht geben, was sie sich wünscht.“
    Jetzt hätte Hugh seiner Mutter sagen können, dass er Kathryn bereits gab, was sie sich wünschte: Sex, Sex, Sex – und das Strandhaus.
    Dennoch war er seiner Mutter dankbar für den Hinweis.
    Rückblickend war Kathryn heute morgen tatsächlich anders gewesen. Es hatte ihn gefreut, wie ihre Augen bei seinem Erscheinen im Büro geleuchtet hatten. Doch die Warnung seiner Mutter rückte die Situation in ein schärferes Licht. Hatte Kathryn ihm nicht gesagt, sie hätte sich stets in Männer verliebt, mit denen sie guten Sex hatte?
    Und es bestand kein Zweifel, dass sie es kaum erwarten konnte, mit ihm, Hugh, zu schlafen. Gestern Abend hatte sie seinen Wunsch prompt erfüllt: Nackt, nur in Stöckelschuhen, hatte sie ihn an der Apartmenttür empfangen. Danach hatten sie die nächsten Stunden mit erotischen Spielen verbracht. Sie hatte ihn mit Hingabe und sexuellen Überraschungen verwöhnt. Er hatte ihr neue Raffinessen beigebracht und nicht genug davon bekommen können, wie sie sich ihm mit Leib und Seele ausgeliefert hatte. Als er sie spät abends nach Hause gefahren hatte, war er verrückter nach Kathryn gewesen als je zuvor.
    Die Vorstellung, sie in wenigen Wochen aufzugeben, gefiel ihm gar nicht.
    Natürlich gab es auch andere Möglichkeiten. Er konnte Kathryn seine Liebe gestehen, ihr eine richtige Ehe anbieten, sich Kinder von ihr wünschen. Dann würde sie sehr viel länger als einige Wochen bei ihm bleiben.
    Bestimmt würde sie nicht Nein sagen.
    Es würde leicht sein, sie zu überreden.
    Leicht … aber nicht nett.
    Denn es wäre eine Lüge. Die gleiche Lüge, die James seiner Frau Megan aufgetischt hatte. Und wohin hatte sie geführt? Jetzt existierte der Heiratsgrund nicht mehr, und Jimmy war am Boden zerstört. Die arme Megan auch. Als sie am Vortag aufgewacht war, hatte er in ihrem Blick herzerweichende Trauer gelesen. Sie hatte alle aus ihrem Zimmer verbannt, sogar ihren Mann. Selbst jetzt noch konnte Hugh ihr trostloses Schluchzen hören. Es war schrecklich gewesen.
    Russell und er waren mit James in einen Pub gegangen, wo sie gegessen und einiges getrunken hatten. Obwohl sie sich alle Mühe gegeben hatten, wollte Jimmy sich einfach nicht trösten lassen. Schließlich hatte Hugh den verzweifelten Mann Russell überlassen und war nach Hause gefahren. Erst als Kathryn ihm nackt die Tür geöffnet hatte, war er auf andere Gedanken gekommen.
    Doch während Hugh seiner Mutter jetzt gegenübersaß und von der nächsten gescheiterten Ehe seines Vaters erfuhr, musste er sich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen. Hatte Dickie Krystal Kinder versprochen, als er ihr den Heiratsantrag machte, obwohl er letztlich nur Sex mit einer jungen Frau wollte, die seine Tochter sein könnte?
    Wahrscheinlich.
    Hugh war stets überzeugt gewesen, nicht wie sein Vater zu sein.
    Aber war das so? Hatte er nicht genau die gleichen Macken? In den letzten Jahren hatte er befürchtet, keine Frau je wirklich zu lieben oder ihr treu bleiben zu können.
    Er hatte Angst gehabt, genau das zu sein, was er Kathryn

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