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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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gegenüber behauptet hatte: durch und durch egoistisch.
    Aber er war es nicht, wurde ihm jetzt bewusst. Nicht durch und durch. Sonst hätte er genommen, was Kathryn ihm bot, solange es Spaß machte, und sie dann fallen gelassen – wie sein Vater seine Mutter.
    Das wollte er nicht. Er würde einfühlsam reagieren und Kathryn gehen lassen.
    Als Hugh kurz vor zwei ins Büro zurückkam, leuchteten Kathryns Augen auf. In dem eleganten weißen Kostüm, das neu sein musste, sah sie besonders verführerisch aus. Sicher hatte sie es extra gekauft, um ihm zu gefallen. Noch ein Grund, warum er tun musste, was zu tun war.
    „Du bist schon zurück?“, bemerkte sie. „War etwas mit dem Essen nicht in Ordnung?“
    „Nein, alles gut.“ Hugh setzte sich in einen Sessel. „Hat Elaine dich erreicht?“
    „Nein. Aber ich bin gerade erst aus der Mittagspause zurück. „Warum?“ Kathryn ging die eingegangenen E-Mails durch.
    „Dads neueste Ehe ist auch gescheitert. Er ist auf dem Weg nach Hause.“
    Entsetzt sah Kathryn ihn an. „Du machst Witze.“
    „Leider nicht“, erwiderte Hugh kalt. „Was liegt an?“
    „Hier ist tatsächlich eine E-Mail von Elaine. Und ja … du hast recht. Dein Vater kommt morgen nach Sydney zurück. Am Montag will er wieder im Büro sein.“
    „Höflicherweise hätte er mich anrufen können“, murrte Hugh.
    „Vielleicht hat er es versucht. Ist dein Handy eingeschaltet?“
    Hugh holte es aus der Tasche und seufzte. Im Krankenhaus hatte er es gestern ausgeschaltet und vergessen, es wieder einzuschalten.
    „Kannst du ihn anrufen?“, schlug Kathryn vor.
    „Das möchte ich im Moment lieber nicht tun, sonst rutscht mir etwas heraus, was ich dann bereue.“ Vielleicht sollte er endlich den Mund aufmachen. Viel zu lange hatte er zum Heiratsfimmel seines Vaters geschwiegen.
    „Soll ich Peter anrufen und ihm sagen, dass du ab Montag wieder in deinem eigenen Büro arbeitest?“, fragte Kathryn.
    Der Mann war für ihn eingesprungen, wie er für seinen Vater eingesprungen war. Peter war ein ehemaliger Redakteur der auflagenstärksten Zeitschriften von Parkinson, ein ehrgeiziger, einsatzfreudiger Mitarbeiter des Konzerns.
    „Nein“, erwiderte Hugh.
    „Und warum nicht?“
    „Weil ich nicht in mein Büro zurückkehre.“
    „Nein?“
    „Nein. Am Montag kündige ich.“
    „Kündigen!“
    „Ja. Es ist höchste Zeit, dass ich eigene Wege gehe.“
    „Aber … was willst du tun?“
    „Darüber muss ich erst nachdenken. Auf das Geld meines Vaters bin ich nicht mehr angewiesen. Ich habe mir ein beträchtliches eigenes Vermögen aufgebaut.“
    „Und was ist dann mit mir? Wenn du kündigst … verliere ich meine Stellung!“
    „Um dich brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Kathryn. Du wirst bestens abgesichert sein“, versprach Hugh ihr. „Du bekommst ein tolles Zeugnis, eine hohe Abfindung und hast obendrein ein wichtiges Papier in der Hand: den Trauschein.“
    Aber dich habe ich nicht, dachte Kathryn verstört.
    Jetzt bloß nicht in Tränen ausbrechen!
    Sie sprang auf und rannte ins Bad. Dort blieb sie, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    Als Kathryn zurückkam, wartete Hugh an ihrem Schreibtisch.
    „Tut mir leid, Kathryn.“ Fürsorglich nahm er ihre Hände in seine. „Ich wollte dich nicht aufregen. Wenn du darüber nachdenkst, wirst du zum Schluss kommen, dass es so am besten ist.“
    „Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll“, gestand sie.
    Nachsichtig lächelte er. „Ich verstehe, dass du völlig durcheinander bist. Du hast eine gefühlsmäßige Achterbahnwoche hinter dir. Aber wir wussten beide, dass es nicht von Dauer sein kann. Was mich betrifft, so bereue ich nichts. Du?“
    Kathryn blickte ihm in die unglaublich blauen Augen. Und plötzlich wusste sie es: Sie liebte Hugh. Was sie für ihn empfand, war viel, viel mehr als reine Lust. Es war Liebe. Eine tiefe, dauerhafte Liebe, die sie sich nicht aus dem Herzen reißen konnte. Daryl hatte ihr letztlich nichts bedeutet.
    Aber das konnte sie Hugh nicht sagen. Es wäre sinnlos, sich an ihn zu klammern. Sie wusste genau, wie alles laufen würde. Ab Montag würden ihre Wege sich trennen, und bis auf ein kurzes Treffen mit seinen Anwälten, wenn sie die Scheidung einreichte, würden sie nichts mehr miteinander zu tun haben.
    Hugh hatte ihre Beziehung soeben beendet.
    Idiotisch, dass sie ausgerechnet heute das weiße Kostüm trug, das sie für die Trauung mit Daryl gekauft hatte.
    Dabei hatte sie es nur angezogen, weil sie wusste, dass

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